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Die wohl teuerste Bildungsoffensive seit der Erfindung des Dreisatzes: Studiengebühren sollen steigen. Nicht ein bisschen. Nein, gleich exponentiell! Heute zahlen Studierende durchschnittlich 1445 Franken pro Jahr an Studiengebühren. Bald soll das Studium doppelt so viel kosten. Willkommen in der Schweiz, wo das Studium bald so viel kostet wie ein durchschnittlicher (Vollzeit-Studenten-)Monatslohn – in Butter, nicht in Franken!

Denn in der Welt der Schweizer Politik, wo Entscheidungen oft so zäh sind wie kalte Butter auf einer frisch servierten Rösti, hat man endlich einen Weg gefunden, Studierende wirksam zu entlasten – durch zusätzliche Belastung. Genial. Der Bundesrat, beseelt vom Sparfieber, greift nun ausgerechnet jene an, die später einmal den Fachkräftemangel ausbaden sollen. Man nennt das „vorausschauende Politik“. Ich nenne es: Butterbrotdenken – viel Verpackung, wenig Nährwert.

Studieren? Nur für die mit dickem Portemonnaie

Die geplanten Erhöhungen der Studiengebühren dürfte wohl eine der umstrittensten Massnahmen der neuen Sparpolitik sein. Während ausländische Studierende bereits heute mit hohen Gebühren konfrontiert sind, sollen nun auch inländische Studierende tiefer in die Tasche greifen. Die Argumentation? Hochschulbildung sei eine Investition in die eigene Zukunft – und wer später mehr verdient, soll auch mehr für sein Studium zahlen. Man profitiere ja später auf dem Arbeitsmarkt.
Nach dieser Logik müsste man beim Kauf eines Velohelms auch 500 Franken Versicherungsvorschuss zahlen, so könnte man in zehn Jahren einen Unfall vermeiden und damit dem Gesundheitssystem Kosten sparen. Wer so denkt, muss mal einen Kurs in Kausalität belegen – vielleicht erst dann, wenn er sich das Studium wieder leisten kann.

Höhere Bildung ist ein gesellschaftliches Gut. Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist das Fundament für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Wer an der Bildung spart, spart nicht an einer Kostenstelle, sondern an der Zukunft des Landes.

Cum Mastercard statt cum laude: Die Schweiz spart sich klug

Der Bundesrat hat ein ambitioniertes Ziel: das Bundesbudget bis 2028 um insgesamt 6,3 Milliarden Franken zu entlasten. Diese Massnahme kommt nicht aus dem Nichts. Die Ausgaben für die Armee steigen, die Finanzierung der 13. AHV-Rente ist unklar, und weitere kostspielige Projekte wie das EU-Dossier drohen, das Budget zu sprengen.

Entlastungspaket 27 (EP27)

Aufgrund steigender Bundesausgaben vor allem in den Bereichen Verteidigung und AHV, rechnet der Bund mit einem Defizit von drei Milliarden Franken bis 2027/2028. Da diese Ausgaben die Vorgaben der Schuldenbremse sprengen würden, hat der Bundesrat mit dem EP27 vor die Defizite zu bereinigen.1

Das Entlastungspaket 27 kam zustande, nachdem Serge Gaillard damit beauftragt hatte, Korrekturmassnahmen zu überprüfen, um die Defizite zu korrigieren.

  • Das Entlastungspaket umfasst 59 Massnahmen, wovon 36 eine Gesetzesänderung benötigen.
  • Die Massnahmen betreffen zu 90% die Ausgabenseite, da vor allem diese für das Defizit verantwortlich seien.
  • 300 Millionen fallen auf die Einnahmeseite, durch Verschärfung von Steuerbefreiungen und -erleichterungen

Statt jedoch strukturelle Reformen anzugehen oder eine ernsthafte Debatte über Steuerreformen zu führen, wird nun der Rotstift gezückt. Natürlich, es geht ums grosse Ganze: Die Schweiz muss sparen. Die Schuldenbremse ist heilig, und der Bundeshaushalt leidet unter massiven strukturellen Defiziten. Schuld daran sind allerdings nicht etwa fragwürdige Rüstungsausgaben oder finanzielle Abenteuer mit gescheiterten Staatsbetrieben: die Studierenden sind das Problem! In einem mutigen Akt politischer Weitsicht hat der Bundesrat entschieden, das Schweizer Bildungssystem nachhaltig zu revolutionieren, indem man es langsam aber sicher unbezahlbar macht. Wer sich Wissen leisten kann, darf studieren. Wer es sich nicht leisten kann, soll doch bitte einfach das Bruttoinlandsprodukt durch ehrliche Handarbeit steigern. Schliesslich brauchen wir Steuerzahler, keine Besserwisser. Irgendwer muss ja später die Butter schmieren.

