Kommunikation will gelernt sein. Sie ist der Schlüssel für den Kontakt zwischen zwei oder mehreren Menschen. Ausserdem besitzt sie die Fähigkeit, Gefühle auszudrücken. Liebe, Freude, Wut oder Trauer. Durch gekonnte Kommunikation können diese Gefühle auch beim Gegenüber hervorgerufen werden. Wieso sie also nicht nutzen und Wertschätzung vermitteln?

Jeder von uns kommuniziert irgendwie. Ob durch Worte, durch Gestik oder durch Mimik. Permanent vermitteln wir Botschaften. Sogar dann, wenn wir uns dessen nicht einmal bewusst sind.

In diesem Beitrag lernst du deshalb 7 Tipps, wie du Kommunikation bewusst und gezielt einsetzen kannst, damit dein Gegenüber sich wertgeschätzt fühlt.

#1 Lass dich unterbrechen

Nein, natürlich nicht, wenn du am sprechen bist. Aber dann, wenn du gerade etwas am tun bist, und eine Person auftaucht, um mit dir zu reden. Lege Gegenstände, die du in der Hand hast, bewusst hin. Stelle Augenkontakt her und lasse deine Augen nicht auf andere Dinge abschweifen. Besonders nicht auf einen Bildschirm.

Stell dir vor, ein Baby krabbelt zu dir und braucht etwas von dir. Du widmest ihm deine ganze Aufmerksamkeit. Gebe anderen Personen, die dich von deiner Arbeit, deiner Pause oder anderen Tätigkeiten unterbrechen, dieselbe Aufmerksamkeit.

#2 «Ich weiss» ist weniger heiss

Kennst du die Menschen, denen du etwas erzählst und sie sagen bloss: «Ich weiss»? Eventuell findest du dich auch selbst wieder darin. Dahinter steckt selten eine böse oder abwertende Absicht. Ohne es zu merken, vermittelt dieses «ich weiss» den Eindruck, was das Gegenüber gesagt hat, sei uninteressant, da die Informationen nichts Neues für dich sind.

Vor einigen Monaten sah ich ein Video über dieses Thema auf TikTok. Eine Frau war zu sehen, die einige Sätze aufzählte, die man besser ersetzen sollte. Ein Beispiel war «ich weiss». Stattdessen sei es besser, wenn man «du hast Recht» sagt. Ich habe mir verschiedene Situationen vor Augen geführt, in welchen «du hast Recht» wirklich enorm viel positiver klingt. Einerseits lässt es das Gesagte nicht uninteressant dastehen und zweitens signalisierst du trotzdem noch, dass die Information nicht neu für dich ist. Und das sogar auf eine selbstbewusste Art und Weise.

#3 Jede gemerkte Sache ist ein Pluspunkt

Kürzlich habe ich erlebt, wie eine Person sich nach Jahren an mein Lieblingsessen erinnert hat, obwohl ich ihr gar nicht wirklich nahestehe. Es war unmissverständlich klar, dass sie mir gut zugehört hatte. Und was es auslöste? Ich fühlte mich wertgeschätzt.

Selbst Smalltalk bringt etwas. Du erfährst Dinge, die vielleicht unbedeutend sind, aber wenn du sie dir merkst, kannst du auf jeden Fall punkten. Das bedeutet nicht, dass man zum Stalker werden soll. Aber triffst du nach einiger Zeit einen alten Freund wieder, wirkt es enorm sympathisch, wenn du eine Vorliebe von ihm oder ihr erwähnst.

#4 Augenkontakt per Telefon

Face-to-Face Kommunikation hat die meisten Vorteile: Das Gegenüber sieht dich und deine Körpersprache. Sobald wir per Telefon kommunizieren, haben wir nur noch unsere Stimme. Dann ist es wichtig, die «Körpersprache» in Worte zu verpacken.

Als Beispiel der Augenkontakt. Im Buch «How to Talk to Anyone» erzählt Leil Lowndes, dass die Erwähnung des Namens am Telefon wie Augenkontakt ist. Am Telefon ist es also erlaubt, den Namen während der Konversation immer wieder zu gebrauchen. Im echten Leben, kann dies allerdings gruselig wirken. Aber hört man nur die Stimme, wird etwa dasselbe Mass an Aufmerksamkeit vermittelt wie durch Augenkontakt.

