Die Woche ist schon halb vorbei und bald steht wieder das Wochenende vor der Tür. Man freut sich darauf, seine Freunde zu treffen, den Hobbies nachzugehen oder vielleicht auch einfach darauf, eine Stunde länger im Bett zu bleiben. Doch spätestens am Sonntagabend schleicht es sich wieder an – das Gefühl der Unruhe, welches einen bis zum nächsten Wochenstart nicht wieder loslässt. Doch wieso ist das so und wie entsteht dieses Wochentief?

Was häufig als normal eingeschätzt wird, kann oftmals andere Ursachen haben, die (un)bewusst nicht richtig wahrgenommen oder ignoriert werden. Das Wochenende ist für viele die Zeit, in der die Möglichkeit besteht, sich den eigenen Leidenschaften zu widmen für die sonst keine Zeit besteht. Jedoch endet diese Zeitspanne für die meisten viel zu schnell und die Alltagsroutine fängt wieder von vorne an. Für viele kein Problem, da sie sich in Ihrer Tätigkeit grösstenteils erfüllt und zufrieden fühlen. Für andere ist dies jedoch der erneute Anfang eines nicht enden wollenden Kreislaufs.

Der sogenannte Sonntagsblues, auch Sonntagsdepressionen genannt, kann viele Ursprünge haben. Diese können von Berufsunzufriedenheit, zu vollgepackten To-Do-Listen, bis hin zu einem Gefühl des Gefangen-Seins in der gleich bleibenden Alltagsroutine reichen. Dabei können diese Faktoren den Einzelnen so stark beeinflussen, dass die Besorgnis und die Unruhe noch vor dem eigentlichen Ereignis beginnen. Man fängt also an, die folgende Woche so stark zu überdenken, dass sie einen in ein kurzzeitiges Tief versetzt und dabei wertvolle Zeit raubt.

Wie komme ich da wieder raus?

Sich «einfach keine zu grossen Gedanken darüber zu machen» wäre hier wahrscheinlich die einfachste Hilfestellung, jedoch eine nicht sehr aussagekräftige. Hier kommt der eine Grundsatz zum Zuge, den du früher als Kind bestimmt etliche Male zu hören bekamst: «Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.»

Tendenziell neigen viele dazu, Verabredungen oder Events auf den Samstag zu planen. Dabei bleiben die weniger amüsanten Aufgaben wie Hausaufgaben, Lernen oder Hausarbeiten zum Schluss, also dem Sonntag. Dies sorgt allerdings dafür, dass dieses Sonntagsgefühl weiter verstärkt wird, da du den Montagmorgen bereits mit dem Sonntagabend verschmelzen lässt. Es kann also helfen, die Aufgaben die man sonst eher vor sich hin schiebt, beispielsweise am Samstagmorgen zu erledigen, wenn nicht bereits unter der Woche. Im Gegenzug sollte man für den Sonntag einige feste Strukturen einplanen, die immer wieder und vor allem gerne erledigt werden.
Was mir persönlich immer half, waren selbst erstellte To-Do-Listen. Diese können einem Struktur und Organisation bringen und dabei helfen, mit geregelten Gedanken in den Tag zu starten.

Die kurzfristige Problembehebung sollte nicht die langfristige Lösung sein

Klar ist, dass jeder bessere und schlechtere Wochen hat. Dennoch sollte man sich bei allgemeiner Unzufriedenheit die Zeit nehmen, die persönliche Situation zu reflektieren. Schliesslich gehören Veränderungen zum Leben dazu und sollten das Mittel sein, um ein Leben zu führen, bei dem man nicht dem Wochenende entgegenfiebert.

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