Angst ist ein Thema, dass uns in den vergangenen zwei Jahren stetig begleitet hat. Ob es die bewusste Angst vor dem Virus, die Angst vor den finanziellen Notlagen oder die Angst vor einer «Corona-Diktatur» war. All dies hat die Pandemie mit sich gebracht und wir alle haben diese Ängste, zumindest am Rande, verspürt. Dann kam die Impfung. Fluch und Segen zugleich, wie man meinen könnte. So kamen ganz neue Fragen auf und das, was noch vor einem Jahr als unmöglich erachtete wurde, wurde möglich. Das Zertifikat.
Wie können wir trotz Social Distancing und Isolation mit unseren Liebsten in Kontakt bleiben? Mit diesen 5 Tipps wirst du deine Freunde & Bekannte garantiert nicht aus den Augen verlieren.
Oscar Wild sagte einmal „Erinnerungen sind wie ein Tagebuch, das wir immer bei uns tragen.“ Untrennbar gehört es zu uns, macht uns aus. Es erzählt unsere Lebensgeschichte, wer wir sind und wie wir zu dem geworden sind.
Das Thema „Erinnern“ gewann gerade in diesem so gewöhnlichen 2020 besonders an Präsenz, denn wie wollen wir dieses Jahr in Erinnerung behalten? Wie antworten wir, wenn unsere Kinder uns einmal „Wie war eigentlich das Jahr mit der Corona-Pandemie?“ fragen? Mit Beschreibungen von Gesichtsmasken mit kleinen Regenbogen oder Sprüchen wie „Bad-Face-Day“ darauf, leeren Regalen im Supermarkt und Klopapier hamsternden Menschen oder doch von mühsamem Home-Office, juckenden Masken, Einsamkeit? Ich glaube, dafür gibt es keine universelle Antwort. Jeder wird genau das erzählen, was ihm am besten in Erinnerung geblieben ist, was für ihn die meiste Wichtigkeit hatte.
Diese Reihe möchte Euch das Thema Erinnern näherbringen und Klarheit schaffen in und über die Gedankenbibliothek. Sie beschäftigt sich mit folgenden Themenbereichen:
- Erinnern
- Gedächtnis
- 2020 Rückblick
- Nachträgliche Manipulation
- Vergessen
Doch, wie erinnern wir uns eigentlich?
Spotlight-Wahrnehmnung
In dem gesamten Prozess des Erinnerns spielt die Gewichtung von Erlebtem oder Erlerntem eine sehr wichtige Rolle. Ständig muss unser Gehirn entscheiden, für welche Information es noch einen Gewichtstein auf die Waagschale legt und für welche nicht. So auch bei der Wahrnehmung, dem ersten Schritt zur Erinnerung.
Laufen wir die Bahnhofsstraße in Zürich entlang, merken wir uns kaum jedes einzelne Schnittmuster der zahlreichen schwarzen Winterjacken, die sich an uns vorbeidrängeln. Wir wären maßlos überfordert. Die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte einer Situation zu fokussieren und Reaktionen auf Überflüssiges zu unterdrücken, heißt „selektive Aufmerksamkeit“. Der Thalamus fungiert hier als Schutzdamm zur Vermeidung von Informationsüberschwemmungen und öffnet nur dann das „Tor zum Bewusstsein“, wenn die eintreffende Information für den Organismus relevant ist (z. B. Schlaf, Futtersuche, Paarungszeit). Laufen wir also an einem Stand vorbei, der nach frischen heißen Maroni duftet, lässt der Thalamus diese Wahrnehmung ohne Ticketvorzeigen oder Eintrittspreis passieren.
Da wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf alles gleichzeitig richten können, kommen Bereiche des Nicht-Erinnern-Könnens zustande. Unser Gehirn versucht allerdings stets ein „Ganzes“ abzuspeichern und Gründe für Zusammenhänge zu finden. Lücken im Wahrnehmungsbild werden deshalb mit eigenen Erfahrungen mehr oder weniger logisch gefüllt, wodurch ein sehr subjektives Bild entsteht, bei dem sich ganz ohne Absicht Fehler eingeschlichen haben. Beispielsweise halten wir das Handeln anderer Menschen geknüpft an eigene Interpretationen des Tuns, welche wir begleitend entwickeln, fest. Wenn wir nun also einer neuen Person begegnen, kann es passieren, dass wir sie schnell einer gewissen Schublade zuordnen, weil wir ihr Handeln nach einem bestimmten Muster bewertet haben. Es entstehen Missverständnisse.