Die Lösung? Man kann ja die Studiengebühren erhöhen. Warum nur moderat anheben, wenn man gleich mit voller Wucht auf den Geldbeutel zielen kann?
Wer dachte, Bildung sei ein Grundrecht, sieht sich getäuscht. Bildung ist ein Business. Bald heisst es nicht mehr cum laude, sondern cum Mastercard. Irgendwo hat das Ganze ja auch einen Hauch von Logik: Mehr Leute studieren und deswegen muss man selektieren. Nicht mit IQ-Tests oder Talentförderung, sondern mit dem härtesten Auswahlkriterium der Schweiz: dem Kontostand.
Sozialer Aufstieg durch Bildung? Das war einmal. Heute ist das Motto: Wer unten ist, soll gefälligst dortbleiben.

Die Kunst des Rücktritts

Während wir mit Steuererleichterungen für Konzerne jonglieren, und die Armee mit neuen Milliardenpaketen gefüttert wird, trifft es jene, die sich noch kein Lobbying leisten können: Studierende. Denn klar, warum sollten wir in Bildung investieren, wenn wir das Geld auch in Dinge stecken können, die wirklich zählen? Zum Beispiel in den nächsten RUAG-Skandal.

Das Parlament ist für ein rascheres Armeewachstum. Das bedeutet jährliche Mehrausgaben von rund einer halben Milliarde Franken. Wer sich also auf einen gut ausgerüsteten Panzer setzen will, wird vom Staat unterstützt – wer sich in den Hörsaal setzen will, darf bald doppelt bezahlen. Die grandiose Sparlogik? Bildungsausgaben kürzen, aber gleichzeitig ein beschleunigtes Armeewachstum finanzieren. Die hochverschuldeten Studierenden sitzen bald in Leopard-2-Panzern, weil sie sich den Job als Offizier wenigstens leisten können.

RUAG-Skandal

Ein Ex-Manager der RUAG aus dem Wallis soll über mehrere Jahre illegal mit Panzerteile gehandelt haben. Berichte der Eidgenössischen Finanzkontrolle, dass dies dem VBS schon seit 2019 bekannt gewesen sein mussten. Der Schaden beläuft sich auf 50 Millionen Franken.


Budget und Armee

Im Dezember 2024 wurde der neue Finanzplan bis 2028 verabschiedet. Damit kommt es zu Ausgaben von 85 Milliarden Franken bei einem Defizit von 800 Millionen Franken.
Gleichzeitig wurde das Armeebudget von 2025 bis 2028 um 4 Milliarden Franken (auf knapp 30 Milliarden Franken) erhöht.


Zahlungsrahmen der Armee

«Gestützt auf Artikel 148j MG beschliesst die Bundesversammlung mit einfachem Bundesbeschluss für jeweils vier Jahre einen Zahlungsrahmen für die finanziellen Mittel der Armee. Der Zahlungsrahmen setzt den Höchstbetrag der Voranschlagskredite fest. Er dient dem Parlament als Planungsinstrument für die längerfristige Ausgabensteuerung.»2


Man kann nicht über die aktuelle politische Landschaft sprechen, ohne das Spektakel rund um Rücktritte und Skandale zu erwähnen. Viola Amherd verlässt das Bundeshaus. Nach Jahren als Verteidigungsministerin hat sie entschieden, vorzeitig ihren Rücktritt einzureichen. Kann man ihr nicht verübeln, schliesslich hinterlässt sie ein Verteidigungsdepartement, das so viel Charme hat wie eine unbezahlte Krankenkassenrechnung. Martin Pfister ist ihr Nachfolger. Man kennt ihn nicht? Kein Problem, das hat ihn bisher nicht daran gehindert, Karriere zu machen. Die Armee jedenfalls wird’s freuen. Er bringt ein frisches Gesicht, das weiterhin Milliarden in Rüstungsprojekte buttern darf, während anderswo gnadenlos gespart wird. Prioritäten, meine Damen und Herren!

