Frontalunterricht, viele Prüfungen, Noten und auswendig lernen. Jedem sagen diese Worte etwas und meistens werden sie nicht mit sehr positiven Gefühlen in Verbindung gebracht. Für was all diese Jahreszahlen auswendig lernen, wenn man sie in wenigen Sekunden in seinem Handy nachschlagen kann? Kopfrechnen mussten wir in der ersten Klasse noch lernen, da wir ja nicht immer einen Taschenrechner dabei haben würden. Ehm doch, mittlerweile trägt jeder so ein Ding in der Hosentasche, welches bei weitem viel mehr Kompetenzen hat als wir jemals auswendig lernen könnten. Ist unser Schulsystem also in Betracht der Digitalisierung veraltet?

Digitalisierung an Schulen ist das Schlagwort heutzutage mit dem neuen Lehrplan 21 kommt Informatik auf den Stundenplan, immer früher kommen Kinder mit digitalen Medien in Kontakt und Gymnasien führen Tablets ein. Doch löst das dass Problem unseres Schulsystems? 

Immer noch messen wir alle Individuen nach den selben Standards, doch wie kann das fair sein. Albert Einstein hat schön gesagt:

Wenn wir einen Fisch an seiner Fähigkeit auf einen Baum zu klettern bewerten, wird er sein Leben lang glauben, dass er dumm ist.

Doch genau das tut unser Schulsystem. Ständig werden wir über unser Wissen getestet, als würden wir anders nicht lernen. Aber woher sollen wir das denn können, wenn wir von klein auf darauf gedrillt immer nur auf Prüfungen zu büffeln um gute Noten zu bekommen?

Daraus entwickeln wir genau zwei Erkenntnisse ; wie wir am effizientesten den Stoff in unser Kurzzeitgedächtnis bringen, um eine möglichst gute Note zu schreiben und das Noten wichtig sind. Und was genau bringt uns das für das richtige Leben nach der Schule? Wahrscheinlich nichts, ausser eine gestörte Sicht auf den ständigen Vergleich und eine Abneigung dem Lernen gegenüber.

Ausserdem wird uns beigebracht, dass es schlecht sei, Fehler zu machen. Meist wird jeder Fehler mit roter Farbe markiert und am Schluss steht eine Note, an die wie uns gewöhnt haben. Für uns scheint sie sehr aussagekräftig, doch eigentlich zeigt sie nichts als die Anzahl Fehler in Relation zu dem, was wir korrekt gemacht haben. 

Wissen kann man mit einem Rohstoff vergleichen und wer würde heutzutage noch ein Haus mit den Mitteln und Materialien des 19 Jhd. bauen wollen? Die meisten Schüler heutzutage haben nur abrufbares Wissen, sie können den Satz des Pythagoras zitieren, Funktionen ableiten, Gedichte interpretieren und den Photosynthese Kreislauf aufzeichen. Alle diese Dinge sind an sich sehr schön, doch wenn das Wesentliche fehlt bringt es nichts nur die extras zu haben. Wo sind die Stunden wie Selbstmanagement, Zeitmanagement, was für Rechte besitze ich? Wie finde ich einen Beruf der zu mir passt? Wie fülle ich eine Steuererklärung aus? Wichtige Lebensgrundlagen, welche wir einfach können sollten, uns jedoch nie gelehrt wurden.

Nichtsdestotrotz besitzen wir in der Schweiz ein sehr gutes Schulsystem. Jedes Kind, egal aus welchem Familiären und Finanziellen Umfeld, kann eine Schule besuchen und eine gute Ausbildung machen. Doch dies schon seit dem 19 Jhd. Ist es nicht langsam an der Zeit am System etwas zu feilen? Denn ohne Fortschritt gibt es meist Rückschritt.

Die perfekte Lösung scheint es nicht zu geben, sonst hätten wir sie vermutlich schon eingeführt. Doch zu erkennen, dass sich etwas verändern muss scheint ein guter Anfang zu sein. 

Geschrieben von:

Was ist deine Meinung? Schreib einen Kommentar!