Es dauert durchschnittlich 17 Monate und 26 Tage, um eine grosse Liebe zu vergessen. Eine Studie zeigt, dass die gleichen Netzwerke in deinem Gehirn aktiviert werden, wenn du dich verbrennst oder eine romantische Zurückweisung erfährst. Doch was hat es mit dieser unglaublich starken Emotion auf sich?

Was ist Liebe?

Diese Frage lässt sich von einer philosophischen, religiösen oder wissenschaftlichen Ebene betrachten. Doch wenn wir vom Beobachter ausgehen, sind Verliebte in einer anderen Welt. Sie schweifen ab und grinsen von einem Ohr zum anderen, wenn sie an ihren Schatz denken. Trotzdem scheinen alle Menschen verschiedene Symptome von Verliebtheit zu zeigen. Die einen taffen Kerle werden zusammen mit ihrer Geliebten zu einem braven Schosshündchen und andere Pärchen mutieren von Couchpotatos zu Weltenbummler. Die Auswirkungen vom verliebt sein, sind genau so verschieden, wie wir Liebe ausdrücken. Für die einen unter uns ist es einfach, jedem Menschen auf seinem Weg ein Stück seines Herzes zu geben. Für andere ist es schon eine Herausforderung die magischen drei Wörter auszusprechen. Einige verlieben sich in fiktive Charaktere aus Büchern oder zeigen lieber ihrer Katze Zuneigung, als einem anderen Menschen. Doch wieso haben einige von uns Angst vor all diesen Glückshormonen im Körper?

Ängstliche Liebe

Das Problem ist nicht, glücklich zu Sein sondern die Angst vor der Verletzung. Viele Leute haben Angst, ihr ganzes Herz einer Person in die Hand zu legen, wenn diese Person es einfach auf dem Schwarzmarkt verkaufen könnte. Man gibt sich in einer Beziehung gegenseitig so viel und erlebt wundervolle Sachen. Trotzdem bleibt es für einige unter uns schwierig, die Angst vor dem Fall auszublenden. Denn Wissenschaftler sagen, dass es zwischen 3 Monaten und 3 Jahren dauert, bis die Verliebtheitsphase abklingt. Dies bedeutet natürlich nicht ein automatisches Aus für die Beziehung, doch trotzdem legt man langsam die rosarote Brille ab. Man bewegt sich zurück auf den Boden der Tatsachen. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, welche ihre erste Liebe geheiratet haben. Doch was ist an der Droge «Liebe» wirklich dran?

We accept the love we think we deserve. 

Die Droge der Menschheit

Während wir nur den einen, unglaublich großartigen und perfekten Menschen im Kopf haben, wird unser sogenanntes Belohnungssystem aktiviert. Daran ist das Glückshormon Dopamin beteiligt. Dieses Dopamin wird vermehrt ausgeschüttet, wenn unser Gehirn eine Belohnung zu erwarten hat. In diesem Falle ist das nicht das Gewinnen eines Blumentopfes, sondern dieser grossartige Mensch, den wir in unserem Herzen tragen. Kurz gesagt, wer verliebt ist, scheint automatisch die Fröhlichkeit in Person zu werden. Kommen wir nun jedoch zum erschreckend spannenden Teil. Denn dieser Belohnungsmechanismus ist der gleiche, wie bei einer drogenabhängigen Person. SAY WHAT? Somit ist es offiziell bewiesen, dass die Liebe wirklich eine Droge ist. Hierbei gibt es sogar ähnliche Symptome. Verliebte, wie auch Süchtige, können unter Schlaflosigkeit, emotionaler Abhängigkeit oder auch Schweissausbrüchen leiden. Doch wie auch bei Drogen, kann es bei der Liebe zu einem ungewollten Entzug kommen.

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

Wer es selbst nicht schon erlebt hat, durfte vielleicht auch schon Augenzeuge von dem sagenumwobenen Liebeskummer werden. Typicherweise sollte man bei Liebeskummer rund 12 Franken für einen Kübel Ben & Jerry’s ausgeben und diesen mit einem Suppenlöffel verzehren. Klar läuft dann im Hintergrund eine Playlist wie «songs to basically say fuck you and fuck off». Natürlich ist Liebeskummer nicht mit einem Drogenentzug zu vergleichen, doch trotzdem lässt sich der Schmerz eines gebrochenen Herzens besser verstehen, wenn man den biochemischen Mechanismus betrachtet. Ich weiss, das klingt jetzt sehr abgehoben und nein ich habe nicht Medizin studiert, doch trotzdem ist das menschliche Hirn unglaublich spannend und komplex. Wie zum Beispiel, dass wir versuchen uns einzureden, dass wir jemanden lieben oder eben gerade nicht. Dass wir Gefühle versuchen zu unterdrücken oder diese einfach plötzlich abstellen müssen. Dass unser Gehirn uns so weit bringen kann, dass wir eine Schutzmauer aus Angst bauen, nur um nicht verletzt zu werden. Wir versuchen lieber uns vor einem potenziell gebrochenen Herzen zu schützen, anstatt das Gefühl zu suchen, welches uns einen gratis Drogenrausch verschafft.

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