Um das Naturspektakel zu sehen, reisen viele in den hohen Norden, doch dieses Jahr gab es bereits zweimal die Möglichkeit, die Nordlichter auch in der Schweiz zu sichten.
Was sind Nordlichter?
Nordlichter, auch bekannt unter Polarlichter oder Aurora Polaris, sind leuchtende Lichterscheinungen am Himmel – vor allem in den Polarregionen. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen von der Sonne auf die Erdatmosphäre treffen und mit Gasen wie Sauerstoff und Stickstoff reagieren. Diese Zusammenstösse erzeugen bunte Lichter, die in verschiedenen Farben – meist grün, manchmal auch rot oder violett – am Himmel tanzen.
So werden Nordlichter am besten beobachtet
Nordlichter sind am besten im Winter zu sehen, wenn die Nächte in den Polarregionen lang und dunkel sind. Die besten Monate sind meist zwischen September und März, weil es dann besonders dunkel und die Aktivität der Polarlichter oft am höchsten ist. Eine klare Nacht ohne Lichtverschmutzung und keine Wolken bieten die besten Voraussetzungen. Ideal ist ausserdem eine hohe Sonnenaktivität – dazu gibt es spezielle Polarlichtvorhersagen, die anzeigen, wann die Chancen besonders gut stehen. Geeignet dafür sind Regionen und Länder wie Nordnorwegen, Island, Finnland, Schweden, Kanada und Alaska. Zusätzlich ist warme Kleidung hilfreich, da die besten Nordlichter oft in kalten Regionen auftreten, und viel Geduld.
Sind sie gefährlich?
Nordlichter sind nicht gefährlich für Menschen, die sie vom Boden aus beobachten. Sie entstehen hoch in der Atmosphäre, weit über uns, und haben keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Die geladenen Teilchen (von der Sonne her), die Nordlichter verursachen, können jedoch in seltenen Fällen elektronische Systeme in Satelliten oder Stromnetze stören. Die Sonnenstürme können Satelliten und GPS-Signale stören, was zu kurzfristigen Ausfällen führt. Zudem können starke Magnetfelder erzeugt werden, die das Stromnetz beeinflussen und in seltenen Fällen sogar zu Stromausfällen führen.
Wie können Nordlichter fotografiert werden?
Nordlichter sind nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern auch ein beliebtes Motiv für Fotografen. Um Nordlichter fotografisch festzuhalten, benötigt man eine Kamera mit manuellen Einstellungen, ein Weitwinkelobjektiv, ein Stativ (für lange Belichtungszeiten braucht die Kamera Stabilität, da jede Bewegung zu Verwacklungen führt) und die richtige Technik. Die Kamera sollte auf manuelle Einstellungen eingestellt werden, wobei eine grosse Blende (z. B. f/2.8) und eine ISO-Einstellung zwischen 800 und 3200 empfohlen werden. Belichtungszeiten von 5 bis 15 Sekunden sind optimal, um die Bewegung der Lichter einzufangen, ohne dass Verwacklungen auftreten.
Unternehmen bieten unterschiedliche Touren speziell für das Fotografieren und Entdecken von Nordlichtern an. Diese Touren können schnell teuer werden, da sie oft spezialisierte Ausrüstung benötigen, erfahrene Guides und Reisen in entlegene Gebiete umfassen.
Mystik Nordlichter
In der Vergangenheit wurden Nordlichter in vielen Kulturen oft als mächtige Zeichen oder Omen betrachtet, je nach Region und Tradition entweder als gutes oder schlechtes Vorzeichen:
- Inuit und Ureinwohner Nordamerikas: Einige Inuit-Gruppen glaubten, dass Nordlichter die Geister von Verstorbenen darstellen, die über das Wohl der Lebenden wachen. Sie wurden als heilig und ehrwürdig angesehen, ein Zeichen des Friedens.
- Skandinavien: In der nordischen Mythologie wurden Nordlichter manchmal als Licht, das von den Schilden der Walküren – göttlicher Kriegerinnen – reflektiert wird, angesehen. Dies symbolisierte den Schutz der Götter.
- Europa im Mittelalter: Im Mittelalter galten Nordlichter oft als schlechtes Omen und wurden als Vorzeichen von Kriegen, Krankheiten oder Hungersnöten interpretiert, vor allem, wenn sie in Regionen sichtbar waren, wo sie selten auftraten.
- Japan und China: In einigen asiatischen Kulturen, insbesondere in Japan, gelten Nordlichter als glückbringend. Sie werden auch heute noch als Glücksbringer angesehen.
Heute sind Nordlichter vor allem ein faszinierendes Naturphänomen, aber die verschiedenen kulturellen Interpretationen zeigen, wie sie die Menschen früher beeindruckt und inspiriert haben. Heute sind sie eine grosse Inspiration und ziehen Menschen an, die die mystische Schönheit erleben wollen. Touren werden manchmal als spirituelle Erfahrung vermarktet, und das Erlebnis wird oft als „magisch“ beschrieben.
Konntest du die Nordlichter bereits mit eigenen Augen betrachten?