Tag

emotionen

Browsing

Am Samstag, dem 10. August 2024, traten sieben starke Bands am Band-it Finale auf. Den zweiten Platz belegte hierbei Seulfa & Band mit einer emotional packenden Performance. Seulfas tiefgründige Lyrics berührten die Herzen des Publikums, während die Band mit starken Instrumentensoli herausstach. In diesen 20 Minuten wurde das Publikum mitgerissen und durfte gemeinsam mit Seulfa und seiner Band viben. Im Anschluss an das eindrucksvolle Finale hatten wir die Möglichkeit, die Jungs in einem Interview näher kennenzulernen.

Wer ist Seulfa?

Seulfa vermittelt durch seine Texte Freude, Trauer, Wut und vor allem Liebe. Diese Emotionen reflektieren tief empfundene Erfahrungen, die aus persönlicher Erlebnisse stammen. Dabei sollen die Zuhörer*innen in der Lage sein, eigene Interpretationen zu finden und sich mit den Gefühlen zu identifizieren. Er setzt dabei auf eine breite musikalische Palette, von Klarinette bis Kontrabass.

Bei Live-Auftritten setzt Seulfa auf eine fünfköpfige Band, bestehend aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Schlagzeuger und Seulfa selbst am Klavier. Die Live-Show besticht durch einfühlsame, melancholisch-schöne Klavierstücke sowie kraftvolle Gitarrensoli, und schafft so ein Erlebnis, bei dem der Sänger gemeinsam mit seiner Band das Publikum auf eine emotionale Reise mitnimmt.

WebsiteInstagramMusikVideo

Wir gratulieren euch herzlich zu eurem wohlverdienten Podestplatz. Wisst ihr schon, wie ihr das Preisgeld von 2000 Franken investieren wollt?

Maus (Maurizio): Süssigkeiten.

Seulfa: Das wäre wirklich eine coole Antwort, aber ich glaube, es ist realistischer, dass wir das Geld in eine Bandwoche investieren. Das haben wir ja auch schon als Vorbereitung für das Finale gemacht und ich finde, es hat uns sehr viel gebracht.

Maus: Es ist eindrücklich, wie wir als Gruppe gewachsen sind und unsere Songs eine neue Form angenommen haben, die wir heute präsentieren durften. Das zeigt einfach, was wir gemeinsam erreichen können, wenn wir diese Zeit und diesen Kreativraum haben.

Woher kommt die Inspiration für eure Musik?

Seulfa: Hauptsächlich von deutschem Indie, aber auch von vielen anderen Musikrichtungen. Jeder in der Band holt seine Inspiration aus anderen Liedern, da wir alle einen anderen Musikgeschmack haben. Diese unterschiedlichen Geschmäcker und Musikstile lassen sich dann ins Arrangement einbauen und ergänzen sich sehr gut.

Maus: Ich beispielsweise höre sehr viel Funk und Jazz. Andere in unserer Band hören mehr Rock. Das fusioniert dann so schön, dass es für alle, die zuhören, einen Aspekt hat, der ihnen gefällt.

Wie kam es zur Band?

Seulfa: Ich spielte bereits vorher mit Maus in einer anderen Band, Rauchverbot. Als ich begann, meine ersten Songs zu schreiben und aufzunehmen, wollte ich diese unbedingt auch auf die Bühne bringen. Dafür brauchte ich geile, motivierte Musiker.

Maus: Also haben wir die Kollegen zusammengebracht, die ein Instrument spielen und gut in die Band passen würden.

Ihr habt alle unterschiedliche Musikstile, die sich zwar oft ergänzen. Aber führt das manchmal auch zu Auseinandersetzungen?

Nico: Ja, ab und zu gibt es das. Meistens ist es natürlich schön, wenn sich mehrere an einem Instrument auskennen, da vier Ohren mehr hören als zwei. Aber es führt auch mal zu Konflikten, wenn zwei Menschen eine andere Vision haben von einem Song.

Seulfa: Aber in den meisten Fällen können wir uns schnell einigen. Wenn es im schlimmsten Fall keine Mehrheit gibt, sage ich, wo meine Vision hinführt, da es ja meine Songs sind. Aber das Band-it Finale heute hat schön gezeigt, wie wir wirklich alle zusammen dahinterstehen, es ein „geiles Set“ finden und uns vor allem darüber gefreut haben, das gemeinsam auf die Bühne zu bringen.

Maus: Die Bandwoche hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, genug Zeit zu haben, um uns eben einigen zu können. Wenn Sachen ausprobieren können, erkennt man plötzlich auch: „Die Idee von der anderen Person ist ja gar nicht so schlecht!“

Seulfa: Oder: „Meine Bassline ist gar nicht so gut!“

Könnt ihr euch vorstellen, nächstes Jahr wieder teilzunehmen oder wollt ihr beim Höhepunkt stehen bleiben?

