Wer kennt das Gefühl schon nicht: Man wird nur Zweite*r bei einem Sportwettkampf oder schreibt nicht die beste Note in einer Prüfung, für die man perfekt vorbereitet war. Viele Menschen haben manchmal das Gefühl, sie sollten besser oder gar perfekt sein, obwohl das niemand von ihnen erwartet. Doch wodurch wird dieses Gefühl ausgelöst?

Als Perfektionismus bezeichnen wir das Streben des Menschen, perfekt zu sein. Einer betroffenen Person fallen die Fehler ihres Verhaltens viel deutlicher auf als die bereits erreichten Erfolge. Dadurch entsteht Leistungsdruck und die Ansprüche an einem selber steigen.

Was sind die Ursachen von Perfektionismus?

Die Neigung zur Perfektion kann genetisch vererbt sein. In diesem Fall kann man nicht viel daran ändern. Doch es gibt auch andere Ursachen. Die Erziehung und das Verhältnis zu Gleichaltrigen spielen eine grosse Rolle. Es beginnt bei den Eltern, wenn es darum geht, ob sie die Leistungen des Kindes akzeptieren oder bereits zu hohe Erwartungen haben. Dadurch verstärkt sich das Verlangen des Kindes, nach Anerkennung der Eltern.

Ehrgeizige und meist auch sehr erfolgreiche Personen sind besonders anfällig, immer perfekt handeln zu wollen. Dieses Verhalten wünschen sie sich auch von ihren Mitmenschen, was die Zusammenarbeit mit Perfektionisten und Perfektionistinnen nicht unbedingt einfacher macht.

Sie wünschen sich Anerkennung für ihre Leistung und wären am liebsten immer die Besten. Auch wenn es viel Stress bedeutet, nehmen sie immer mehr Projekte in Angriff. Doch dahinter steckt mehr als Ehrgeiz. Oft liegt es an der Angst zu versagen, die uns das Gefühl gibt, wir müssten immer mehr leisten. 

Das Positive daran

Es gibt aber auch guten Perfektionismus. Im Gegensatz zur eher negativen Seite, machen es sich Perfektionisten und Perfektionistinnen zum Ziel, ihre Ansprüche immer etwas höher anzusetzen, um daran zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Folglich gibt es also einen Grenzbereich. Betroffene sollten sich selber fragen: Kann ich meinen Ansprüchen noch gerecht werden oder verfalle ich schon dem zwanghaften Gefühl, immer der*die Beste sein zu müssen, ohne jegliche Fehler? In diesem Fall sollte man sich einfach einmal eine Pause gönnen und sich klar machen, wie wichtig es jetzt wirklich ist, immer ganz zuoberst zu stehen. 

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