In der Primarstufe durften wir noch nach Lust und Laune Mandalas malen, dann wurde es uncool und als kindisch angesehen. Und heute? Heute liegt das bunte ausmalen von Formen wieder voll im Trend – auch für Erwachsene.
Alles findet seinen Ursprung
Die ersten Mandalas wurden vor ca. 25.000 bis 30.000 Jahren erstellt, als kreisförmig in Felsen geritzte Sonnenräder. Die kunstvollen Bilder fanden ihren Ursprung in dem indischen und tibetischen Kulturraum und werden im Buddhismus und Hinduismus für religiöse Zwecke, Rituale oder für die Meditation eingesetzt.
Was bedeutet Mandala
Das Wort stammt aus dem Sankrit und bedeutet so viel wie magischer Kreis, Rad, Zentrum, Wesentliches, Heiliger. Es wird für runde und zentrierte Formen verwendet. Durch das Verwenden von Mandalas in Yogastunden, Naturheilpraxen oder als Ausmalbilder für Kinder in Kindergärten wird die tiefere innere Bedeutung eines Mandalas stark entfremdet.
Ihre Erscheinungsweise
Mandalas können selbst angefertigt werden, mit etwas geschickt, Lineal und Zirkel können schöne neue Motive geschaffen werden. Egal ob Formen, Zahlen, Farben, Pflanzen oder Tiere, alles ist erlaubt. Es können natürliche, ornamentale und abstrakte Motive verwendet werden. Die Bedeutung der Mandalas ist religiös oder esoterisch ausgerichtet (wer von uns hat als Kind nicht gerne Feen und Zwerge in den buntesten Farben koloriert?!).
Die Bedeutung unterscheidet sich
In jeder Kultur kommen Mandalas vor, jedoch liegt es am Betrachter wie er dieses zu deuten vermag. Somit spielt der Kulturraum eine Mass entscheidende Rolle für die Bedeutung der Mandalas. Ein Beispiel dazu:
Ein Viereck wird im Tibet als Symbol für den Tempel als Sitz der Götter verwendet. Die östlichen Kulturkreise interpretieren in ein Viereck das Sinnbild für die Erde. Und die Tiefenpsychologie sieht das Viereck als seelische Stabilität und Belastbarkeit an.
Neben dem Quadrat gehören Kreis, Dreieck, Stern und das Herz zu den Grundformen.
Ihre Wirkung und Verwendung
Mandalas müssen heute nicht mehr zwangsläufig eine religiöse Bedeutung aufweisen. Wir hier in Europa reduzieren das Mandala hingegen oft nur auf die reine äussere Erscheinungsform. Sie stehen dafür die Konzertration und Kreativität zu fördern und unserem Wesen neue Energie zu schenken. Ein Psychologe lässt seine Patienten Mandala Bilder malen und wichtige Informationen für eine Diagnose zu erhalten (wenn man sich beim Malen mit dem Zentrum beschäftigt, beschäftigt man sich auch mit seinem eigenen Zentrum). In Yogaschulen oder Naturheilpraxen finden die Mandalas ebenfalls eine Verwendung. Sie dienen zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte und können einen positiven Einfluss auf verschiedene Erkrankungen haben.