Laut Wikipedia ist Kunst

«ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein.»

Eigentlich ganz einfach zu verstehen, trotzdem ist Kunst nicht immer einfach zu verstehen. Besonders wenn ein Kunstwerk bloss eine weisse Wand mit einem roten Punkt darstellt. Ist das denn Kunst? Laut Definition ja. Es wurde von Menschenhand geschaffen. In diesem Sinne ist auch jeglicher Kunststoff – wie der Name es schon andeutet – Kunst. Nicht Kunst im Namen von schön anzusehenden Bildern oder Skulpturen. Lediglich Kunst als Produkt des menschlichen Schaffens.

Die Jugend und die Kunst

Nach meiner Erkenntnis hat die Jugend weit weniger am Hut mit Kunst als die vorangehenden Generationen (natürlich trifft dies aber nicht auf alle zu!).

In meinem Freundeskreis bemerkte ich auch des Öfteren, dass Museen oder Ähnliches nur gering geschätzt, wenn gar möglich, besucht werden.

Im aktuellen Sparwahn verschiedener einzelner Kantone ist besonders der kulturelle/bildende Bereich ein Dorn im Auge, der einen grossen Teil des Budgets verschlingt. Während ich selbst mir an den Kopf schlage, scheint für viele junge Menschen «die Kunst» genau der richtige Ort zu sein, um zu sparen. «Man braucht das ja nicht.» Denn schliesslich sind diese «Skulpturen» und «Metallfigürchen» total überflüssig.

Verständlich. Total. Ich verstehe es ja auch nicht, wenn ein Fussballspieler hundert tausende Franken wert ist *Kopfschütteln*.

Aber was nützt uns die Kunst…

wenn sie oftmals bloss zum anstarren und beglotzen gedacht ist?

Besonders als Mitarbeiterin einer Bibliothek ist mein Verständnis gegenüber Kunst- und Kulturverweigern extrem gering.

Aufgrund einiger Recherche mit der Frage «Was Kunst der Gesellschaft nützt» stiess ich auf einen älteren Beitrag der Zeitschrift NEON. In jenem wird erwähnt, dass John Careys Antwort – er ist ein emeritierter Oxforder Literaturprofessor – auf die Frage sei: Nichts oder zumindest nicht allzu viel.

Dazu hat er drei einfache Begründungen:

  • Es gibt keine Möglichkeit zu sagen, was Kunst ist.
  • Es gibt keine stichhaltige Begründung dafür, dass angesehene Kunst den trivialen Fernsehserien überlegen sein sollte.
  • Kunst bringt der Gesellschaft zu wenig, um von öffentlichen Geldern subventioniert zu werden. Mit Geld dass andern Orts ebenso gebraucht wird.

Gegenargumente und interessante Punkte fand ich wiederum im Kommentarbereich des Onlineartikels. So schreibt eine Leserin beispielsweise, dass sie Kunst an gewissen Tage zu einem besseren Menschen macht. Sie bringt sie dazu, Dinge von einer anderen Perspektive zu sehen. Eine andere Leserin schreibt, dass uns ohne einfache Designs im Alltag etwas fehlen würde. Andererseits gibt es auch Dinge, die als Kunst bezeichnet werden, von denen kein Mensch versteht, was das eigentlich sein soll. Weiter unten lese ich die Zeilen «Kunst = Kreativität = Spiel und Ausdruck = Lernen.» Was meiner Meinung nach ein sehr interessanter Punkt in der Debatte ist. Durch die Vielfalt und Kreativität – der Kunst – erlernen wir neue Kenntnisse und entwickeln uns weiter. Dazu schreibt die Benutzerin auch: Kunst ist immer auch ein Prozess. So geht es weiter mit mehr und mehr Kommentaren, für oder gegen die Kunst.

JungeKunst 2017

Wie ich bereits bemerkte, gibt es natürlich auch viele junge Menschen, die sich bereits im grossen Ausmass für die Kunst interessieren und diese auch ausleben. Beispielsweise fand vom 26. bis 29. Oktober 2017 in der Halle 253 in Zürich die 11. Jungkunst statt. Ein Ort, an dem junge Schweizer Künstler ihre Werke präsentieren können.

(Für alle, die sich interessieren: die 12. Jungkunst findet in gut einem Jahr vom 25. – 28. Oktober 2018 statt!)

Was ist Kunst für mich?

Kunst ist für mich eine Form etwas auszudrücken, was man in Worten nicht sagen kann (obwohl natürlich auch ein Roman oder ein Gedicht, eine Form der Kunst ist). Was übrigens dazu führt, dass nicht bloss nackte Tonfiguren oder farbige Kleckse als Kunst definiert werden sollten. Obwohl ich persönlich auch nicht begreife, wo ich die Kunst an einem farbigen Viereck erkennen soll. Am Ende muss ich etwas spüren, wenn ich etwas betrachte oder selbst erstelle. Dann stufe ich es für mich selbst in der Kunst ein.


Was bedeutet Kunst für dich? Überflüssig oder wichtig für die Gesellschaft?

Geschrieben von:

auf der Suche nach etwas Inspiration

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