«Es war eine Lust, Feuer zu legen.»
Dieser erste Satz aus Ray Bradburys «Fahrenheit 425» (für jeden der Bücher liebt ein absoluter Lesetipp) bezeichnett wohl mit am besten was die neue Nike Kampagne auslöste. Social Media gefüllt mit brennenden Nike-Produkten, die Aktie des Sportlabels dafür auf einem Rekordhoch und Donald Trump beschwert sich über alles. Besser kann ein Skandal kaum bekannt werden.
Take a Knee trift auf Its only crazy until you do it
Typisch Nike, wurden mehrere Sportstars für ihre neuste Kampagne «Its only crazy until you do it» versammelt. Neben Serina Williams, Odell Beckham Jr. und Michael Jordan wurde ebenso Colin Kaepernick engagiert. Kleines Freshup zum Namen: Colin Kaepernick begann vor gut anderthalb Jahren mit der wohl grössten politischen Protestbewegungen der amerikanischen Football Liga NFL. Mit seiner «Take a Knee Kampagne» setzte er sich gegen Polizeigewalt ein, indem er sich hinkniete während der US-Nationalhymne. Kurz davor gab es mehrere Ausschreitungen von Polizisten gegen dunkelhäutige Jugendliche. Von Donald Trump als Hurensohn bezeichnet und von seinem Team nicht verlängert, spaltete Kaepernick die amerikanische Gesellschaft mit seiner Aktion. Viele standen für ihn und seine Protestaktion ein. Wiederum andere meinten, er würde die US Veteranen nicht respektieren. (Einen kleinen Einblick in die Take a Knee Aktion hier in einem älteren Artikel.)
Don’t ask if your dreams are crazy. Ask if they’re crazy enough. #justdoit pic.twitter.com/Wd5L42egV8
— Nike (@Nike) September 5, 2018
Der brennende Patriotismus?
Kaepernicks Protest lies viele patriotischen Amerikaner zu Aktionen gegen Nike aufrufen. Mit dem Hashtag #nikeboycott riefen viele dazu auf erst Produkte des Sportherstellers nicht mehr zu kaufen. Um dann unter #burnnike Nike Produkte, welche man schon besass zu verbrennen. So war wenig später das Internet voll mit Bildern und Videos von brennenden wie zerrissenen Schuhen, Socken, Hosen etc.
From the son of a WWII Veteran, I am choosing to #BoycottNike. @Kaepernick7: You can say that this is not about the military, but choosing to kneel does not change the reality that you are disrespecting people like my father, who had Old Glory draped over his casket. pic.twitter.com/dFi5ynXhjX
— Edward Salmon (@ESalmon06) September 8, 2018
.Americans everywhere are burning their Nike gear in protest! Picking Karpernick over our Police was a extremely bad move for them! #BackTheBlue #boycottNike pic.twitter.com/HbbTmdN19k
— JamieR {⭐️} Army Girl (@Jamierodr10) September 4, 2018
Doch verliessen nicht nur Kunden den Sporthersteller. So gewann Nike ebenso die Fans und Unterstützer von Kaepernick. Viele lobten die langjährige Unterstützung von Nike für den ehemaligen NFL-Profi. So hält Kaepernick seit dem Jahr 2011 eine Partnerschaft mit Nike, wogegen bei dem Beginn seines Protestes viele Konzerne ihre Partnerschaften mit dem ehemamligen Quarterback stoppten.
Das Internet schlägt zu
Im Internet fand man jedoch nicht nur brennende Bilder von Nike Produkten. So wurde für kurze Zeit das Layout der Nike Kampagne zu einem Meme Generator. So waren die Worte «Glaube an etwas. Selbst wenn man alles dafür geben muss» einfach zu leicht auf alles mögliche anwendbar. Paar Beispiele:
So zeigte sich das Internet mal wieder von seiner witzigen Seite. Alles was irgendwie etwas mit Film und Fernsehen zu tun hatte bekam ein Meme. Doch benutzten ebenso Kaepernicks Gegner den Spruch für sich, angefangen mit Donald Trump selbst:
Trump welcher schon vor mehr einem Jahr Kaepernick und all seine «Mitstreiter» als Hurensöhne bezeichnete, zeigte mit dem Tweet wie gut er sich immer noch in der Werbung auskennt. So muss man wirklich sagen der Spruch könnte wirklich ebenso von ihm stammen.
Sporthersteller mit Kalkül
Man muss zugeben das von Nike aus, die Kooperation mit dem Sportstar erstmal nach hinten los ging. So verlor die Aktie nachdem die Kampagne startete erstmals 3,2 Prozent. Natürlich stellte die ganze Aktion ein grosses Risiko für Nike da: Ein amerikanischer Sporthersteller der einen Football-Star zeigt, welcher von der einen Seite der Gesellschaft als Unpatriotisch beschimpft wird und von den anderen als Rebell hochgepriesen wird. So erholte sich die Aktie jedoch wieder recht schnell und zehn Tage nach dem Start der Kampagne erreichte sie ein Jahres Hoch von 83.90 US-Dollar. Daher am Ende eine gelungene Werbeaktion. Da kann Nike wohl ebenso brennende Schuhe vertragen, bezahlt sind sie ja eh schon.