Zwei Redakteure von tize.ch hatten die grossartige Gelegenheit, das Greenfield in Interlaken vom 7. bis 10. Juni 2018 besuchen zu dürfen. Die beiden Glücklichen hiessen Cynthia Gehrig und Rina Frischknecht.
Die Mentalität des Festivals
Noch bevor ich das Festivalgelände überhaupt betrat, hatte ich die Möglichkeit, jemanden kennenzulernen, dessen Charaktereigenschaften dann auch zu den restlichen Menschen passte, denen ich später noch begegnete:
Etwas unsicher stand ich am Bahnhof Interlaken Ost und beobachtete die Menschen. Eigentlich wollte ich mir Zigaretten kaufen, aber dafür war ich noch zu jung und mit fremde Leute anquatschen und sie dann sogar noch um etwas zu bitten, damit hatte ich immer Mühe… Schliesslich nahm ich dann meinen ganzen Mut zusammen und sprach eine hübsche, junge Frau an, ob ich denn vielleicht eine Zigarette von ihr haben könne und erklärte ihr, dass ich zu jung sei, um selbst welche zu kaufen. Sie strahlte mich an «Klar!» und griff in ihre Tasche, doch dann schien sie es sich anders überlegt zu haben und schlug vor, mir gleich welche kaufen zu gehen.
Danach fuhren wird zusammen zum Festival und ich war – und bin ich es immer noch – froh, mich durch Chantal gleich wohlzufühlen. Wie eigentlich alle Festivalbesuscher, die ich dann auch später kennenlernte, war sie offen, hilfsbereit und etwas verrückt.
Das Campen
Ich besuchte das Festival zusammen mit drei Freunden und da wir bereits am Donnerstag ankamen, hatten wir die super Gelegenheit, unser Zelt ziemlich zentral aufstellen zu können. Trotzdem hatte ich etwas Bedenken: Erstens hatte ich Angst, unser Zelt nicht zu finden, da es so viele waren und es sehr leicht schien, den Überblick zu verlieren, und zweitens war für das Wochenende Regen angesagt. Das erste Problem löste sich ziemlich schnell: Ich brauchte den Weg nur zwei Mal zu gehen und schon hatte sich die Route in meinem Kopf verankert. Auch das mit dem Regen klappte; obwohl es ein paar kurze Schauer gab, raubten diese dem Festival überhaupt keine Sympathiepunkte, sondern machten es sogar noch zum grösseren Erlebnis. Richtig toll war auch, dass es einen Aldi gab, wo man all die wichtigen Dinge fand, und zum Glück hatte es genug Toilettenanlagen.
Die Acts (Auswahl)
Am Freitag spielte die berühmte Nu-Metal-Band Limp Bizkit aus den USA, die bereits mehr als 40 Millionen Alben verkauft hat und momentan aus fünf Mitgliedern besteht.
Meine Freunde und ich standen ziemlich in der Nähe des Bühnenanfangs, mussten dann aber unsere guten Plätze verlassen und das Weite suchen, weil die Fans vorne viel zu sehr abgingen und wir uns das alle nicht gewohnt waren. Alle hüpften, stiessen und schrien und als sich dann auch noch einen Moshpit bildete, war ich komplett überfordert. (Moshpit, Wall of Death: Zwei Parteien stehen sich wie vor einer Schlacht gegenüber, die vorderste Reihe zeigt den Frontverlauf auf. Diese beiden Seiten stürmen dann auf Signal wie unten beschrieben aufeinander zu. Das ist sozusagen der Beginn der Schlacht. [Quelle: Wikipedia]) Doch obwohl das Erlebnis irritierend war, war es nicht schlecht, sondern spannend, etwas wie das einmal aus der Nähe erfahren zu können.
Ebenfalls sah ich den Act von Arch Enemy, der mir auch sehr gut gefiel. Die schwedische Melodic-Death-Metal-Band ist beinahe überall bekannt und vor allem die Leadsängerin Alissa White-Gluz hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz und gibt immer alles.
Am Samstag schmetterten dann die legendäre Punk-Band The Offspring ihre Songs von der Jungfraustage, gefolgt vom dritten und letzten Headliner, den dänischen Vollblutmetallern «Volbeat», welche die Greenfield Fans zum Toben und Tanzen brachten und das Festival musikalisch beendeten.
Kulinarische Leistungen
Am Greenfield muss sich niemand sorgen, dass man zu wenig zu essen bekommt: Es waren unglaublich viele Stände vorzufinden und von Pizza über Burger bis hin zu Raclette und chinesischem Essen fand man alles. Laut der offiziellen Webseite wurden folgende Mengen Lebensmitteln am Festival verarbeitet:
• 180 kg Kartoffeln
• 250 kg Gemüse generell zusätzlich
• 250 kg Früchte
• 300 kg Fleisch
• 200 kg Mehl verarbeitet
• 1’200 Eier
Abschliessende Meinung über die vier Tage
Ich bin unglaublich froh, dass ich die Gelegenheit hatte, solch eine tolle Zeit zu erleben und dass ich viele Leute traf, die eine Bereicherung für mein Leben darstellen. Hoffentlich kann ich das Festival bereits nächstes Jahr wieder besuchen.
Bis glii, Greenfield!