Egal welcher Text, Ton oder Takt, unser Gehirn verarbeitet unsere musikalische Präferenzen. Wir merken uns Texte (besser als Französisch Wörter) und singen sie lauthals mit. Wir bewegen uns mit den Klängen und mehr oder weniger im Takt. Musik stützt und verstärkt jede einzelne unserer Emotionen. Alle von uns haben einen ganz eigenen Bezug zur verschiedenen Musikrichtungen. Doch was machen diese Melodien mit uns?

 Nahrung für den Körper und Geist

Musik verändert unseren Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz und Muskelspannung. Dies liegt daran, dass je nach Musiksorte verschiedene Hormone ausgeschüttet werden. Bei schneller und aggressiver Musik Adrenalin und Noradrenalin bei eher ruhigen Klängen. Weil ebenfalls unser limbisches System im Gehirn durch Musik angeregt wird, kann diese Emotionen auslösen. Natürlich erachten wir diese Information als selbstverständlich, doch trotzdem ist es faszinierend, welche Wirkungen das Zusammenspiel von Melodie und Text haben kann. Denn einige erachten beispielsweise Metal als organisierten Lärm und ein Werk von Satan höchstpersönlich. Während andere einen Anfall kriegen, wenn sie noch einmal die Stimme von Ariana Grande im Radio hören. Diese gespaltenen Meinungen entstehen unter anderem auch, weil wir verschiedene Erinnerungen mit Liedern verbinden. Ob dies nun unsere erste CD, ein Lied aus dem Musikunterricht oder das eine Lied nach einer Trennung ist, es löst in uns allen verschiedene Emotionen und Erinnerungen aus. 

Musik beruhigt, Musik macht glücklich, Musik schweißt zusammen. Musik ist das wahre Heilmittel der Neuzeit.

Musik kann aufgrund der oben erwähnten Wirkungen nicht nur unsere Laune, sondern auch unseren körperlichen und geistigen Zustand verändern. Dies leider nicht nur im positiven Sinne. Oft müssen sich Sänger für kontroverse Songtexte oder Auftritten rechtfertigen. Denn gerade weil Musik so einen Einfluss auf unser Leben hat, können Aussagen von den Künstlern falsch interpretiert werden.

 Ein Sänger im Kreuzfeuer

So erscheint auch Marilyn Manson mit seinen aussergewöhnlichen Songs und Auftritte immer wieder in den Medien. Doch ein Vorfall hatte einen besonders grossen Einfluss auf seine Karriere. Denn Marilyn Manson wird heute noch oft mit dem Columbine Massaker aus dem Jahre 1999 in Verbindung gebracht. Anschuldigungen zufolge sollen die beiden Täter Fans von dem Sänger gewesen sein und während ihres Amoklaufes gar seine T-Shirts getragen haben. Diese beiden Argumente, stellten sich schnell als falsch heraus. Manson erwähnte bei einem Interview ebenfalls, dass er für rund 36 Attentate in Schulen verantwortlich gemacht wird. Denn seine ausgefallene Musik und Persönlichkeit habe aus der Sicht der Eltern einen schlechten Einfluss auf ihre Kinder. Zu solchen Anschuldigungen sagte Manson: «Man soll den Kindern Geld geben und ihre Entscheidung treffen lassen: Waffen oder Alben. Wenn die Täter seine Alben gekauft hätten, wären sie besser dran gewesen.»

Trotzdem ziehen solche Anschuldigungen an einem Sänger, der von Publicity lebt, nicht einfach spurlos vorbei. Trotzdem sagte Marilyn Manson, dass er wusste, auf was er sich mit seiner provokativen Art einliess. «You don’t make a record called Antichrist Superstar and not expect people to hate you.» Doch genau solche Lieder, brachten dem Sänger zahlreiche Morddrohungen und sinkende Verkaufszahlen ein. Der Staat Florida drohte sogar einst den Schülern, welche seine Konzerte besuchen, der Schule zu verweisen. Manson wurde ebenfalls schon dafür bezahlt, damit er nicht auftretet. Aber sind wir ehrlich, jeder von uns würde $ 40’000 für einen freien Abend annehmen.

 Hörverständnis

Auch wenn Musik uns ganz offensichtlich beeinflusst, lässt sich nicht eindeutig sagen, wie tiefgründig wir diese wirklich wahrnehmen. Natürlich singen wir alle bei unseren Lieblingsliedern mit, ob diese Aussagen nun politisch oder grammatikalisch korrekt sind, sei dahingestellt. Auch Wörter, welche wir normalerweise Zuhause nie aussprechen dürften, klingen mit ein bisschen Melodie unterlegt, gar nicht mehr so schlimm. Auch wenn 13-jährige Kinder auf der Strasse irgendwelche sexistische Songtexte vor sich hin brabbeln, kann man Musik nicht nur als schlechten Einfluss sehe. Denn man kann davon ausgehen oder jedenfalls hoffen, dass nicht alle Kinder jeden Songtext, welchen sie singen, auch wirklich verstehen. Da jedoch niemand Zeit oder Lust hat, ihnen diese zu übersetzten und unter die Nase zu halten, lassen wir sie in dem Glauben, dass dieses Lied sie «cool» macht. Am besten lassen wir ein bisschen Zeit verstreichen und wenn sie dasselbe Lied fünf Jahre später hören, realisieren sie, was z. B. Flo Rida mit «Whistle» gemeint hat.

Doch mal abgesehen von missverstandenen Texten, hat Musik auch einen sehr grossen und positiven Einfluss auf uns alle. Musik kann Wunder vollbringen, ja sie kann sogar einen Montagmorgen erträglich machen. Eine Busfahrt unterhaltsam gestalten und sogar im Hintergrund einen grossen Einfluss haben. Stell dir vor, was dein Lieblingsfilm ohne Musik wäre? Die besten Szenen wären ruhig und uninteressant. Nicht nur im Film, sondern auch im echten Leben würde ohne Musik ein grosser Teil an Spannung verloren gehen.

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

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