Währenddessen tritt auch der NDB-Chef zurück. Der Chef der Armee, Thomas Süssli, verabschiedet sich ebenfalls. Haben die Leaks über seinen Rücktritt das Fass bei Viola Amherd zum Überlaufen gebracht? Vielleicht! Vielleicht aber auch eine kollektive Einsicht, dass man in einer Regierung, die Bildung streicht und die Armee mit Skandalen überzieht, lieber einen frühen Exit macht. Doch keine Sorge, denn das sind natürlich alles nur „Einzelfälle“. Ganz anders als Studierende, die auf günstige Studiengebühren angewiesen sind.

Der Finanzzauber von KKS (Karin Keller-Sutter)

Währenddessen sitzt Karin Keller-Sutter, die grosse Finanzzauberin der Nation, mit ernster Miene im Bundesrat und erklärt, dass Sparen unumgänglich sei. Sie hantiert mit Milliarden zwischen Bankenrettungen, AHV-Finanzierung und der Erhöhung der Verteidigungsausgaben, als wäre sie der Houdini der Haushaltspolitik. Und am Ende bleibt die Rechnung doch wieder bei den Studierenden, dem Mittelstand und all jenen hängen, die sich kein Lobbying in Bern leisten können.

Ein Lob auf die Ausländergebühren – ein bisschen Patriotismus darf sein

Dass ausländische Studierende noch mehr bezahlen sollen? Ehrlich gesagt: ja, bitte. Sie tragen nicht zur AHV bei, zahlen hier keine Steuern, und ihre Eltern haben die Schweizer Schulen nicht mitfinanziert. Fair ist das schon. Vielleicht kann man sie beim Eintritt gleich fragen: „Was möchten Sie studieren – und wie viele Ihrer Nieren möchten Sie dafür einsetzen?“

Aber wehe, wir drehen dieselbe Schraube bei den eigenen Leuten. Das ist so, als würde man dem eigenen Kind Miete für sein Kinderzimmer verlangen – und dann überrascht sein, wenn es auszieht und nie wieder anruft. Da bleibt nur noch eine Frage: Wer wird in zehn Jahren an unseren Unis studieren, wenn sich nur noch Reiche ein Studium leisten können? Die Antwort: Genau die Leute, die dann weiter diese Sparpolitik betreiben. Ein Teufelskreis, aber wenigstens einer mit exzellentem Networking.

Rechnung 2024, Finanzierungssaldo in Mrd. CHF

Fazit: Bildung wird zur Hochrisikoanlage

Die wohl grösste Ironie der aktuellen Finanzpolitik ist, dass man die Bildungsausgaben in einem Land kürzt, das von seinem technologischen Fortschritt und seiner Innovationskraft lebt. Dass man damit langfristig die eigene Wirtschaft und Forschung stranguliert? Nebensache. Hauptsache, das Budget sieht 2027 schön aus.

Die Schweiz spart an der Bildung, weil man denkt, Wissen wachse wie Unkraut – von selbst und gratis. Doch wer heute spart, zahlt morgen doppelt. Bildung ist eine Investition, keine Ausgabe. Damit graben, wir uns selbst das Wasser ab. Während andere Länder gezielt in Forschung und Bildung investieren, setzt die Schweiz auf kurzfristige Einsparungen mit langfristig katastrophalen Folgen. Die Botschaft ist klar: Wer in Zukunft studieren will, braucht nicht nur gute Noten, sondern vor allem ein dickes Portemonnaie. Bildung wird vom Grundrecht zum Luxusgut. Und während die nächste Generation mit Schulden ins Leben startet, wird an anderer Stelle munter weiter ausgegeben. Wer glaubt, dass dies die Schweiz langfristig stärkt, sollte nochmals über die (Finanz-)Bücher.

Die Idee der Schuldenbremse ist grundsätzlich sinnvoll. Der Staat soll nachhaltig wirtschaften und keine zukünftigen Generationen mit unverantwortlichen Schulden belasten. Doch wenn die Einsparungen dort ansetzen, wo sie den langfristigen Wohlstand des Landes gefährden, dann stellt sich die Frage nach der Prioritätensetzung.

Was bleibt also? Ein Land, in dem Studierende künftig Kredite aufnehmen müssen, um sich ein Studium leisten zu können, während gleichzeitig Millionen in marode Rüstungskonzerne und fragwürdige Militärausgaben gesteckt werden? Wenn das die Zukunft ist, dann wird Butter auf der Bildungsrösti bald das Letzte sein, was uns bleibt. Denn die Studierenden werden sich nicht einmal mehr das leisten können.

