Wie Pilze aus dem Boden geschossen gibt es seit ein paar Jahren immer mehr Pumptracks. Doch der Trend gefällt nicht jedem, denn es gibt Situationen, in denen die Errichtung eines Pumptracks nicht angebracht oder sogar problematisch sein könnte.
Was ist ein Pumptrack?
Ein Pumptrack ist eine spezielle Art von Fahrradstrecke, die aus einer Reihe von Wellen (kleinen Hügeln) und Kurven besteht. Der Name kommt von der Technik, die man benutzt, um darauf zu fahren: «Pumpen». Dabei bewegt man seinen Körper auf und ab, um Geschwindigkeit zu gewinnen, anstatt in die Pedale zu treten (falls mit Velo gefahren wird). Wird aber auch für Inlineskates und Skateboards benutzt. Einen Unterschied gibt es, entweder ist der Pumptrack mobil oder er ist asphaltiert. Im folgenden Text geht es nicht um mobile Pumptracks.
Was sind die Nachteile eines Pumptracks?
- Raumnutzung und Standort: Die Errichtung eines Pumptracks erfordert Platz und eine geeignete Standortwahl. In dicht besiedelten Gebieten kann es schwierig sein, genügend Platz zu finden, ohne andere Nutzungen zu beeinträchtigen.
- Lärmbelästigung: Pumptracks verursachen in der Nähe von Wohngebieten Lärm, besonders wenn sie stark frequentiert sind und die Benutzer laute Geräusche machen.
- Verletzungsrisiko: Trotz der sanften Bauweise und der Absicht, das Verletzungsrisiko zu minimieren, können Unfälle und Verletzungen beim Fahren auf Pumptracks auftreten, insbesondere bei unerfahrenen oder risikobereiten Fahrern.
- Unterhalt und Pflege: Pumptracks erfordern regelmässige Wartung und Pflege, um sicherzustellen, dass sie sicher und in gutem Zustand bleiben. Dies kann Kosten und Arbeitsaufwand verursachen.
- Soziale Aspekte: In einigen Gemeinden kann es zu Konflikten kommen, wenn der Pumptrack nicht angemessen verwaltet wird oder die Nutzer sich nicht an Regeln halten, vorwiegend in Bezug auf Lärm und Sicherheit.
- Barrierefreiheit: Pumptracks sind nicht für alle Menschen zugänglich, insbesondere für Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Mobilitätsproblemen.
Natürlich gibt es auch Vorteile mit jenen fleissig geworben werden und deshalb an dieser Stelle nicht ausführlicher erläutert werden.
Wie können Konflikte vermieden werden?
- Abstand zu Wohngebieten: Der Pumptrack sollte idealerweise ausreichend weit von Wohngebieten entfernt sein, um Lärmbelästigungen für Anwohner zu minimieren. Bei einem extrem ruhigen Wohngebiet, wo die Bewohner Ruhe und Frieden schätzen, könnte ein Pumptrack zu einer erheblichen Lärmbelästigung führen. Die kontinuierlichen Geräusche von rollenden Rädern und den Rufen der Fahrer beeinträchtigen die Lebensqualität der Anwohner und führen zu Spannungen. Ein Obst und Gemüsebauer (Vandalismus), Tierzuchtstationen (Tierschutz) und anderes sind daher nicht geeignet.
- Zugänglichkeit: Der Standort sollte gut erreichbar sein, entweder zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine gute Anbindung erleichtert es den Nutzern, den Pumptrack zu erreichen.
- Freiraum und Grösse: Der Pumptrack benötigt ausreichend Platz für die Strecke sowie zusätzliche Flächen für Pausenbereiche, Parkplätze und gegebenenfalls Zuschauerbereiche. Fehlende Verfügbarkeit von Parkplätzen stellen ein Problem dar. Ein Pumptrack zieht oft viele Besucher an, die mit Autos kommen. Wenn es keine ausreichenden Parkmöglichkeiten gibt, könnten die Anwohner durch zugeparkte Strassen, erhöhten Verkehr und Sicherheitsprobleme belastet werden.
