Jeder kennt Löwenzahn. Ein Unkraut, das in fast jeder Wiese wächst und zur Pusteblume wird. Für die Kinder ist es ein Spass, für die Erwachsenen ein lästiges Wildkraut, das man aus dem Rasen entfernen muss. Nur die wenigsten wissen, dass der Löwenzahn auch ein Superfood ist und zwar wegen seiner Vitamine wie Vitamin C.
Die vier Kantonsschüler Adrian, Babette, Joel und Vivien haben dieses Potenzial, das im Löwenzahn steckt, erkannt – und deshalb einen Löwenzahneistee entwickelt. Der Eistee wird auf einer Grünteebasis produziert und beihaltet nebst dem bitteren Löwenzahn auch noch süsse Wildbeeren. Das Produkt verkaufen die vier durch das Unternehmen Leon, das sie letzten Herbst selbst gegründet haben.
Nebst der innovativen Produktidee ist auch etwas anderes beeindruckend an diesem Startup: Die vier Unternehmerinnen und Unternehmer sind alle noch minderjährig: Zwischen 16 und 17 Jahren alt! In diesem Alter können die meisten Jugendlichen nur von einem eigenen Unternehmen träumen – die vier haben sich diesen Traum jedoch selbst verwirklicht. Unterstützung bekommen sie dabei von YES (Young Enterprise Switzerland), das Schülerinnen und Schüler bei der Gründung eines eigenen Unternehmens unterstützt.
Young Enterprise Switzerland
Young Enterprise Switzerland, kurz YES, ist eine Non-Profit-Organisation, die fünf verschiedene Bildungsprogramme anbietet: Bei allen steht eine Sensibilisierung für Wirtschaft und Politik bei Jugendlichen im Vordergrund. Durch das Gründen eines eigenen Unternehmens oder eines Debattierwettbewerbes kommen die Schüler*innen auf einem spielerischen Weg näher an Kompetenzen wie die Rhetorik und den Umgang mit Finanzen. Selbstsicheres Auftreten, logisches Denken, Innovation – das sind Werte, die von YES vertreten werden und die schon mehrfach aus ehemaligen YES-Teilnehmern Grosses hervorgebracht haben.
Mehr Informationen zu YES gibt es unter yes.swiss.
Das Jungunternehmen wurde vergangenen September gegründet und ist nun nach wenigen Monaten schon in etlichen Geschäften vertreten. Unter anderem vertreiben die Schülerinnen und Schüler ihren Eistee im Jelmoli und Cinque. Die meisten Produkte konnten sie jedoch über den Marketplace verkaufen, eine Online-Verkaufsplattform, die YES den Mini-Unternehmen zur Verfügung stellt. Ausserdem hat sich auch die Mund-zu-Mund-Propaganda sehr bewährt, da kaum einer nicht begeistert ist von diesem Superfood-Eistee.
Doch die junge Gruppe macht nicht nur durch gute Feedbacks auf sich aufmerksam: Viele Medien haben bereits über die 4 jungen Unternehmerinnen und Unternehmer berichtet; unter anderem die Winterthurer Zeitung und Teletop.
Der Erfolg lässt sich jedoch auch mit den Verkaufszahlen zeigen: Nachdem das Unternehmen den Breakeven bereits bei etwa 200 verkauften Flaschen erreicht hat und nun bei etwa 900 verkauften Flaschen liegt, ist das nächste Ziel, 7000 neue Eisteeflaschen abzufüllen. Sollten auch diese 7000 Flaschen gut verkauft werden, wollen die Unternehmerinnen und Unternehmer allenfalls sogar auf eine GmbH umsteigen.
Und hier sind die vier Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits so jung schon ihren Erfolg geniessen können, von links nach rechts:
Adrian Meier (CMO)
Joel Weber (CPO)
Vivien Milone (CEO)
Babette Niederberger (CFO)
Während diesen Monaten, in denen das Unternehmen bereits läuft, haben die vier viel dazu gelernt, was es für ein erfolgreiches Unternehmen braucht und haben hier einige Tipps und Erfahrungen:
- Ein guter Teamgeist
Ein Unternehmen hat viele Aufgaben in verschiedenen Bereichen. Alleine kann man dies nicht bewältigen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass im Team alles funktioniert und man sich immer aufeinander verlassen kann. - Offenheit
In einem Unternehmen wird es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kommen. Doch durch richtiges zuhören und das Eingehen von Kompromissen kann man das Unternehmen genau durch diese Differenzen sogar weiterbringen. Man sollte stets ein offenes Ohr für Feedback haben und bei Kritik dennoch respektvoll sein. - Zeit
Auch die Zeit, die zur Verfügung steht, und das Zeitmanagement spielen natürlich eine grosse Rolle. Man kommt nicht darüber hinweg, manchmal den ganzen Tag für das Unternehmen freizunehmen müssen. Die zwei Lektionen, die von der Schule bereitgestellt werden, reichen bei weitem nicht: Meist muss man mit mindestens 4 bis 5 Stunden in der Woche pro Person rechnen. - Verkaufstalent
Auch wenn das Produkt im Zentrum eines Unternehmens steht, ist die Vermarktung mindestens genau so wichtig. In einem kurzen Pitch muss jeder der Unternehmer fähig sein, den Mehrwert des Produktes vorzustellen. Hierbei ist ein selbstsicheres und überzeugtes Auftreten massgebend.
Leon
Mehr zum Produkt finden Sie auf Instagram unter @leon_icetea oder auf dem YES-Marketplace unter folgendem Link: marketplace.yes.swiss/de/leon.