Das Wort Psychologie kennen doch fast alle. Ich nehme an, man hat es auch schon selbst verwendet. Aber weiss man denn auch, was sich alles hinter diesem eher komplexen Fremdwort verbirgt? Hier ein kleiner Exkurs in die riesengrosse Welt der Psychologie.
Der Begriff Psychologie ist vom griechisch-lateinischen Wort psychologia abgeleitet, was so viel bedeutet wie „Lehre der Seele“. Das heisst also, dass wenn man von Psychologie spricht, die Seelenkunde gemeint ist.
Aber was ist denn die Seele?
Genau das ist eine Frage, die in der Wissenschaft des Seelenlebens, der Psychologie, diskutiert wird.
Da man nicht richtig definieren kann, was die Seele denn wirklich ist, weil sie nun mal kein physisch greifbares Ding ist, gibt es verschiedene Thesen, was sie sein könnte. Viele stellen sie sich als etwas vor, das im Körper gefangen ist, solange man lebt. Stirbt man dann, so entweicht die Seele ihrem physischen Körper gen Himmel. Andere glauben, dass es mehrere verschiedene Seelen gibt. So soll es eine Denkseele geben. Die Ehre diese zu besitzen wird lediglich dem Menschen zuteil. Die zweite Seele, ist eine Tierseele, welche, wie es der Name schon verrät, die Tiere besitzen. Die letzte der drei Seelen ist die Pflanzenseele. Jene besitzen die Pflanzen, sowie die Tiere. Es wird davon ausgegangen, dass der Mensch alle drei Seelen besitzt. Nun wird, wenn man daran glaubt, noch weiter angenommen, dass jeder dieser Seelen eine seelische Leistung zugeteilt wird: So spricht man der Denkseele die Leistung des Denkens, der Tierseele die Leistung der Empfindung und Bewegung und zuletzt der Pflanzenseele die Leistung der Lebenserhaltung zu.
Da dies aber alles lediglich Spekulationen sind, welche auch von dem Glauben daran abhängen, stützt man sich in der Psychologie auch auf den Zusammenhang von Erleben und Verhalten. Dieser Zusammenhang wird somit als Gegenstand der Psychologie aufgefasst.
Gegenstand der Psychologie: Zusammenhang von Verhalten und Erleben
Als Verhalten gelten von aussen sichtbare Äusserungen wie zum Beispiel die Körpersprache, die gesprochene Sprache oder die Stimme. All diese Dinge kann man von aussen beobachten. Das Erleben allerdings ist von aussen nicht sichtbar. Es sind verschiedene Vorgänge, die nur durch Selbstbeobachtung im inneren eines Menschen festgestellt werden können. Das Erleben kann ebenfalls in zwei Kategorien unterteilt werden: Das Erleben der Aussenwelt und das der Innenwelt. So versteht man unter dem Erleben der Aussenwelt das Wahrnehmen von Reizen, welche sich ausserhalb des Körpers befinden. Die Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten ermöglichen dies. Beim Beobachten des Erlebens der Innenwelt, achtet man auf die Vorgänge innerhalb seines eigenen Organismus. Zum Beispiel verspürt man Hunger, wenn man gerne etwas essen möchte, oder Müdigkeit, wenn man einen langen Tag hinter sich hat. All das kann nur die jeweilige Person selbst erkennen.
Und nun stehen das Verhalten und das Erleben in einer Wechselwirkung: Das Verhalten wird vom Erleben beeinflusst und umgekehrt das Erleben vom Verhalten.
Vorgehen der Psychologie
Ein Ziel der Psychologie ist es, Probleme zu lösen. Dies können Probleme aller Art sein. Um ein Solches loszuwerden, befolgt die wissenschaftliche Psychologie fünf einfache Schritte. Der erste Schritt ist das Beschreiben der Situation. Es wird ganz objektiv beschrieben, was zu erkennen ist. Interpretiert wird noch nichts. Der zweite Schritt ist dann das Erklären. Man versucht die Zusammenhänge der Situation zu erklären und beim dritten Schritt sie zu verstehen. Nun kann auch ein wenig interpretiert werden. Beim vierten Schritt, dem Vorhersagen, versuchen die Psycholog:innen den weiteren Verlauf zu prognostizieren. Und im fünften und letzten Schritt wird dann versucht darzustellen, wie das Erleben und Verhalten der Person in dieser Situation verändert werden kann, um diese Situation zu vermeiden oder so zu anzupassen, dass sie angenehm ist.