Die talentierte Balletttänzerin Dominika Egorova (Jennifer Lawrence) gilt als Russlands ganzer Stolz. Doch nach einem Unfall auf der Bühne liegt ihre Karriere vorerst auf Eis. Um sich die kostspielige Behandlung ihrer Mutter weiterhin leisten zu können, nimmt sie das Angebot ihres Onkels (Matthias Schoenaerts) an, der ihr einen Ausbildungsplatz an der Sparrow-Schule ermöglicht. Dort wird man in Manipulation und Kampf trainiert, um als Spion für den russischen Geheimdienst SWR arbeiten zu können. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wird sie beauftragt, das Vertrauen des CIA-Agenten Nathaniel Nash (Joel Edgerton) zu gewinnen, der über die Identität eines amerikanischen Maulwurfs in der SWR Bescheid weiss. Jedoch verliebt sich Dominika in ihn und beginnt, als Doppelagentin für die CIA zu arbeiten und ihnen geheime Informationen der SWR zuzuspielen. Als sich aber ein grosser Fehler ereignet, scheint Dominika in Gefahr zu sein.

Überzeugende Darsteller und schonungslose Details

Zu Recht ist der Thriller an der Spitze der Kinocharts: Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence strahlt auch in dieser Rolle und überzeugt mit ihrer schauspielerischen Leistung. Man nimmt ihr jede Emotion ab, jede Bewegung scheint perfekt auf ihren Charakter abgestimmt zu sein. Bis zum Schluss bleibt ihre Rolle und deren Absichten geheimnisvoll und beinahe undurchschaubar. Auch der restliche Cast stellt die Figuren realistisch dar: Matthias Schoenaerts kauft man den eiskalten SWR-Vize-Präsidenten ab, Mary-Louise Parker überzeugt als erbarmungslose Sparrow-Lehrerin.

Nicht nur die Schauspieler scheinen ihre Rollen so realistisch wie möglich zeigen zu wollen. Der Film selber lässt kaum Details aus und zeigt jede Szene so nah und genau, dass einem schon beinahe schlecht werden könnte. Ermordungen und Folter werden nicht beschönigt, sondern in ihrer ganzen Länge und Brutalität gezeigt. Was den Film auch so echt macht. Aus diese Grund sollte man statt einer möglichen Zensur lieber die Altersfreigabe ab 16 noch einmal überdenken.

Gut und Böse, schwarz und weiss

Wer den Film schauen will, sollte ihn sich jedoch mit kritischen Augen ansehen. Es wird schnell offensichtlich, dass Red Sparrow eine amerikanische Produktion ist. Während der russische Geheimdienst als eine blutrünstige und skrupellose Organisation dargestellt wird, scheint die CIA daneben völlig harmlos und fair zu wirken. Spätestens wenn Dominika beinahe auffliegt, merkt man, wie zahm der amerikanische Geheimdienst zu sein mag. Es geht schon fast vergessen, dass die CIA für ihre heftigen und unmenschlichen Foltermethoden bekannt ist. Es entsteht ein Bild des Guten und Bösen, ein Schwarz-Weiss-Bild zwischen dem russischen und dem amerikanischen Geheimdienst, das ausserhalb der Filmwelt gar nicht existiert. Trotzdem steht gar nicht zur Diskussion, ob der Film begeistert – denn durch seine Aktualität tut er es sowieso.

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