Der Film Lilo & Stitch aus dem Jahr 2002 ist bis heute ein beliebter Disney-Klassiker – vor allem wegen seiner besonderen Mischung aus Humor, Herz und tiefgründigen Themen. Wie bei vielen erfolgreichen Animationsfilmen versucht Disney nun, Lilo & Stitch als Realverfilmung neu zu interpretieren. Wie gut das gelingt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Worum geht es im Original?
Der Disney-Film Lilo & Stitch (2002) wirkt auf den ersten Blick wie eine lustige Alien-Komödie für Kinder. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Der Film ist viel mehr als das. Er erzählt eine tiefgründige Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft, Anderssein und darüber, wie eine echte Familie aussieht.
Die Geschichte beginnt im Weltall: Der verrückte Wissenschaftler Dr. Jumba erschafft ein kleines, starkes Alien – Experiment 626. Es ist wild und zerstörerisch, und soll deshalb vernichtet werden. Doch Experiment 626 flieht und landet auf der Erde, genauer gesagt auf Hawaii. Dort wird es von dem kleinen Mädchen Lilo adoptiert, das glaubt, einen Hund zu kaufen. Sie nennt ihn Stitch.
Lilo lebt seit dem Tod ihrer Eltern allein mit ihrer älteren Schwester Nani. Beide kämpfen mit dem Alltag und mit dem Jugendamt. Als Stitch in ihr Leben tritt, bringt er Chaos – aber auch Veränderung. Nach und nach lernt Stitch, was es bedeutet, geliebt zu werden – und was Familie wirklich heisst.
Ohana heisst Familie. Familie heisst, dass niemand zurückgelassen oder vergessen wird.
Der Trailer des animierten Filmes aus dem Jahr 2002.
Vielschichtige Figuren
- Lilo ist kein typisches Disney-Mädchen. Sie ist laut, seltsam und manchmal sogar aggressiv und genau das macht sie glaubwürdig.
- Stitch ist zunächst pures Chaos, doch sein Wandel vom zerstörerischen Monster zu einem liebenswerten Freund ist berührend und glaubhaft.
- Nani zeigt, wie schwer es ist, jung zu sein und gleichzeitig Verantwortung für ein Kind zu tragen – etwas, das oft übersehen wird.
- Auch die Nebenfiguren wie Pleakley und Dr. Jumba (ausserirdische Verfolger) bringen Humor, aber auch Ernsthaftigkeit in die Geschichte.
Kritikpunkte der Neuverfilmung
Einige wichtige Figuren und Handlungselemente wurden verändert oder gestrichen:
- Captain Gantu fehlt. Im Original war er der Antagonist: mächtig, gesetzestreu, gefährlich. Er stellte eine direkte Bedrohung für Lilos neue Familie dar. In der Neuverfilmung übernimmt Dr. Jumba teilweise diese Rolle. Doch das verwässert seine Entwicklung: Im Original ist er ein Bösewicht, der später zur Familie gehört. Wer die Serie kennt, weiss, dass Jumba und Pleakley später zu Lilos engstem Kreis zählen.
- Lilo schlägt in der neuen Version das andere Mädchen nicht mehr. Diese Szene im Original war unangenehm aber ehrlich. Sie zeigte Lilos Wut, Überforderung und Einsamkeit. In der neuen Version wirkt Lilo ruhiger und kontrollierter, was ihre Authentizität schmälert.
- Nani gibt das Sorgerecht auf? Im Original kämpft sie mit aller Kraft darum, das Sorgerecht für Lilo zu behalten – trotz Jobverlust und Rückschlägen. In der Neuverfilmung übergibt Nani das Sorgerecht für Lilo an Tūtū, was ihr ermöglicht, ein Studium zu beginnen und ihr eigenes Leben zu leben. Sie wird wieder zur Schwester statt zur Ersatzmutter – ohne die emotionale Verbindung zu verlieren. Diese Veränderung zeigt, dass Familie auch neue Wege gehen darf, ohne zu zerbrechen.
- David ist nur noch eine Nebenrolle. Dabei war er im Original ein verlässlicher Freund und Ruhepol. Seine Reduktion lässt einen Teil des „echten Lebensgefühls“ von Hawaii vermissen.
Was weiterhin überzeugt
Trotz Kritikpunkte gelingt der neuen Version auch vieles – vor allem in der Atmosphäre und Gestaltung:
- Die hawaiianische Landschaft wird wieder liebevoll dargestellt. Die Naturkulissen, das Licht, die Atmosphäre und die kulturellen Details sorgen dafür, dass die Geschichte weiterhin tief mit Hawaii verwurzelt ist.
- Die Musik bleibt stimmungsvoll, charmant und vertraut. Die Mischung aus traditioneller hawaiianischer Musik und Elvis-Songs funktioniert weiterhin. Klassiker wie “Hawaiian Roller Coaster Ride” oder neu interpretierte Stücke passen perfekt zur Stimmung.
- Die Animation von Stitch ist aufwendig und detailreich. Selbst in neuen Versionen wurde viel Mühe in seine Bewegungen, Mimik und Körpersprache gesteckt. Stitch bleibt einzigartig – halb Monster, halb Kuscheltier – und dadurch unglaublich liebenswert.
Trailer der neuen Realverfilmung
Fazit
Lilo & Stitch ist kein klassischer Disney-Film mit Prinzen und typischem Happy End. Er zeigt, dass echte Liebe nicht perfekt ist, dass Familien streiten, aber zusammenhalten und dass auch ein Alien dazugehören kann.
Ob animiert oder als Realverfilmung, Stitch ist eine Figur die man gesehen haben muss.
Hast du Lilo & Stitch schon gesehen? Was denkst du über die neue Version?