Kommentar des Autors:
Dieser Text soll in keiner Weise jemanden beleidigen oder kränken. Da dieser Text satirisch zu verstehen ist, habe ich (teilweise) auf übertriebene Weise versucht, die Leserschaft zu kritischem Denken anzuregen.

Quellen:

Beitragbild: https://ethz.ch/staffnet/de/service/raeume-gebaeude/orientierung/gebaeude.html

  1. https://www.efd.admin.ch/de/aufgaben-subventionsueberpruefung ↩︎
  2. https://www.vtg.admin.ch/de/zahlungsrahmen-der-armee-2025-2028 ↩︎

Trotz seiner unglaublichen Höhe brachen im Jahr 2019 rund 700 Menschen zum Gipfel auf. Immer wieder sieht man Bilder von langen Schlangen vor dem Gipfel, doch warum gibt es solche Staus, wenn es doch ,,nur» ca. 700 Menschen jährlich sind, die den Mount Everest besteigen?

Der Mount Everest

Der Mount Everest ist ein Berg im Himalaya und mit einer Höhe von rund 8849m der höchste Berg der Erde. Er gehört zu den 14 Achttausender und zu den Seven Summits. Die Seven Summits, sind die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente. Der Mount Everest befindet sich im Mahalangur Himalin in der Region Khumbu, in Nepal an der Grenze zu China. Der Mount Everest ist nach dem britischen Landvermesser George Everest benannt worden. Im Januar, dem kältesten Monat, beträgt die Durchschnittstemperatur auf dem Gipfel zwischen −36 °C und −60 °C. Im Juli, dem wärmsten Monat, beträgt die Durchschnittstemperatur auf dem Gipfel −19 °C.

Die Todeszone

Die Todeszone hat ihren Namen von dem Expeditionsarzt der Schweizer Everest-Expedition. Der Name bezeichnet den Aufenthalt über 7000 Meter. Ab 7000m Höhe wird in den Lungenbläschen der kritische Sauerstoffdruck  unterschritten. So ist ein dauerhafter Aufenthalt unmöglich, da man an einer Höhenkrankheit sterben würde. Bei über 8000m, ist bei mehr als 48h Aufenthalt überleben fast unmöglich. Dass ein italienischer Bergsteiger im Jahr 2012 am Mount Everest vier Nächte auf einer Höhe von über 8000 Metern überlebte, ist eine sehr grosse Ausnahme.

Sherpas, die wahren Helden

Sie ermöglichen den westlichen Bergsteigern den Traum vom Gipfel, sie bereiten ihnen den Weg vor und tragen ihr Gepäck. Die Sherpas sind ein Volksstamm, der vor 500 Jahren vom Tibet nach Nepal zog. Auch an der Erstbesteigung war ein Sherpa beteiligt, nämlich Tenzing Norgay. Man hörte immer nur etwas von Edmund Hillary, obwohl Norgay mind. genau soviel Arbeit getan hat, wenn nicht noch mehr. Das ist auch heute noch so. Es sind die Sherpas, die die ganzen Wege vorbereiten. Sie sind es, die all die Sauerstoffflaschen hinauftragen. Klar, sie sind sich besser an das Klima gewöhnt, trotzdem arbeiten sie unter lausigen Bedienungen, verdienen kaum etwas und setzen mit jeder Besteigung ihr Leben erneut aufs Spiel. Sie müssen auch unerfahrene Bergsteiger auf den Gipfel bringen, was eine zusätzliche Belastung ist.

Warteschlange auf den Gipfel

Da denkt man sich doch, wie kann das sein, wenn es doch ,,nur» ca.700 Besteigungen jährlich sind. Das liegt daran, dass das Zeitfenster, in dem sich der Everest von der Südseite aus gut besteigen lässt, klein ist. Es beschränkt sich auf April und Mai, also nur zwei Monate. Es kommt auch oft vor, dass es nur ein Gipfelfenster gibt, dass sich auf wenige Tage beschränkt. Dann wollen alle zum Gipfel. Es kommt auch sehr oft vor, dass unerfahrene Bergsteiger auf den Gipfel wollen. Jetzt fragt man sich, warum wird das zugelassen. Ganz einfach, es geht ums Geld. Es gibt ja nicht nur eine einzige Firma, die solche ,,Besteigungen» anbietet. Wenn der Erste nein sagt, weil es so zu riskant ist, geht man zum Nächsten. Niemand will Kunden und somit auch Geld verlieren, also bringt man die Menschen auf den Gipfel. Mit der steigenden Zahl der Bergsteiger, vergrössert sich auch das Müllproblem. Um der Verschmutzung entgegenzuwirken, hat Nepal eine Gebühr eingeführt. Jedes Team, das den Everest besteigen will, muss einen Beitrag von 4000 Dollar zahlen, der zurückerstattet wird, insofern jeder Teilnehmer mind. 8 Kilogramm Müll wieder mit nach unten bringt. 