Seulfa: Der absolute Höhepunkt wäre natürlich der erste Platz. Aber wir sind sehr zufrieden, dass wir überhaupt auf dem Podium gelandet sind und freuen uns darüber, dass wir auch beim Special im Moods mitmachen dürfen.

Nico: Wir können dann ja beim Eurovision Song Contest teilnehmen, der nächstes Jahr in der Schweiz stattfindet. (Lacht.)

Wie sah es mit den Proben und dem Stress vor dem Finale aus?

Maus: Wir haben gestern noch unseren letzten Song produziert.

Seulfa: Nein, vorgestern. Von Dienstag bis Freitag waren wir weg und hatten uns ein kleines, schönes Setup in der Ferienwohnung von Nico eingerichtet. Wir hatten eine tolle Zeit und intensive Proben. Der neue Song, den wir dabei rausgeholt haben, war mein persönliches Highlight. 

Maus: Ja, Musikern gefällt ihr letzter Song immer am meisten.

Habt ihr auch Druck gefühlt?

Maus: Als wir die Qualifikation hinter uns hatten, haben wir erst einmal einen Monat lang nicht mehr zusammen geprobt.

Seulfa: Wir hatten gleich nach der Qualifikation zwei sehr coole Gigs. Danach ging’s erst mal in die Ferien. Wir haben wirklich alles auf diese drei Intensivtage in unserer Bandwoche gesetzt.

Maus: Und intensiv sind sie gewesen. Wir haben teilweise bis um 4 Uhr morgens gespielt. Aber das hat sich wirklich gelohnt.

Seulfa: Wir hatten sehr viel Spass und eine coole Zeit während der Bandproben und auf der Bühne.

Was sind Botschaften und Themen, die du mit den Lyrics rüberbringen möchtest, Seulfa?

Seulfa: Ich habe lange Zeit immer nur über Liebe und Herzschmerz gesungen und möchte jetzt ein wenig davon wegkommen. Die Band hat mir sehr dabei geholfen, mich von diesen traurigen Pianosongs zu lösen. Ich war zuerst so besessen vom Piano und habe dann einfach gemerkt, dass es noch so viel anderes zu erkunden gibt. Vor allem, wenn ich zwei so grossartige Gitarristen und einen so coolen Drummer und Bassisten habe. Man hat in einer Band viel mehr Möglichkeiten. Ich habe auch an funky Musik Freude bekommen. Dennoch bleibe ich meinen „Roots“ treu und produziere immer noch gerne Musik, wie ich sie früher machte.

Habt ihr Tipps an Bands für das nächste Jahr?

Maus: Macht mit. Man kann nichts falsch machen. Es ist einfach wichtig, Leute zu suchen, die den gleichen Drive haben und die eine tolle Zeit haben möchten, auf der Bühne und auch abseits. Das Wichtigste ist einfach, dass man damit beginnt.

Einheitliches Nicken der Kollegen: Ja.

Seulfa: Wir spielen jetzt seit 6 Monaten in dieser Konstellation. Für diese kurze Zeit spielen wir nicht schlecht. Und das liegt auch überhaupt nicht daran, dass wir alle super Musiker sind. Das sind wir nicht wirklich. Ich beispielsweise spiele nur mittelmässig Klavier.

Maus: Ich habe seit 5 Jahren kein Waldhorn mehr gespielt.

Seulfa: Genau. So kitschig das auch klingen mag, wenn man etwas machen will, dann geht es auch. Es braucht einfach motivierte Personen, die Lust haben, gemeinsam etwas auf die Beine stellen zu können.

Nico: Ja, und auch bereit sind, die Zeit zu investieren.

Seulfa: Richtig, es ist beeindruckend, wie viel Zeit wir in diesen sechs Monaten in die Band investiert haben. Aber das lohnt sich – nicht nur fürs Band-it, sondern im Allgemeinen. Wir haben sehr viele tolle Gigs gespielt.

Ihr scheint wirklich sehr eingespielt zu sein.

Nico: Ja, das sind wir, weil wir uns im letzten halben Jahr bis auf wenige Ausnahmen wöchentlich getroffen haben.

Seulfa: Das Band-it war ein grosser Push für uns. Es hat uns gezeigt, was wir mit intensiven Proben erreichen können.

Nico: Wir geben uns nicht mit Mittelmass zufrieden.

Es war eine riesige Freude, euch zu interviewen. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und diesen Drive, den ihr jetzt schon habt.

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter Band-it.ch



Die Bilder in diesem Artikel stammen von Ethan Welty.