Eines der Phänomene, das unsere heutige Zeit stark prägt, ist der Prozess der sogenannten Urbanisierung. Diese bezeichnet die Abwanderung der Menschheit in die Städte und allgemein die Ausbreitung städtischer Lebensformen. Die Urbanisierung erfolgte erstmals in grösserem Ausmass, als Mitte des 19. Jahrhunderts langsam die Industrialisierung in Europa aufkam und immer mehr Menschen vom Land in die Städte zogen.
Vor allem westliche Städte begannen, rasant zu wachsen, bis im Jahr 1930 New York als erste Stadt die 10 Millionen Marke knackte.Kurz darauf folgte Tokio und durfte sich ebenfalls Megacity nennen. Im Jahr 1954 überholte Tokio schliesslich New York einwohnerzahlenmässig und wurde zur grössten Stadt der Welt, was sie immer noch ist.
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Obwohl westliche Städte nicht mehr so schnell wachsen, werden weltweit nach wie vor immer mehr Menschen zu Stadtbewohnern. In der heutigen Zeit wachsen viele Städte in Schwellen- und Entwicklungsländern geradezu explosionsartig und in den kommenden Jahren wird es vermutlich auch so weiter gehen. So geht zum Beispiel die Abteilung für Wirtschafts- und Sozialangelegenheiten der vereinigten Nationen davon aus, dass bis 2030 zwei Drittel der gesamten Menschheit in einer Stadt leben werden.
Das Bevorzugen vieler eines Lebens in der Stadt, bringt natürlich Probleme mit sich. Vor allem in den Millionenstädten gibt es hohe Kriminalitätsraten, die Luft ist schlecht, Stau verstopft die Strassen und die Mieträume werden immer teurer. Auch verbrauchen Städte deutlich mehr Ressourcen.
Um zumindest für einige dieser Probleme eine Lösung zu finden, kam 1990 erstmals der Begriff der sogenannten ‚Smart City‘ auf. Es ist das Stadtkonzept der Zukunft. Die Idee der ‚Smart City‘ ist, Städte sozialer, organisierter und nachhaltiger zu gestalten.Bild: pixabay.com
Ein Beispiel ist die koreanische Stadt Songdo, in der es Müllcontainer gibt, die ihren Füllstand automatisch melden, sodass Müllfahrzeuge ihre Rundfahrten besser planen können.
Auch in New York sollen gleich mehrere Projekte realisiert werden. So sollen weniger Nahrungsmittel in Einwegplastik verpackt werden, Bio-Recycling soll obligatorisch werden und Hochhäuser sollen so renoviert werden, dass sie weniger Energie verbrauchen. Ein weiteres grosses Projekt im Big Apple sollen die sogenannten ‚LinkNYC kiosks‘ sein, die Passanten kostenloses Wlan, Ladestationen für elektronische Geräte und vieles mehr bieten sollen.
Weitere Umsetzungen finden sich auch in vielen weiteren Städten wie zum Beispiel Amsterdam, Barcelona oder auch Dubai. Dort gibt es Ansätze wie eine App, die es Parkplatzbesitzern erlaubt, Parkplätze zu vermieten, Ampeln, die sich dem Verkehr anpassen, auf das Wetter abgestimmte Bewässerungssysteme, oder mit QR Codes versehene Gebäude, die Informationen über dieses liefern.
Vermutlich werden sich in den kommenden Jahren noch viele weitere solche Pläne manifestieren und es ist sicherlich interessant zu verfolgen, wie sich unsere Städte in der Zukunft verändern werden.
Unten findet sich ein Video, das zeigt, wie unser alltäglicher öffentlicher Verkehr in ein paar Jahren aussehen könnte:
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