#5 Positiv lästern?

Ja, das gibt es tatsächlich. Eine Person die negativ hinter dem Rücken von anderen über sie spricht, macht sich auf die Dauer nicht beliebt. Gewöhne dir an, grundsätzlich positiv über andere Menschen zu sprechen. Das kann sich enorm auf Beziehungen auswirken. Zum einen fühlen sich die Zuhörer wohler in deiner Gegenwart und es lässt dich dabei sogar noch selbstbewusster wirken. Zum anderen kann es immer sein, dass die Person, die das Gesprächsthema war, von dem Gerede über sich zu hören bekommt. Dann wird es in jedem Fall förderlich sein, wenn sie von deiner positiven Meinung erfährt.

Und noch ein Tipp von mir: Selbst wenn es die Person nie erfahren wird, kann positives Reden über sie dennoch eurer Beziehung guttun. Denn gerade wenn du ihr gegenüber ansonsten negativ eingestellt bist, macht es etwas mit deiner Meinung. Du konzentrierst dich bewusst auf das Gute an ihr und das wird dir im nächsten Gespräch mit der Person wieder in den Sinn kommen.

#6 Gekonnte Komplimente

Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass Komplimente nicht gleich Komplimente sind. Ich zumindest habe es auch bereits erlebt, dass verschiedene Komplimente sehr unterschiedliche Wirkungen haben. Die einen sind so speziell, dass dich für überraschend lange Zeit an sie erinnern kannst. Andere sind so oberflächlich, dass du sie nach zwei Minuten vergessen hast. Und wieder andere waren so seltsam, dass man sich wirklich noch fragen muss, ob man es überhaupt als Kompliment sehen kann.

Es gibt eine gute Faustregel: Ist die Sache, für die du das Kompliment gibst etwas, womit sich die Person identifiziert? Ein Beispiel. Wenn mir jemand sagt, dass ich ein schönes Oberteil trage, sage ich dann «ja, mir gefällt es auch sehr» oder «danke». Ein Kompliment für ein Kleidungsstück ist ein gutes Beispiel für ein kritisches Kompliment. Es besteht zu 50% die Chance, dass es überhaupt als Kompliment gehört wird. Statt einem Kompliment für das Kleidungsstück könnte man sagen: «Du hast einen echt guten Geschmack!» Der Geschmack ist ein Teil der Person, das bedeutet, sie identifiziert sich damit. Also wäre ein solches Kompliment genau so ehrlich, kommt aber noch besser an.

#7 Die Frage danach

Stell dir einmal folgende Situation vor: Du bist mit einer Gruppe von Freunden zusammen und ihr habt euch eine Weile nicht mehr gesehen. Weil du ihnen berichten willst, was gerade so bei dir los ist, beginnst du zu erzählen: «Gestern hat sich mein Freund den Fuss gebrochen, weil er in den Ferien am Pool ausgerutscht ist.» In der Erwartung, dass die anderen Interesse zeigen, machst du eine kurze Redepause. In diesem Moment beginnt jemand anderes: «Oh ja, das erinnert mich an meine Schwester, die hat vor Kurzem auch am Pool…» Und du merkst, wie dein Part nun zu Ende ist.

Gerade wenn sich in einer Freundesgruppe oder einer Familie alle etwas zu erzählen haben, kommt es vor, dass alle lieber reden anstatt zuzuhören. Das Bedürfnis, seine eigene Geschichte zu erzählen, ist nicht falsch. Kein Interesse an der Story eines anderen zu zeigen, macht es aber schon komplizierter.

Willst du in einer solchen Situation Wertschätzung vermitteln, gibt es einen einfachen Trick. Bevor du mit deiner Geschichte beginnst, stelle dem anderen noch eine Frage zu seinem Thema. Und was gar nie geht, ist Unterbrechung. Gehe auf das Bedürfnis des anderen ein, gehört zu werden und anschliessend bist du an der Reihe.

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