Ich wache auf und für einen kurzen Augenblick vergesse ich in welcher Situation wir uns befinden. Doch die Nachrichten vom Vorabend holen mich schnell ein. Ich versuche die Gedanken zur Seite zu schieben. Allgemein nicht all zu viel nachzudenken. Doch es fällt mir schwer.

Ich mache mir Sorgen um meine Mitmenschen. Meine Oma, welche nun seit mehreren Wochen in ihrer Wohnung alleine ausharren muss, meine Schwester, welche in Madrid keinen einzigen Sonnenstrahl zu sehen bekommt, ausser zweimal wöchentlich beim Einkaufen und um Alle, die momentan nicht mal ein Zuhause haben.

Ich versuche mich abzulenken, auf andere  Gedanken zu kommen, doch die vielen Einschränkungen machen es nicht einfach. Denn ich bin schlecht darin nichts zu tun und abzuschalten. Ich bemühe mich viel Zeit in der Natur zu verbringen. Dort gelingt es manchmal mich zu entspannen.

Ich finde es schwierig Regeln einzuhalten, denn in meiner Umgebung scheint die Lage ruhig zu sein- was schon normal. Doch ich weiss, dass dies nicht überall die Realität ist. Dass Leute um ihr Leben kämpfen und Pflegepersonal bis an ihr Unerschöpfliches arbeiten.

Ich bin unruhig und schlafe schlecht. Versuche weniger News zu konsumieren, doch die Nachrichten sind überall. Es macht mich verrückt, dass wir nicht wissen, wann das alles wieder vorbei ist. Am schlimmsten ist diese Machtlosigkeit. Zu wissen, dass das Zuhause Bleiben das Effektivste ist, um das alles bald hinter uns zu lassen.

Ich fühle mich wie in einem Zeitstillstand und gleichzeitig vergehen die Tage unheimlich schnell. Die Natur erwacht immer mehr zum Leben und ich verliere immer mehr das Zeitgefühl. Ich zähle die Tage schon lange nicht mehr.

Ich hoffe, es ist bald vorbei.

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