Die neuste Netflix-Miniserie dreht sich um ein Waisenmädchen namens Beth, welche in den 60er Jahren zu einer der erfolgreichsten Schachspielerinnen der USA wird.
Anya Taylor-Joy welche die Rolle der Beth übernimmt, gilt in Hollywood als Breakout-Star. Seit 2015 ist sie regelmässig in kritisch gelobten Filmen zu sehen, zuletzt in dieser Netflix-Miniserie.
Handlung
The Queens Gambit startet düster, Beth wächst in einem katholischen Waisenhaus für Mädchen auf und ist eine Einzelgängerin. Sie fängt sich an mit dem Hausmeister Mr.Shaibel anzufreunden, welche ihr die Grundlagen des Schachs beibringt. Schon als kleines Mädchen ist sie unglaublich fokussiert auf das berühmte Brettspiel und das nicht nur weil sie überdurchschnittlich intelligent ist. Im Waisenhaus werden den Mädchen Beruhigungspillen gegeben, für welche Beth eine Vorliebe entwickelt und die daraus entstehende Drogensucht begleitet sie ihr ganzes Leben. Mit dem Ruhm, den sie als erfolgreiche Schachspielerin erlangt öffnen sich viele Abgründe und sie muss lernen mit ihrem Erfolg umzugehen. Zuletzt wird klar, dass Beth sich auf Freunde verlassen muss um ihr kompliziertes Leben meistern zu können.
Themen & Hintergrund
Die Miniserie beleuchtet drei Dekaden, die 50er, 60er und 70er und besticht durch sehr detailgetreue Sets, Kulissen und Kostüme. Desweiteren werden Themen wie Depression, Sucht und Feminismus eingebunden, welche auch noch heute als aktuell gelten und der Serie einen realen Touch verleihen. Das Drehbuch ist gut geschrieben, mit witzigem aber auch ernsten Dialogen gespickt und scheint nie schleppend. «The Queens Gambit» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis, welcher 1983 erschienen ist.
Schauspielerische Leistung
Anya-Taylor Joy besticht durch ihre Rolle als fokussierte und vom Gewinn besessene junge Frau, welche gleichzeitig mit einer schwierigen Vergangenheit und Sucht zu kämpfen hat. Der Blick, den sie bei Schachturnieren ihren Gegnern zuwirft lässt einem das Blut gefrieren. Sie verkörpert Beth als eine intelligente aber zugleich kaputte Frau, für welche das Schachspiel fast überlebenswichtig zu sein scheint. Auch beeindruckt Moses Ingram in ihrer Nebenrolle als Jolene, ein vorwitziges Waisenmädchen, das zu Beth`s bester Freundin heranwächst und eine besondere Verbindung zu ihr hat.
Eigene Meinung
Mein Lieblingsmoment der Serie ist als Beth als 10-jähriges Mädchen gleichzeitig mehrere Highschool-Schüler bei einem Schachturnier schlägt. Die offenen Münder der Verlierer und die ungläubigen Blicke auf sie, beeindrucken sie nicht, Beth verlässt den Raum wortlos und mit erhobenem Haupt. Auch finde ich es sehr spannend, dass man ihre Entwicklung vom sturen Waisenmädchen zu berühmter Schachspielerin mitverfolgen kann und merkt, dass sie im Herzen eigentlich immer das kleine, ehrgeizige Waisenmädchen geblieben ist. Besonders ist es auch meiner Meinung nach, dass es in der Miniserie um eine Frau geht welche in Dekaden gelebt hat, in denen Frauen als Hausfrauen und schwaches Geschlecht angesehen wurden und diesen veralteten Vorstellungen vollkommen widerspricht.
Empfehlung
Grundsätzlich empfehle ich «The Queens Gambit» jedem, die Serie enthält hervorragende schauspielerische Leistungen, schöne Kulissen und eine aussergewöhnliche Geschichte. Ich würde sogar behaupten, sie ist eine der besten Serien, welche Netflix dieses Jahr veröffentlicht hat.
Angefügt ist der Trailer :
Bildquellen
- The-Queens-Gambit: Netflix