Beantwortest du diese Frage mit Ja, dann gehörst du zu den wenigen, die ihn noch feiern. Alle anderen gehören zur Mehrheit. Früher waren Namenstage populärer, in einigen Ländern feiert man sie immer noch.
Geschichte und Tradition
Der Namenstag ist eine katholische Tradition, an dem man den Heiligen feiert, der an diesem Tag seinen Gedenktag hat. Im 4. Jahrhundert sagte der Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus, dass man den Neugeborenen einen Namen eines christlichen Heiligen oder Märtyrern geben sollte. Dies wurde nicht gerade eingeführt, sondern erst im Jahr 313. Die Namen drückten meistens aus, dass man ein Christ ist oder es wies auf christliche Feste hin. Paschasius kommt von pascha (Ostern) und Cyrillus kommt von kyrios (Herr).
Im Mittelalter war es Tradition, dass man dem Kind bei der Taufe den Namen des Heiligen gibt, dessen Gedenktag auf den Tauftag fiel. Den Geburtstag wusste man häufig nicht, aber der Tauftag respektive der Namenstag blieb in Erinnerung. So wurde der Namenstag wichtiger als der Geburtstag. Jährlich am Namenstag gedachten die Menschen an ihren Namensheiligen oder -patron. Sie waren Vorbild und ein Fürsprecher bei Gott.
Mit der Reformation im 16. Jahrhundert stieg die Popularität, denn die Katholiken wollten sich von den Reformierten abgrenzen. Die Reformierten waren gegen die Heiligenverehrung somit auch gegen die Gedenktage der Heiligen respektive gegen Namenstage. Als das Konzil von Trient (1545) stattfand, forderte man die Katholiken vermehrt auf, den Kindern heilige oder biblische Namen zu geben.
Nach der Reformation feierte man in den reformierten Gebieten den Geburtstag und in den katholischen Gebieten weiter den Namenstag. Seit den 1960er verdrängte der Geburtstag auch in katholischen Gebieten den Namenstag.
Heute entscheiden modische Trends oder ob es sich schön anhört über den Namen des Kindes. Man ist kreativ und erschafft einen neuen Namen. Die christlichen Namen sind immer noch attraktiv, aber es ist selten, dass man einem Kind einen Namen gibt, der von einem Heiligen stammt, im Sinne, dass der Heilige ein Vorbild und ein Fürsprecher für das Kind wäre.
Man hat das Gefühl, dass Namenstage gar nicht meh gefeiert werden. Das ist aber falsch, zum Beispiel in Frankreich oder in Tschechien ist dies noch sehr verbreitet. Es hat jedoch häufig nicht mehr etwas mit dem Christentum zu tun, sondern man feiert dies gemütlich mit Freunden – bei Katholiken ist dies noch ein Feiertag.
Deinen Namenstag feiern
Dort wo ich herkomme, feiert man den Namenstag. Die Freunde kommen, man sitzt gemütlich um den Tisch und man bekommt meistens von der Tante Geld oder Schokolade. Ich denke, es ist eine schöne Tradition und man hat einen weiteren Grund zum Feiern! 🙂
Feierst du deinen Namenstag? Dann schreib in den Kommentaren, wie du ihn feierst und warum. Oder willst du wissen, wann dein Namenstag ist? Dann klicke hierhin.
Quellen