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extremismus

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Ein rechtskonservativer Politiker ruft in einer flammenden Rede seine Anhänger dazu auf, eine politische Versammlung zu unterbrechen, zu versuchen, die von ihm genannten Gegner festzunehmen und diesen gar körperlichen Schaden zuzufügen. Das Ziel: ohne eine Wahl gewonnen zu haben, die Macht des Landes zu übernehmen.

Ein Mob begibt sich zum genannten Ort. Sie stürmen das Gebäude und die politische Versammlung, welche in vollem Gange ist. Der Politiker unternimmt nichts, um die eskalierende Situation und die aus dem Ruder laufende Gewalt seiner Anhänger zu beruhigen. Im Gegenteil, der Angriff auf die Demokratie war Teil eines grösseren Planes. Der Angriff ist lediglich der Höhepunkt der Unruhen der vergangenen Wochen. Es zirkulieren Lügen über die amtierende Regierung, welche nicht nur vom Politiker und seinen Hilfsmännern unterstützt, sondern meist von ihnen selbst in die Welt gesetzt werden. Bereits seit Monaten gibt es Verbindungen zwischen dem Politiker und bekannten, rechtsextremen Schlägertrupps, diese sehen sich sogar als seine Beschützer. Und bereits seit Jahren spricht der Politiker in strengen, nationalistischen und teils autoritär anmutenden Tönen.

Die Menschenmenge ist in ihren nationalistischen Überzeugungen geeint. Sie wollen die Überlegenheit ihres Landes schützen, gegen Alles, was eine Gefahr für ihre Heimat und den Status Quo zu sein scheint. Sie nehmen damit in Kauf, den demokratischen Prozess und dementsprechend die demokratische Grundordnung Ihres Landes zu stören.

Das gesamte Land befindet sich im Ausnahmezustand, für einen kurzen Moment sieht es nach Bürgerkrieg aus, danach, als ob der Mob sein Ziel erreichen könnte.

Nun gibt es zwei Ausgänge dieser Geschichte. Die erste davon spielt sich aktuell in den USA ab:

Die Verhandlungen gegen Donald Trump im Falle der Unruhen und des Angriffes auf das Kapitol am 6. Januar 2021 laufen noch. Die Chancen, dass er verurteilt wird, sehen Experten jedoch eher gering. Von den sieben höchsten Richtern im Land hat er drei selbst ins Amt gebracht. Das Gericht ist so konservativ aufgestellt wie schon sehr lange nicht mehr und hat bereits in der jüngeren Vergangenheit kontroverse Entscheidungen getroffen. Zu sagen, dass das Gericht ihm gegenüber sympathisch gestimmt ist, wäre wohl keine Übertreibung. Auch die Tatsache, dass ihm nur kleinere Verbrechen wie der «Versuch, offizielle Prozesse zu stören» und nicht, wie von einigen seiner politischen Gegnern erhofft, «Aufrührerische Verschwörung» vorgeworfen werden.

Der zweite Ausgang ist schon etwas länger her:

Am 8./9. November 1923 stürmte eine Gruppe in München eine politische Versammlung in einem Brauhaus. Ein Mann lässt einen Schuss aus seiner Pistole fallen; es ist Adolf Hitler. Er stellt sich auf ein Fass und erklärt den anwesenden Politikern, dies sei ein Putsch. Über die nächsten 24 Stunden bricht Chaos in ganz Deutschland aus. Der Putschversuch der NSDAP scheitert und Hitler wird verhaftet.

Verurteilt wird er von einem ihm gegenüber sympathisierendem Gericht. 7 Monate muss er in Haft, in dieser Zeit verfasst er sein Manifest «Mein Kampf».

Keine 10 Jahre später ist er es, der die Welt in den 2. Weltkrieg stürtzte.