Im April 2011 durfte die Menschheit zum ersten Mal (ohne sich durch Abertausend Seiten zu kämpfen) in die Welt von George R.R Martin eintauchen. Die erste Folge der Erfolgsserie Game of Thrones wurde ausgestrahlt. Seither hat die Fantasie-Serie, welche auf den in den 90ern erschienen Bestseller Romanen von Martin beruht, Millionen von Fans in ihren Bann gezogen.

Seither ist viel geschehen. Was zunächst als scheinbar harmlose, beinahe Familienserie begann, wechselte bald in ein dunkles Desaster. Lieblingscharaktere feierten grosse Auftritte bevor sie kurze Zeit später auf der Leinwand verstümmelt oder verbrannt wurden. Game of Thrones zeichnet sich durch das Motto «Alles ist möglich» aus und vielleicht gibt eben diese Unwissenheit der grossen Masse, nebst blutigen Schlachten und vulgären Sexszenen, den verlangten Kick.

Obwohl ich selbst zunächst vier lange Staffeln gebannt vor der Glotze gesessen hatte, verflog mein Interesse  abrupt, als ich zusehen durfte, wie der Kopf eines Charakters mit blossen Händen zerdrückt wurde (alle GoT Gucker wissen, auf welche Szene ich hinweise). Die fünfte Staffel überzeugte mich aufgrund der durchzogen dunkel mystischen Stimmung nur mässig und noch während sich die Euphorie rund um GoT auf den Höhepunkt zusteuerte, outete mich selbst als offizieller #NonGoT.

Grundsätzlich verstehe ich die Faszination an einer solch fantastischen Serie, die mit atemberaubenden Kulissen, einzigartigen Kostümen und schauspielerischen Meisterklasse brilliert. Dennoch bin ich zwiegespalten und freue mich insgeheim auf das kommende Ende des bereits achtjährigen Massakers.

Doch der Rahmen wurde vor geraumer Zeit definitiv gesprengt. Seit die erste Folge, der achten Staffel im April ausgestrahlt wurde, explodiert mein Instagram Feed förmlich unter dem Überfluss von #GoT basierten Memes, Witzen und einer Vielzahl an weltweit gehassten Spoilern. Was mich grundsätzlich nicht juckt, da ich jegliche Spoiler ja doch nicht verstehe und mich deshalb bloss amüsiert durch die Hasskommentare anderer tatsächlich gespoilten Social Media Nutzern klicke.

Nach meinem Ausstieg aus dem Game of Thrones Fandom fühlte ich mich zum Einen erleichtert, zum anderen auch einsam. Niemand schien meine Abneigung beziehungsweise mein schlichtweg neutrales Desinteresse an dem Streaming-Hit zu verstehen. Hitzige Diskussionen wurden über meinen Kopf hinweg gefochten, weshalb ich mir kurz darauf in der ebenfalls global betriebenen Marvel Fanbase einen Platz sicherte.

Ein Glück stehen wir einem zeitnahen finalen Schlag bevor. Nächste Woche geht die Ära der Familie Stark und der wasserstoffblonden Daenerys tatsächlich zu Ende. Es werden vermutlich Tränen fliessen, rundherum werden aktive Cosplayer sich gegenseitig kondolieren und gemeinsam mit der ebenfalls trauernden Marvel-Gesellschaft (auch dort gibt ernsthafte Gründe zum Weinen!), werden wir diese glorreiche, aber auch sehr intensive (insbesondere für genervte NonGoT) zu Grabe tragen.

BIS!

Ein Spinn Off die Welt ein weiteres, beziehungsweise, ein neuntes Mal in ein waschechtes Westeros verwandelt. Dann werde ich mich vermutlich zurückziehen, nach Mittelerde begeben und mich dort am Ende sogar dazu überwinden, die letzten Staffeln doch noch anzusehen. Schlussendlich bin ich der Meinung, dass Game of Thrones tatsächlich schon einen Hauch Kult und Geschichte mit sich bringt und – insbesondere für Fantasy Fans – ein Punkt auf der «Muss ich gesehen haben …»-Liste sein sollte.

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auf der Suche nach etwas Inspiration

1 Comment

  1. Die guten alten Fandoms! Während ich von GoT genau zehn Minuten gesehen habe, geht es mir mit Marvel gleich wie dir mit GoT. Ich war einst voll dabei aber irgendwann (in der Hälfte von Infinity War, als ich das Kino verliess) wurde es mir einfach zu viel. Zwar reizt der allgemeine Hype einen weiterzuschauen, doch das persönliche Desinteresse ist momentan einfach stärker.

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