Wer verdient eigentlich daran?

Top Verdiener ist die Regierung von Nepal. Sie machen mit dem Mount Everest jährlich 3,4 Milliarden Euro Umsatz, somit ist der Mount Everest die wichtigste Einnahmequelle für Nepal. Eine Besteigung kostet pro Person bis zu 65’000 Euro, wobei die eigentliche Verdiener, die Sherpas in der Saison nur ca. 5’000-6’000 Euro verdienen.

Würdest du gerne mal den Mount Everest besteigen? Schreibe es uns in die Kommentare.

Jeder kennt diese Situation, man ist am Bahnhof und wird von einem Dialoger angesprochen und gebeten, ein paar Minuten zuzuhören. Am Ende des kleinen Vortrags über ein Hilfswerk wird oft gefragt, ob eine kleine Spende in Frage kommen würde und dann beginnt das Dilemma. Spenden oder nicht spenden? Als Schüler kann nicht so viel Geld gespendet werden, die Arbeit ist zwar für einen guten Zweck aber so überzogen hat sie einem nicht etc..  Meist geht man also nach einer Ausrede und einer Verabschiedung seinen Weg weiter und denkt trotzdem, dass die paar Münzen im Portemonnaie einen besseren Platz in der Kasse beim Hilfswerk – Stand gefunden hätten.

Mir geht es oft so und vor allem überragen bei mir nach so einer Situation oft die Schuldgefühle. Als junge Erwachsene in der Schweiz, bin ich sehr privilegiert aufgewachsen und könnte doch ein paar Franken für Kinder die unter prekären Bedingungen aufgewachsen sind geben. Mein Kopf sträubt sich doch dagegen, weil mir das Vertrauen in grosse Hilfswerke wie World Vision oder Menschen für Menschen einfach fehlt. Zu viele Male habe ich in der Zeitung gelesen, dass grosse Organisationen, wie die oben genannten, Spendengelder intern missbraucht haben und nicht für den tatsächlichen Zweck eingesetzt haben.  Ich möchte mein Geld nicht dafür einsetzen, dass schon privilegierte Leute davon profitieren, sondern ich möchte mein Geld einsetzen um zu helfen. Im heutigen Dschungel von Hilfswerken, ist dies jedoch eine schwierige Sache. Da ein Teil meiner Familie ein kleines Hilfswerk in Afrika betreibt, habe ich ein paar Sachen gelernt um mein Geld richtig einzusetzen. Ich selber spende nach diesen Prinzipen:

  1. Spende dein Geld lieber an kleine Organisationen.
  2. Besuche diese Hilfswerke, um zu sehen ob die Spendengelder richtig eingesetzt werden.
  3. Informiere dich und spende dein Geld nur, wenn du überzeugt von der gemeinnützigen Arbeit, welche die Organisation betreibt, bist.
  4. Leiste einen Einsatz bei einem Hilfswerk oder spende alte Kleider und Spielsachen, wenn du nicht Geld spenden möchtest.

Kleinere Organisationen besitzen übersichtlichere Hierarchien und weniger Bürokratie als grosse Hilfsprojekte, die Spenden werden also eher ans Ziel kommen. Ein Besuch beim unterstützten Projekt ist die beste Idee, um als Spender sicherzustellen, dass das Geld an das richtige Ort gelangt. Auch sollten die nötigen Informationen über die unterstützten Organisationen besorgt werden und eine innere Überzeugung für die geleistete Arbeit im Ausland da sein um eine Spende zu machen.

Die benachteiligten Leute der Welt können nie im Leben nur mit Geld gerettet werden, andere Ressourcen sind dafür auch nötig. Wir können Millionen von Franken nach Afrika oder Asien spenden, doch retten wird es die wenigsten. Neben Geld, ist Wissen der wichtigste Faktor in der Entwicklungszusammenarbeit. Fachleute wie Ärzte, Ingenieure, Lehrer etc.. , welche Freiwilligeneinsätze in Entwicklungsländer leisten, geben den Leuten dort etwas, was meiner Meinung nach den gleichen Wert wie eine grosse Menge Geld hat.