Wir tun es durchschnittlich mehr als 219 000 Stunden in unserem Leben – Schlafen! Aber was geschieht eigentlich mit uns, wenn wir in tiefen Dornröschenschlaf verfallen? Und wie steht es um das Intervall-Schlaf-Konzept, auf welches Fussball-Star Cristiano Ronaldo setzt?
Das passiert, während wir schlafen
Wenn wir müde sind, gibt uns der Körper so ein Zeichen, dass er erschöpft ist und Erholung braucht, um sich zu regenerieren. Ausserdem ist das müde werden ein Anzeichen dafür, dass nun der Abbau von über den Tag angehäuften Stoffwechselprodukten begonnen hat. Wenn sich der Körper aufs Schlafen vorbereitet, schüttet die Zirbeldrüse in unserem Gehirn ein Hormon namens Melatonin aus. Die Körpertemperatur sinkt zunehmend, bis sie etwa um ein Zehntelgrad abgenommen hat. Die Atmung und der Puls werden langsamer und so sinkt der Blutdruck ebenfalls. Die fünf Sinne, mit welchen der Mensch beglückt wurde, bleiben allerdings die ganze Nacht aktiv und auch auf Empfang.
Wer glaubt, dass Schlafen vergeudete Zeit ist und man nur untätig herumliegt, der liegt falsch. Alsbald man nun schlafen geht, beginnt erst die richtige Arbeit für Körper und Geist.
Das Gehirn schüttet in Bruchteilen von Sekunden chemische Substanzen aus, die uns unser Bewusstsein nehmen, sobald wir einschlafen. Anschliessend gibt es eine Wechselwirkung zweier verschiedener Phasen des Schlafes, der Traum- und der Tiefschlafphase. Wir durchleben beide abwechslungsweise in einem Rhythmus von etwa 90 Minuten. Während der Tiefschlafphase ist unser Körper wie ausgeschaltet, alle Körperfunktionen arbeiten ruhiger. Jedoch in der Traumphase abreitet alles auf Hochtouren.
Es ist bewiesen, dass wir nach dem Einschlafen als erstes in eine Tiefschlafphase verfallen und darauf eine Traumphase folgt. Letztere können wir, als Aussenstehende bei einem Schlafenden, ganz einfach anhand seinen zuckenden Augenbewegungen (die Augäpfel bewegen sich schnell unter den geschlossenen Lidern hin und her) identifizieren. Diese Phase wird deshalb auch REM-Phase (Rapid Eye Movement; dt: schnelle Augenbewegungen) genannt. Ebenfalls ein Anzeichen für diese Schlafphase könnte eine unregelmässige Atmung sein. Die gesamten Ereignisse und Eindrücke des Tages werden in diesem Zeitraum verarbeitet.
Intervall-Schlafen – So funktioniert’s!
Es gibt einige Leute, welche auf Intervall-Schlafen, auch polyphasisches Schlafen genannt, schwören. Zum Beispiel Spitzensportler, wie der Fussballstar Cristiano Ronaldo oder einige Formel-1-Teams. Auch sollen die Menschen der Steinzeit schon so geschlafen haben. Aber einer der grössten Förderer des Intervall-Schlafens ist Schlaf-Trainer Nick Littlehales. Dieser publizierte gar einen Ratgeber darüber, wie man dieses Konzept ideal anwendet. Unter anderem verspricht er, mithilfe dieser Schlaftechnik aus kurzen Schlafzeiten möglichst viel herauszuholen, körperlich wie auch mental.
Laut Littlehales braucht der Mensch 90 Minuten, um alle Phasen des Schlafes so zu absolvieren, dass man anschliessend genügend ausgeruht ist. Um nun einen optimalen Effekt erzielen zu können, sollte man sich etwa 5 Schlafzyklen à 90 min. pro Tag einplanen. Jene könnten über die Nacht und den Tag verteilt werden, wie man möchte. Die Anzahl Zyklen kann auch individuell variieren. Es ist auch nicht so wichtig, dass es wirklich immer 5 Zyklen pro Tag sind, es kann auch durchaus vorkommen, dass es an einem nur 4 sind. Dies ist weiter nicht schlimm, solange die Anzahl Schlafzyklen in der Woche, idealerweise bei den meisten Personen, 35 (5 Zyklen X 7 Tage) beträgt. Weiter sollten aber die Phasen des Schlafens der inneren Uhr angepasst werden. Man sollte sich notieren, wann man besonders leistungsfähig ist und wann man sich eher zurücklehnen sollte.
Intervall-Schlafen oder den normalen Rhythmus beibehalten?
Man hat noch nicht wirklich feststellen können, ob es viel sinnvoller ist, in Intervallen zu schlafen. Es gibt zwar diverse Personen, die darauf schwören, dennoch schläft ein Grossteil der Gesellschaft wohl noch in der Nacht und ungefähr 8 Stunden am Stück. Es wäre allerdings bestimmt einen Versuch wert, es einmal auszuprobieren. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Beruf, in dem es sich einrichten lässt, auch am Tag mindestens einen Schlafzyklus einzubetten.