Die Debatte, ob gentechnisch veränderte Lebensmittel oder anders gesagt, die grüne Gentechnik, nun etwas Gutes oder Schlechtes sind, ist noch immer sehr laut. Auch in der Sommersession des Parlaments war das Gentech-Verbot wieder ein Thema. Dieses lehnt das Parlament jedoch vorläufig ab, da ein Totalverbot zu weit gehe.
Aber sind gentechnisch veränderte Lebensmittel eigentlich? Es handelt sich dabei im Falle der Pflanzen um solche, deren Erbgut im Labor verändert wurde. Die Pflanzen tragen Gene einer anderen Art in sich, sie sind also transgen. Das macht sie nicht mehr ganz „natürlich“, allerdings muss dabei beachtet werden, dass die neu eingesetzten Gene ebenfalls aus der Natur kommen. Jedoch ist anfangs immer unklar, welche Auswirkungen das auf die Pflanze haben könnten.
Man will ja nichts Böses – die Proargumente
Das Ziel der Befürworter von gentechnisch veränderten Lebensmittel ist keines Falls, die Konsumenten einer Gefahr oder Risiken auszusetzen. Man will ja schliesslich nichts Böses, sondern sich anhand von technischem Fortschritt und Wissen, Vorteile verschaffen.
Beispielsweise ist ein Ziel der grünen Gentechnik Pflanzen zu entwickeln, die in ungünstigen Bedingungen wachsen können, wie zum Beispiel bei Kälte oder an Orten, wo Wasserknappheit herrscht. Durch Nutzung solcher Zonen, wo sonst wenig bis keine Pflanzen hervorbringen können, die die Menschheit ernähren, wäre revolutionär. Es könnte insgesamt mehr angebaut werden, da man auch Gebiete mit sozusagen „krasseren“ Bedingungen zum Anbau nutzen könnte.
Ausserdem ist das Einbauen von Resistenzgenen gegen Bakterien eine beliebte Methode. Dadurch werden Pflanzen weniger schnell befallen und erliegen nicht mehr allen Krankheiten wie zuvor. Dadurch steigert sich der Ertrag, was schlussendlich zu mehr Nahrung für die Bevölkerung sorgt.
Es gibt auch Forscher, die sich damit beschäftigen, die Nährwerte der Pflanzen zu erhöhen, was auch ein klarer Vorteil wäre.
Alles in allem klingt das jetzt eigentlich relativ vernünftig und gut, allerdings hat die gentechnische Veränderung von Pflanzen auch ihre Nachteile.
Unsicherheit, was geschieht – die Contraargumente
Da unklar ist, wie sich die gentechnisch veränderte Pflanze in der Natur verhält, könnte es theoretisch zu einer unkontrollierten Ausbreitung kommen. Beispielsweise über Pollen. Dadurch können von der veränderten Pflanze auch Eigenschaften weitergegeben werden, die eigentlich nur für diese spezifische Pflanze gedacht waren. Was passiert, wenn andere, unveränderte Pflanzen mit diesen Pollen in Kontakt kommen, ist unklar und definitiv nicht das Ziel der grünen Gentechnik. Allerdings ist es kaum zu vermeiden, wenn die gentechnisch veränderten Pflanzen in der Natur gedeihen sollen.
Doch nicht nur die Wirkung auf andere Pflanzen ist unklar, sondern auch die auf Menschen und Tiere. Was geschieht beispielsweise, wenn gentechnisch veränderte Pflanzen, die absichtlich resistent auf gewisse Krankheiten und Bakterien gemacht worden sind, in unseren Organismus kommen?
Dazu kommt, dass durch Veränderung der Pflanzen auch Veränderungen der möglichen Allergien stattfinden, oder sogar neue entstehen, was auch einen eher unerwünschten Effekt auf uns Menschen hätte. Schliesslich hätten wir für solche neuen Allergien noch keine Behandlungsmethoden.
Du siehst also, was eigentlich ganz vielversprechend klingt, kann auch viele Nachteile mit sich bringen. Welche Argumente für einen jedoch überwiegen, ist jedem selbst überlassen. Ausserdem macht die Forschung stetig Fortschritte, wer weiss also, ob in den nächsten Jahren womöglich Lösungen für die aufgeführten Probleme gefunden werden können? Beispielsweise Methoden, um Unklarheiten zu testen, ohne dabei Menschen und Tiere einer unnötigen potenziellen Gefahr auszusetzen.
Bis es so weit ist, wird das Thema jedoch noch immer hitzig diskutiert und meiner Meinung nach gibt es in beiden Lagern, Pro und Contra, sehr vernünftige Argumente. Was ist deine Meinung dazu? Schreib doch einen Kommentar, um es mich wissen zu lassen.