Eine Woche lang mit dem Zug unterwegs sein in Italien, um einiges von dem Land zu sehen. Ist das möglich? Ja, ich habe es mit einer Kollegin zusammen ausprobiert.
Der Plan
Im Voraus haben wir uns überlegt, welche Orte und Sehenswürdigkeiten wir gerne besuchen möchten und was in Italien bekannt ist. Diese Ortschaften haben wir uns notiert und dann versucht eine Reiseroute zusammenzustellen. Wie oben sichtbar, haben wir uns für zwei Orte zum schlafen entschieden. Einmal Florenz und Mailand. Von Florenz war der Plan in jeweils einem Tagesausflug nach Pisa und Parma zu fahren. Anschliessend sollte es nach Mailand gehen und dort dann noch etwas die Stadt erkundigen. Weitere Reiseziele dort wären möglich gewesen. Zu Beginn war Parma noch auf unserer Liste aber das haben wir dann gestrichen.
Die Billette
Da wir viel mit dem Zug unterwegs waren haben wir das Angebot der SBB genutzt. An einem Schalter haben wir die benötigten Informationen (Reisetag- und Zeit, Destinationen und Abos) angebracht und anschliessend hat uns das Reisezentrum der Bahn Zugverbindungen vorgeschlagen. Ein Tipp hierbei: überlegt euch bei einem Tagesausflug wie viel Zeit ihr in dem Ort verbringen möchtet, damit ihr die Abfahrts- oder Ankunftszeit bestimmen könnt.
Nachdem wir die Fahrpläne erhalten haben, hat die SBB für uns Billette mit Sitzplatzreservierungen vorgenommen. Ebenfalls dazu haben wir das Interrail Ticket erhalten. Mit dem Interrail Ticket kann man in vielen Zügen sich frei bewegen. In Italien ist es allerdings so, dass in den meisten Zügen mit längerer Fahrdauer einen Reservationspflicht gilt. Deshalb ist man mit dem Interrail Ticket nicht ganz so flexibel, es kommt aber dennoch günstiger als jede Fahrt einzeln zu buchen. Die Mitarbeitenden des SBB Schalters geben euch hier aber sicherlich gerne Auskunft und machen euch einen Vorschlag.
Die Billette mussten wir dann alle zusammen abholen. Beachtet also sicherlich genug auf dem Konto zu haben, sonst müsst ihr nochmals gehen.
Florenz
Von Florenz selber haben wir nicht so viel gesehen, es war eher unser Ausgangspunkt für die Tageausflüge. Bei der Anreise gab es noch ein paar Schwierigkeiten zu unserem Hotel zu gelangen, denn die Busse in Florenz sind nicht so zuverlässig wie die in der Schweiz. Es kann also gut sein, dass der Bus innerhalb von einer Stunde zwei Mal ausfällt und eine Anzeigetafel gibt es nicht. Die Stadt selber haben wir nur kurz an einem Abend besichtigt. Nach dem Abendessen sind wir noch kurz zur Kathedrale gelaufen. Mit etwas mehr Zeit und weniger Müdigkeit hätten wir mit Sicherheit noch einiges sehen können.
Pisa
Eine eher kleine überschaubare Stadt, welche man meiner Meinung nach schnell gesehen hat. Am Schiefen Turm tummeln sich haufenweise Touristen, welche ein Foto mit dem Turm haben wollen. Eine beliebte Pose ist das Dagegenstemmen an den Turm. Grundsätzlich ist es aber auch ein schönes Städtchen zum Verweilen. Es gibt kleine Souvenir Shops, Glace Läden oder Restaurants. Ebenfalls kann der Botanische Garten besucht werden. Mit etwas Geduld ist es auch möglich, vom obersten Stock des Turms herunterzuschauen.
Wir haben es noch versucht an das Meer zu gehen, es hatte nur leider nirgends Sonnenschirme zum Mieten. In einem Strandbad wollten wir unser Glück versuchen doch dort musste man reservieren. Wenn man nicht so sonnenempfindlich ist oder nur kurz die Füsse reinhängen will ist der Steinstrand aber schön.
Rom
Rom hat uns am meisten überzeugt. Unserer Meinung nach war Rom eine schöne Stadt und es gab einiges zu sehen. Zu aller erst sind wir etwas ausserhalb zum Kolosseum, welches bereits aus der Ferne zu sehen war. Auch dort tummelten sich etliche Touristen und haben Fotos gemacht. Es ist ebenfalls möglich rein zu gehen, hierfür muss man jedoch wieder etwas Geduld mitbringen. Weil uns die Geduld etwas gefehlt hat, haben wir nach einer Runde ums Kolosseum und dem Mittagessen einen Abstecher in die Stadt gemacht. Dort ist der berühmte Trevi Brunnen zu finden sowie die spanische Treppe. Neben etlichen Restaurants kann man hier auch gut durch die Stadt bummeln und in die verschiedensten Shops gehen.
Für diejenigen unter euch, die sich das ganze Jahr schon auf Weihnachten freuen und es nicht mehr abwarten könne, hat es in Rom den perfekten Laden. Mitten in der Stadt gibt es ein Weihnachtsgeschäft in dem ihr euch bereits jetzt mit Christbaumschmuck, Weihnachtsdeko oder Socken für dem Kamin eindecken könnt. Und in gut viereinhalb Monaten ist dann auch schon wieder Weihnachten.
Mailand
Die zweite Hälfte der Woche haben wir in Mailand im Hotel voco (etwas ausserhalb gelegen, aber empfehlenswert) verbracht. Nach dem vielen Zug fahren die letzten paar Tage war etwas Entspannung auch mal nötig. Die Tage darauf sind wir dann aber wieder aktiv gewesen und waren shoppen oder die Stadt anschauen. Den Mailänder Dom, welcher gleich bei der Galleria Vittorio Emanuele II liegt, haben wir besucht, sowie auch die Statue von Leonardo da Vinci. Beim Castello Sforzesco gibt es noch einen schönen Brunnen, welche zu einer Abkühlung einlädt.
Meine Tipps
- setzt euch ein Budget (wie viel wollt ihr maximal ausgeben?).
- macht euch einen Budgetplan um eine Übersicht über die ungefähre Ausgaben zu erhalten.
- kontrolliert die Lage eurer Hotels zur Innenstadt, die Fahrtdauer und evtl. die Verbindungen mit dem öV.
- achtet auf eure Wertsachen, Gepäck etc. denn in Italien sind einige Taschendiebe unterwegs.
- überprüft eure Zahlungsmöglichkeiten (Kreditkarte etc.) –> gibt es zusätzliche Kosten bei einer Abbuchung in Euro?
- vertraut in Florenz nicht auf die Busse (lieber mit dem Tram) –> in Mailand ist es besser.
- achtet auf die Reservationspflicht in den Zügen von Italien
- wenn ihr eure Billette am Schalter holt, kontrolliert gut ob alle vorhanden sind.
Fazit
Mein Fazit aus dieser Woche ist, dass es mit dem Zug eine gute Möglichkeit ist, möglichst viele Orte in kurzer Zeit zu bereisen. Allerdings benötigt es auch etwas Planung und man sollte genau kontrollieren ob alle Billette vorhanden sind. Ebenfalls ist es wichtig eine Pause zwischendurch zu machen. Denn auch Zug fahren macht müde.