Vermehrt hört man in letzter Zeit das Argument, dass gerade während in den Zügen die Maskenpflicht herrscht, der Weg zur Arbeit mit dem Auto viel angenehmer ist. Dass damit der Umwelt jedoch nicht gedient ist und es zu mehr Staus führt, wird dabei ausser Acht gelassen. Dass Masken eine Gewöhnungssache sind und sie fortan wohl noch länger zu unserem täglichen Leben gehören werden, sind Argumente der Gegenseite. Allerdings geht zur Arbeit Pendeln auch ohne Abgase oder Schienenverkehr. Zumindest, wenn du nicht allzu weit weg wohnst. Hier kommt nämlich dein Fahrrad ins Spiel…
Letzten Donnerstag, dem 1. September, startete die bike to work Veloaktion das erste Mal in einem herbstlichen Setting. Die Mitmach-Aktion des Interessenverbands Pro Velo Schweiz fand nämlich während den letzten fast 15 Jahren immer von Mai bis Juni statt. Die Aktion motiviert jährlich immer mehr Teilnehmende, die während zwei Monaten möglichst oft mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wollen. Auf Grund der Corona Pandemie wurde die Aktion dieses Jahr verschoben und kann nun aber trotzdem stattfinden. Ziel ist es, die Gesundheit und das Fahrradfahren in Unternehmen zu fördern. Die Betriebe melden sich und damit auch all ihre Mitarbeitenden an und übernehmen die Teilnahmegebühr. Danach liegt es an den Mitarbeitenden, Teams zu bilden und die gefahrenen Kilometer online einzutragen, um an der Challenge teilzunehmen.
Dass sich die Betriebe aber momentan mehr um andere Dinge als solche Aktionen kümmern müssen, wird an der Teilnehmeranzahl klar ersichtlich. Tatsächlich hat sich diese im Vergleich zum Vorjahr nämlich halbiert, nachdem sie seit 2005 praktisch immer gestiegen ist. Auch, dass viele ihre Arbeitszeit weiterhin möglichst im Homeoffice verbringen, führt sicher zu diesem Einbruch. Auch, wenn Pro Velo diesen Umstand berücksichtigt und dieses Jahr etwas andere Regeln aufgestellt hat, sodass auch Velofahrten an Homeoffice Tagen berücksichtigt werden können.
Wieder mehr Velos unterwegs
Trotz der unsicheren Situation, in der wir uns nun alle befinden, ist die Durchführung dieser Challenge sehr wichtig, da sie nachhaltigkeits- und gesundheitsfördernd ist. Gerade wer im Homeoffice arbeitet, geht seltener nach draussen und muss deswegen andere Wege finden, in Bewegung zu bleiben. Dass es allerdings einen gewissen «Schweinehund» gibt, der erst überwunden werden muss, ist klar. Dabei kann jedoch eine Challenge helfen, die die Menschen auf eine spielerische Art und Weise aus den Häusern und auf die Velosattel holt, so der Projektleiter von Pro Velo.
Was sich jedoch während des Lockdowns gezeigt hat, ist, dass es wieder eine steigende Tendenz von Velofahrern gibt. Damit diese Tendenz nun aber weiterhin steigt und die Schweizerinnen und Schweizer längerfristig mehr Velofahren, braucht es eine gewisse Motivation. Diese im mit Teamgeist und einem kleinen Konkurrenzkampf zu fördern, bei dem es auch etwas zu gewinnen gibt.
Die Aktion von Pro Velo ist zwar für Firmen und Arbeitnehmende, doch das heisst nicht, dass du dich, wenn du beispielweise noch zur Schule gehst oder studierst, nicht auch davon inspirieren lassen kannst. Sprich dich mit Freunden ab und entwirf selbst ein kleines Konzept, wie ihr euch untereinander dazu motivieren könnt, mehr mit dem Fahrrad zu fahren. Schliesslich bist du auf zwei Rädern mobil, tust etwas für deine Gesundheit und bewegst dich nachhaltig fort.
Ganz ohne Stau und Maske übrigens! 😉