Fast Food, das schnelle Essen, dass uns nach einer kurzen Ansage ins Mikrofon des Drive Through auf den Beifahrersitz geschmissen wird. Einige Minuten später und einem nur kurz anhaltenden Sättigungsgefühl ist die scheinbare Delikatesse dann auch schon verschwunden und wird einige Zeit später durch neues Essen ersetzt. Das kennen wir alle – aber was hat es mit Fast Fashion auf sich?
Was ist Fast Fashion?
Laut Google handelt sich bei dem Begriff um ein Geschäftsmodell des Textilhandels, bei welchem laufend die Kollektion geändert wird. Anhand dieser Strategie versucht die Modeindustrie den Kunden für regelmässige Besuche anzulocken. Die neuste Mode steht in Sekundenschnelle in den Regalen von H&M und Zara; und günstige Online Shops wie Zalando erweitern ihr bereits vielfältiges Sortiment ebenfalls wöchentlich. Während meine Grossmutter nach dem Prinzip Qualität vor Quantität ihre Kleidung kaufte, ist es bei mir eher umgekehrt. Die neuste Mode muss günstig und schnell da sein. Vier Wochen später erscheint bereits der neuste Schrei, der natürlich ebenso im persönlichen Kleiderschrank landet und im besten Fall einmal getragen wird. Fast Fashion ist ein dunkles Geschäftsmodell und steht ganz im Sinne des Profits. In unserer kapitalistischen Gesellschaft nicht wegzudenken.
Die Dunkle Seite der Modeindustrie
Made in Bangladesch. Indien. Türkei. China. Orte die uns auf dem Innenetikett von Shirts und Hosen nur allzu oft begegnen. Qualität rückt in den Hintergrund. Umso günstiger umso besser und während die tausend Arbeiter und Arbeiterinnen in ärmeren Länder täglich stundenlang schuften und dafür bloss ein mickriges Gehalt kriegen, werden Geschäfte wie Primarkt buchstäblich überrannt und leergekauft. Schliesslich kostet es ja nix. Hinzukommt, dass die Kollektion regelmässig ausgetauscht wird. Dabei handelt es sich oftmals aber nicht einmal um einen neuen Trend, sondern bloss um Modeimpulse. Bekannte Modekonzerne kopieren blitzschnell die Ideen berühmter Designer und verkaufen die Produkte kurze Zeit später weltweit.
Der spanische Konzern Zara ist hierbei am erfolgreichsten, bzw. am schnellsten. Innerhalb von zwei bis drei Wochen durchläuft eine Kollektion das Skizzenbrett und hängt manchmal sogar vor den Originalen von Céline oder Dior in den Schaufenster.
Die Seite Rankabrand hat anhand diverser Faktoren wie umweltfreundlicher Umgang mit Rohstoffen, faire Produktionsbedingungen oder Klimaeffizienz in den Filialien ein Ranking verschiedener Modehäuser aufgestellt. Nach deren Liste stehen eher negativ behaftete Konzerne wie H&M und C&A weiter oben als Esprit oder s.Oliver, was mich sehr überrascht hat. Besonders beeindruckend ist, dass auch Luxuslabel wie Gucci oder Dior extrem schlecht abgeschnitten haben. Hier geht es zur ausführlichen Liste mit weiteren Infos zu den jeweiligen Label.
Das Pendant zur Fast Fashion ist Fair Fashion
Wie so oft gibt es zu jedem gesellschaftlichen Trend auch eine Gegenbewegung, die sich versucht gegen die Missstände zu wehren. Fair Fashion erhält eine stetig wachsende Aufmerksamkeit. Besonders seit die «Faire Mode» nicht mehr das Label der Alt-Frauen-Mode hat, sondern sogar sehr zeitgemäss aussieht. Natürlich fallen die Preise solcher Shops meist etwas höher aus, aber auch Second-Hand-Geschäfte oder Kleidertauschaktionen werden besonders bei jungen Erwachsenen oder auch bekannten Persönlichkeiten immer beliebter.
Falls du selbst nicht weisst, wo es solche Shops gibt, findest du hier alle Fair-Fashion-Geschäfte in deiner Nähe.