- Natürliche und künstliche Schattenspender: Einige natürliche oder künstliche Schattenspender wie Bäume oder Überdachungen können den Komfort der Nutzer bei sonnigem Wetter erhöhen und zudem den Lärm etwas dämmen.
- Umgebung: Die Umgebung des Pumptracks sollte sicher und angenehm sein. Eine naturnahe Umgebung oder die Nähe zu Parks und anderen Freizeiteinrichtungen kann zusätzlichen Mehrwert bieten.
- Nutzungszeiten: Über den Mittag, am Abend oder am Sonntag darf Lärm verursacht werden, aber den Rasen darf ich nicht mähen? Klar, dass dies bei Anwohnern sauer aufstossen kann. Daher sollten die Zeiten an die normalen Ruhe- und Arbeitszeiten der Schweiz angepasst werden und nicht 24/7 verfügbar sein.
Werden einer oder mehrere diese Punkte nicht beachtet, werden mit grosser Wahrscheinlichkeit einsprachen erhoben. Bedenken der Anwohner sollten ernst genommen werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Alternativstandorte oder Massnahmen zur Lärmminderung könnten mögliche Lösungen sein.
Kantonale Unterschiede
Die Unterschiede sind immens. Während bei einigen Kantonen die Zustimmung enorm ist, wurde in anderen das Projekt bereits bei Wahlen abgeschmettert. Der grösste Konfliktpunkt besteht bei den ersten beiden Punkten der aufgelisteten Nachteile «Standort und Lärmbelästigung».
- Standort: Werden bereits genutzte Sportanlagen und Parks umgestaltet (z.B. anstatt 3 Fussballfelder, gibt es neu nur noch 2 und dafür 1 Pumptrack), gibt es selten bedenken. Auch Pumptracks in Industriezonen oder weit ab von Ein- und Mehrfamilienhäusern stossen auf Anklang.
- Lärmbelästigung: 2009 wurde in Laax einem auf Outdoor-Sportaktivitäten Spezialitäten Gemeinde erstellt. Lärm von Sportanlagen wurden aber erst 2017 richtig im Bundesamt für Umwelt BAFU aufgeführt. Im Kanton Luzern und Basel wurden danach Lärmprognosen zu Pumptracks erstellt, die Pumptracks erlauben. In Strengelbach wurde der Pumptrack aufgrund des Lärmgutachtens nicht erlaubt.
Was nun, wenn der Pumptrack doch ungeeignet kommt?
Entweder kannst du die untenstehenden Punkte berücksichtigen, oder dich nach einem neuen Zuhause umsehen.
- Informieren: Versuche, so viele Informationen wie möglich über die geplante Errichtung des Pumptracks zu erhalten.
- Kommunizieren: Teile deine Bedenken und Einwände schriftlich oder persönlich den zuständigen Behörden mit.
- Sammle Unterstützung: Versuche, andere Betroffene zu mobilisieren, die ähnliche Bedenken teilen. Gemeinsame Petitionen oder Unterschriftensammlungen können helfen, deine Anliegen zu verstärken.
- Beteilige dich an öffentlichen Diskussionen: Viele Gemeinden führen öffentliche Anhörungen oder Diskussionen durch, bevor Projekte wie Pumptracks genehmigt werden.
- Suche Alternativen: Biete konstruktive Vorschläge oder Alternativstandorte an, die für dich und andere Betroffene akzeptabler sind. Dies kann helfen, Kompromisse zu finden und die Situation zu verbessern.
- Rechtliche Schritte: Prüfe, ob es rechtliche Schritte oder Verfahren gibt, die du nutzen kannst, um deine Bedenken formell anzusprechen oder die Entscheidung rechtlich zu überprüfen (Einsprache).