Die Basler Fasnacht gehört dem UNESCO- Welterbe an, doch was die Basler können, können die Luzerner auch. Neben der Basler und der Berner Fasnacht ist die Luzerner Fasnacht eine der grössten Fasnachtsveranstaltungen der Schweiz. Vorab ein kleiner Steckbrief:

Am 27. Februar 2025 beginnt der SchmuDO (Schmutziger Donnerstag) mit der Tagwache. Um Punkt 5 Uhr morgens wird die Fritschifamilie eintreffen (per Nauen vom Vierwaldstättersee) und der Urknall stattfinden – das Startsignal für Guuggenmusigen und Fasnächtler. Anschliessend kämpft sich die Fritschifamilie (Fritschene, die Frau von Bruder Fritschi, mit Narr, Bajazzo, Kindsmagd, Bauern und Guuggenmusigen) ihren Weg durch den überfüllten Kapellplatz von tausenden Fasnächtlern zum Fritschibrunnen. Dann beginnt der «Fötzeliräge» aus ca. 5 Millionen Papierschnipseln (alte Telefonbücher). Das Fasnachtstreiben zieht sich bis zum Aschermittwoch (5. März). Wobei der «Güdismäntig», «Güdiszistig» und der «Rüüdige Samschtig» (offiziell seit 2017) den vier «verreckten» Tagen hinzugezählt werden. Alle anderen Tage sind inoffizielle Fasnachtstage und es finden diverse Umzüge im ganzen Kanton statt.

Fasnachtsdatum

Jedes Jahr findet die Fasnacht an einem anderen Datum statt, denn sie richtet sich nach der «katholischen» Fasnacht und verschiebt sich somit. 325 n. Chr. wurde Ostern auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsfest festgelegt. Wenn man vom Palmsonntag, jeweils eine Woche vor Ostern, 40 Tage zurückrechnet (40 Tage, so lange dauert die Fastenzeit), kommt man zum Aschermittwoch.

Geschichte und Bedeutung der Fasnachtsnamen

Am schmutzigen Donnerstag kommt Schmutz vor, was so viel wie «Fetter Donnerstag» bedeutet. Gegessen wurde sehr kalorienreich und auch heute gibt es an der Fasnacht fette Würstchen, Ziegerkrapfen, «Schenkeli» und «Fasnachtschüechli». Die Kost war sehr kalorienreich und bildete die Reserven für die kommende Fastenzeit. Das Wort Güdis ist abgeleitet von «Güdel» und kann mit Magensack oder Bauch übersetzt werden, denn an diesen Tagen soll der Bauch nochmals so richtig gefüllt werden.

Doch woher kommt das Wort Fasnacht?

Das Wort Fasnacht findet seinen Ursprung im mittelhochdeutschen «vastnaht», später wurde daraus «vasnaht», daraus wiederum verknüpften sich «faste» und «nacht», bis schlussendlich «Fasnacht» daraus wurde. Es bedeutet, dass man sich in der letzten Fresszeit befindet, wo nochmals alles gegessen werden darf, um sich ein paar Pfunde als Reserve anzulegen. Denn man steht nun kurz vor der beginnenden Fastenzeit.

Geschichte der Luzerner Fasnacht

Für jeden ist der Ursprung der Fasnacht ein anderer. Für viele beginnt die Fasnacht mit ihrer eigenen ersten Teilnahme. Dabei gibt es auch verschiedene geschichtliche Aspekte. So kann für jemand die Luzerner Fasnacht mit der Gründung der Zunft entstanden sein oder mit der Gründung der 1. richtigen Guggenmusik (dazu mehr im zweiten Beitrag). Auch kann man die Tradition der Masken in den Vordergrund stellen. Aus dem Jahr 1662 stammt nämlich die älteste erhaltene Fritschimaske und der Fritschivater war bereits 1842 der Organisator des Fritschiumzugs. Weitere spannende Informationen über die Geschichte der Luzerner Fasnacht vermitteln die drei Bände «Faszination Lozärner Fasnacht» herausgegeben von Silvio Panizza.

Fasnachtsplakette

Im Jahre 1876 entstand die erste Umzugsmedaille, jedoch dauerte es noch 50 Jahre, bis die erste Luzerner Fasnachtsplakette entstand. Alle Plaketten sind aus Metall gefertigt. Einige Ausnahmen bilden die Jahre 1946, 1947 und 1948, in denen kein Metall zur Verfügung stand. Das LFK präsentierte dem Publikum am 9. November die neue Plakette 2025. Doch bevor der Vorhang fiel und den Blick darauf freigab, traten zunächst ein paar Guuggenmusigen mit vollem Sound auf, um die Fasnachtstimmung anzukurbeln. Entworfen wurde diese vom Künstler Frank Schmohl aus Weil am Rhein. Er setzte sich mit seinem Design gegen 45 andere Entwürfe durch und durfte bereits zum zweiten Mal die Lozärner Fasnachtsplakette gestalten.

Die neue Lozärner Fasnachtsplakette gibt es wieder in Kupfer, Silber, als nummerierte Goldplakette und als nummerierten Goldpin. In der Vorfasnachtszeit oder während der Fasnacht kann die Plakette auf der Strasse gekauft werden. Sie wird mit Stolz getragen – eine Ehrensache. Auch hilft es einem guten Zweck; durch den Kauf werden Fasnachtsumzüge und Maskenkurse ermöglicht und der Überschuss geht an eine soziale oder wohltätige Institution.

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