Schon fast eine Woche ist es her, dass tausende Menschen das Gelände des Heitere Open Airs betreten haben. Jedes Jahr bietet das Festival auf dem Zofinger Hausberg drei Tage musikalisches Entertainment, nachdem zuvor in der Woche schon Motto-Abende stattfinden. Und auch dieses Jahr war das Line Up meiner Meinung nach wieder grandios zusammengestellt. Wer die Headliner Macklemore, Casper, Trauffer, Wincent Weiss, James Blunt und noch viele mehr sieht, der weiss: Hier geht die Post ab. Und dem war auch so. Hier nun also mein Rückblick auf das Heitere Open Air!

Mein persönliches Highlight dieses Jahr war klar der deutsche Rapper Casper. Mit seiner rauen Stimme und den tiefgründigen Texten sollte er aber nicht nur mich, sondern auch sehr viele andere Besucher des Heitere Open Airs begeistern. Ich stand zuvorderst und habe dort auch schon mehr als eine Stunde gewartet, als er am Freitagabend die Bühne betrat. Hinter mir ein riesen Meer aus Menschen, die in diesen eineinhalb Stunden Konzert mit mir zusammen alles gaben was Schreien, Tanzen und Springen angeht.

Konzerte von Künstlern, die einem schon vor dem Open Air bekannt waren, sind immer meine liebsten. Denn man kann einfach zu der entsprechenden Bühne laufen und die Musik zusammen mit dem Open Air Feeling geniessen. Und gerade als Abschluss der Ferien, ist ein solches Feeling natürlich äusserst willkommen. Da der Sommer dieses Jahr zu einem der heissesten gehört hat, war die kleine Temperaturabkühlung am Freitag natürlich erwünscht. Allerdings war es ein ungewohntes Gefühl, einen Pullover anziehen zu müssen, als sich die Menschenmassen nach den Konzerten auflösten und die „Gemeinschaftswärme“ sich verflüchtigte.

Doch für alle die, in denen diese nächtliche Kälte schon winterliche Gefühle ausgelöst hat, gab es auf dem Heitere die Alphütte, ein Zelt, in dem man schon jetzt im August wieder Raclette essen konnte. Das pure Gegenteil befand sich am anderen Ende des Geländes, die Beachbar, die mit ihren fruchtigen Cocktails und dem aufgeschütteten Sand überzeugen konnte. Fast wie in Kalifornien, haben sich meine Freunde und ich gedacht, als wir am Samstagnachmittag nach Šuma Čovjek dort etwas Zeit verbrachten und Drinks schlürften.

Am Samstagabend kam nicht Kalifornien, dafür Seattle zu uns auf den Heitere. Der amerikanische Rapper Macklemore mischte den Zofinger Hausberg auf und brachte ihn mit seiner Show zum Beben. Tänzerinnen, eine filmreife Kulisse und verschiedene Kostüme brachte er mit und verbreitete jede Menge positive Vibes. Seine Message war klar: Toleranz für alle, egal welche Hautfarbe, Herkunft, Sexualität oder Geschlecht. An seinem Konzert waren alle willkommen. Sogar ein Mann, der bemalt war wie Avatar Aang. Um dem Foodwaste, der auf Grund des grosszügigen Caterings hinter der Bühne zu Stande kam, entgegenzuwirken, warf Macklemore dem Avatar sogar von der Bühne aus ein Brot zu.

Eine Show, die ich garantiert nicht mehr vergessen werde. Doch auch der Samstag sollte so schnell vorbei sein wie der Freitag und übrig blieb nur noch der Sonntag, bevor das Festival auch schon wieder endete und der Ernst des Lebens von neuem beginnen würde. Doch bevor der graue Alltag wiederbegann, zeigte sich mit den vielen Acts vom Sonntag auch noch einmal so richtig die Sonne. Und da ich an diesem Nachmittag weder auf Loco Estrico, Dodo & Friends oder Hecht habe verzichten können, büsste ich es am Ende des Tages mit einem unschönen Sonnenbrand. Doch wenn schon so viele gute Schweizer Künstler an einem einzigen Nachmittag über die Bühne rocken, kann man kaum auf einen verzichten.

Genauso wenig wie auf den Schlussact, der zum Ende des Festivals noch ein letztes Mal alle beisammenstehen liess, um die letzten Festival Vibes geniessen zu können. Dieses Jahr war es James Blunt, der zuletzt auf der Bühne stand und mit seinen romantischen Songs die Menge begeisterte. Ein Künstler, von dem man mehr Songs kennt, als man denkt. Deswegen sangen zum Schluss auch noch mal alle ganz laut mit und unterstützen so den Briten und seine Band.

Und beim vielen Mitsingen und Mitfeiern ging es dieses Jahr auch etwas vergessen, wirklich viele Fotos und Videos zu machen. Einige kamen zwar zu Stande, die auch hier im Beitrag zu sehen sind, doch im Vergleich mit den letzten Jahren habe ich um einiges weniger an Bildmaterial. Und eigentlich ist das auch ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass ich es auch wirklich geniessen konnte und nicht die ganze Zeit das Handy in der Hand hatte.

Doch nach dem letzten Song von James Blunt war das Geniessen auch schon wieder vorbei und es galt Abschied zu nehmen vom Heitere Festivalgelände. Die Bars leerten sich, an den Foodständen wurden die letzten Burger und Pizzen gemacht und der grosse Menschenstrom bewegte sich langsam in Richtung Ausgang.

Tschüss Heitere, hoffentlich bis nächstes Jahr. Und dann bitte ohne Sonnenbrand 😉

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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