«Wo habe ich ihn schon wieder hingelegt?» – Erinnerungen wiederfinden
«Nicht in der Hosentasche, in der Jackentasche auch nicht – vielleicht steckt er noch?» Man weiß, vorhin war er noch da, doch man kann sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wo man ihn verstaut hat. Das tägliche Dilemma des Schlüssel-Nicht-Wiederfindens. Suchen wir angestrengt nach einer bereits abgespeicherten Information, arbeiten unsere Neuronen auf Hochtouren.
Haben wir eine Information wahrgenommen und verschlüsselt bzw. interpretiert, folgt die Einsortierung in das Kurz- oder Langzeitgedächtnis. Während dieser sogenannten „Konsolidierung“ läuft in den Neuronen ein chemischer Prozess ab. Wollen wir uns nun an den Ort erinnern, an dem wir den Schlüssel abgelegt haben, wird es kritisch, denn wir müssen die konsolidierte Information wiederfinden und der gesamte Konsolidierungsprozess läuft erneut ab.
Eine Erinnerung an einen Ort, eine Person oder einen Geruch besteht für unser Gehirn aus vielen kleinen Verbindungen, die sich beim Abspeichern des Wahrgenommenen zwischen den Neuronen gebildet haben. Sie bilden ein Muster, welches auch „Engramm“ genannt wird. Doch Vorsicht, nicht alle Informationen zu einer Erinnerung befinden sich an einem Ort. Gefühle wie Freude oder Angst werden zum Beispiel in der Gehirnregion Amygdala hinterlegt, während erlernte Fähigkeiten ihren Platz im Hippocampus haben. Beim Wiederaufrufen der Erinnerung müssen nun sämtliche Nervenzellen, die zu einem Engramm gehören, zur gleichen Zeit im gleichen Takt chemische Signale absenden – eine äußerst komplexe Angelegenheit. Dieser Prozess kann entweder bewusst in Gang gesetzt werden oder auch völlig unwillkürlich, ausgelöst durch ein vertrautes Geräusch, ein Anblick, ein Geruch.
Doch, wie genau ist unser Gedächtnis eigentlich aufgebaut? Worin unterscheiden sich die einzelnen Teile? Und warum sind uns manche Erinnerungen präsenter als andere? Auf diese Fragen versucht der nächste Artikel der Reihe „Gedankenbibliothek“ Antworten zu finden.
Seit Beginn der Corona-Krise ist die Verbreitung von falschen Informationen im Internet auf einem Höhenflug. Gerade in Anbetracht unseres sogenannten Informationszeitalters ist dies ein grosses Problem. Fehlinformationen können in Form von falscher Aufklärung zu gefährlichem Verhalten führen, sich selbst und anderen gegenüber. Die absurdesten Fehlinformationen im Zusammenhang von COVID-19 sind im Folgenden zusammengetragen.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl nicht willkommen zu sein. In diesem Artikel berichte ich davon, wie ich und meine zwei Freundinnen die letzten Tage unserer Südamerikareise in Cusco erlebt haben.
Vor rund einer Woche kam der Alltag in der Schweiz zum Stillstand. Wo zuvor zahlreiche Menschen ein und aus gingen, Orte die für begnadete Sportler*innen Ort des Begehrens waren und Pärke, die in der Frühlingssonne meist zum Ort für üppige Picknicke mutierten, sind wie ausgestorben. Die Strassen sind leer. Vereinzelt sieht man Einzelpersonen oder Pärchen spazieren, mit angemessenen Abstand zu Wegkreuzern. Auf ein Schwätzchen wird verzichtet, zu gross das Risiko sich anzustecken. Das Covid-19 Virus ist omnipräsent.
So schnell werde ich wohl diesen Satz nicht mehr sagen können: «Ich muss ab heute im Homeoffice arbeiten». Wieso nicht? Ich arbeite als Lehrerin einer gemischten Unterstufenklasse, bin morgens bis abends auf den Füssen und unterrichte, stelle Arbeitsblätter her, führe neue Sachen ein und betreue die Arbeit der Kinder. Doch alles in allem ist es vor allem eines: Kein Bürojob, der gleich auszuführen ist wie zuhause.