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Morde, Vergewaltigungen, Raubüberfälle… Immer wieder hört man in den Medien von den Schandtaten des Menschen. Zeitungen, Dokumentarfilme und die Tagesschau berichten kaum von einem Erfolg, einer Heldentat. Immer nur das Schlechte wird erwähnt. Auch in den Geschichtsbüchern liest man nur von Kriegen, Vernichtungslagern und Invasionen. Dass wir ein schlechtes Bild vom Menschen haben, ist also gar nicht verwunderlich. Schon seit Jahrhunderten prägt die westlichen Länder der Grundgedanke, dass der Mensch im Grunde schlecht sei. Menschen wie Machiavelli haben dieses Denken nur noch mehr gefestigt.

Doch was wäre, wenn der Mensch in Wahrheit nicht schlecht, sondern gut ist? Was, wenn wir grundsätzlich gut sind? Kaum vorstellbar – wie könnte man dann all diese miserablen Taten wie den Holocaust rechtfertigen? Sind denn nicht wir Menschen ganz klar Schuld daran?

Rutger Bregman scheut sich in seinem Werk nicht vor solch schweren Fragen – denn er ist sich sicher, dass wir Menschen eigentlich gar nicht so schlecht sind, wie es stets behauptet wird. Der Fehler, der Grund für all das Schreckliche, liegt nicht direkt in unserer Natur – der wahre Feind sind der Grundbesitz und die Gesellschaft.

Vor Äonen lebten wir Menschen nämlich noch in Frieden miteinander, doch erst als der ersten einen Zaun um ein Gebiet herum anlegte und sagte «das ist Mein», begannen die Auseinandersetzungen. Erst ab jenem Moment begann die dunkle Zeit des Menschen, denn vorher kam man auch gar nicht auf die Idee, etwas seinen Besitz zu nennen. Alles gehörte jedem und jeder.

Auch das stets negative Gedankenbild, das uns in den Medien entgegenschlägt, ist nicht gerade hilfreich. Wenn wir stets nur das Schlechte im Menschen sehen und von ihm nur Schlechtes erwarten, werden wir höchstwahrscheinlich auch nichts Gutes bekommen. Denn immer wieder sehen wir: Vertraut man einem Menschen, so werden seine Taten mit grosser Wahrscheinlichkeit auch zufriedenstellender sein.

Doch das ist noch lange nicht alles, was den Menschen schlecht dastehen lässt. Vorurteile, Distanz, Misstrauen, Egoismus, … Es gibt so viele Faktoren, die uns Menschen beeinflussen.

Und dennoch – schlussendlich sind wir alle gut. Davon ist Bregman mit Herzen überzeugt. Und er überzeugt auch all seine Leser mit erstaunlichen und herzerwärmenden Geschichten. Geschichten, die wie weltfremde Utopien und Fantasiewelten erscheinen, aber wirklich wahr sind.

Feindliche Truppen, die während dem Krieg zusammen Weihnachten feiern; Wächter, die mit den Verbrechern angeln; Schulen ohne Leistungsdruck, in denen jeder seine Träume verwirklichen kann. Rutger Bregman betrachtet die Geschichte aus einem völlig neuen Licht – schnell wird man merken, dass die Geschichte nicht so schwarz ist, wie man immer dachte.

Lassen Sie sich verzaubern von Bregmans Welt, unserer Welt. Was wie ein wundervoller Traum erscheint, ist die Realität – nur waren wir uns nie dessen bewusst. Wer dieses Buch liest, dem wird die Welt danach viel positiver erscheinen.

The Social Dilemma ist eine amerikanische Dokumentation, welche in den letzten Wochen unglaublich polarisiert hat. Der Dokumentarfilm berichtet über Social Media und die gefährlichen Folgen auf die Menschheit. Getragen wird die Netflix-Doku von alarmierenden Aussagen von ehemaligen Facebook oder Google – Angestellten. Neben viel Lob werden auch Kritiken laut über das Format und die allgemeine Aussage des Filmes. Warum ist diese Doku so umstritten ?