Facebook, Instagram, Twitter und Co.
Sicherlich sind jedem von uns diese Begriffe bekannt. Die meisten besitzen auch bei mindestens einem dieser Sozialen Netzwerke ein eigenes Profil. Ob man dies aktiv verwaltet oder eher passiv konsumiert, ist bei jedem unterschiedlich.
Wenn man sein Profil aktiv bewirtschaftet, macht man sich bestimmt oft Gedanken was für ein Bild man genau posten soll oder was für einen Text. Für viele ist folgender Satz sehr wichtig: Je mehr Follower desto mehr Likes und desto bessere Bilder desto mehr Likes und neue Follower. Es ist ein Teufelskreis und die meisten möchten möglichst viele Likes für eines der Bilder bekommen. Es gibt sogar solche unter uns, welche ihre Bilder wieder löschen, wenn es ihrer Meinung nach zu wenig Likes bekommen hat. Was plötzlich nicht mehr bedacht wird, ist, dass man mit seinen Posts sich selber darstellt und die anderen Personen an seinem Leben teilhaben lässt, mit den andern teilt, was man gerne mag oder eben nicht und so weiter.
Jedoch ist dies vielen Personen überhaupt nicht mehr bewusst und sie steigern sich immer mehr hinein. Jedes neue Bild soll noch cooler und besser sein als das letzte und noch mehr Likes bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen überlegen viele gar nicht mehr viel und posten nach dem Motto «Weniger ist mehr». Somit sind die Sozialen Netzwerke in der letzten Zeit meiner Meinung nach rasend schnell sehr oberflächlich geworden. Oberflächlich im Sinn von, jeder muss noch besser sein als der andere. So sind immer mehr Bilder zu sehen mit sehr wenig Kleider wie zum Beispiel mit einem knappen Bikini am Strand in einer Sexy-Pose oder Fotos und Boomerangs aus der Badewanne.
Dieser Trend war schon immer verbreitet, jedoch nahm dieser in den letzten Monaten massiv zu. Auf öffentlichen Seiten sind solche «gewagten» Bilder auch deutlich angestiegen. Diese posten Bilder von tausenden von Menschen. Auf den Bildern sind nicht nur bekannte Models, sondern auch Privatpersonen abgebildet. Diese sind meist anonym denn man sieht darauf meistens kein Gesicht sondern nur der Körper von hinten, der Seite oder sonst einer gut versteckten Perspektive. Ich frage mich dann jeweils, ob sich diese Personen so auf den Bildern zeigen, weil sie wissen, dass sie Anonym bleiben und nicht erkannt werden oder würden sie auch sonst solche Bilder posten. Würden diese wirklich ein Bild, worauf sie halbnackt sind, auf ihrem eigenen Profil veröffentlichen, wenn es die ganze Familie, Arbeitskollegen/Innen und sogar der eigene Chef sehen kann oder nicht. Falls dies nicht zutrifft frage ich mich, warum man dies dann überhaupt auf öffentlichen Seiten anonym macht?
Ausserdem kommt dazu, dass es früher einige Probleme nicht gab, welche heute bestehen. Ohne die ständige Kommunikation und der vielfach genannten «Handy-Sucht» war man viel entspannter unterwegs, hatte viel mehr Zeit für anderes und musste sich nicht um Sachen kümmern, welche einem eigentlich sowieso nicht interessieren müssen. Man hatte kein so extremer Druck den anderen zeigen zu wollen was für ein super Lifestyle man hat. In den Ferien konnte man in Ruhe die schöne und neue Umgebung geniessen, zusammen etwas trinken gehen und sich unterhalten ohne dass jemand von seinem Handy abgelenkt war. Man musste auch nicht 547 Selfies vor einer berühmten Sehenswürdigkeit machen bis man das perfekte Foto für sein Instagram Profil hatte.
Durch die heutige vereinfachte Kommunikation können auch mehr Streitigkeiten entstehen. Denn so kommt vielfach auch das Thema Eifersucht zum Vorschein. Für alle ist es leichter mit jemandem in Kontakt zu bleiben. In Beziehungen hingegen wird es meistens nicht so gern geduldet, wenn der Freund oder die Freundin ständig mit jemand anderem schreibt. Dieses Thema ist heikel anzusprechen, denn vielfach hat man bei solch einem Gespräch nicht dieselbe Meinung wie der Partner.
Die sozialen Netzwerke haben jedoch auch ihre Vorteile. Dank ihnen kann man beispielsweise viel einfacher mit Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben. Vor allem ist dies nützlich wenn man Freunde in einem anderen Land oder sogar auf einem anderen Kontinent hat. Früher konnte man den Kontakt meistens nur per Telefon oder Brieftaube aufrechterhalten. Jedoch war dies je nach Zeitverschiebung fast eine Herausforderung. Dank den sozialen Netzwerken kann man heute durch den Chat oder dank den Bildern und Videos auf den Profilen enger in Kontakt mit seinen Freunden im Ausland bleiben und an deren Leben teilhaben obwohl sie weit entfernt sind.
Trotz den vielen Vor- und Nachteilen könnten sich aber die Meisten kein Leben ohne die Sozialen Netzwerke mehr vorstellen. Ich selber auch nicht.
Was das Social Media sonst noch alles zu bieten hat, könnt ihr dem folgenden Video entnehmen.