Geeks, Otakus, Trekkis, Potterheads, Gamers etc., früher verspottet oder von vielen für ihre Fanliebe nicht verstanden, ist der Begriff «Fan» doch heute wirklich nicht mehr als Beleidigung gemeint. Gut, als eine etwas Spassige vielleicht jedoch eher unter Freunden heutzutage, wenn der eine mal wieder nicht aufhören kann von seiner Lieblingsserie/-film/-buch zu sprechen. Doch sind es genau diese Art von Fans, die etwa auf den Pausenhöfen es schwer hatten oder von den Eltern für ihr Fan-Bewusstsein nicht verstanden wurden?
Während man in der Schulzeit noch nicht verstanden wird für sein Fan-Dasein, erkennt man schnell als Erwachsener oder Heranwachsender, dass man nicht allein ist mit seiner Fanliebe. Sehr hilfreich dabei: das Internet natürlich. Heute findet man schnell ein Internetforum zur Lieblingsserie, -universum oder -musik. Richtig allein ist man heutzutage nicht mehr wirklich. Aus gemeinsamen Interessen kann viel entstehen aus kleinen Gruppen gleich ganze Aktionen.
So fand etwa dieses Jahr zum fünften Mal das grösste Schweizer Treffen für Fans aller Art an Games, Comics, Serien, Filme und weiteren statt. Die Fantasy Basel – bei welcher Tize natürlich ebenso dabei war. Auf mehr als 60`000 Quadratmeter aufgeteilt auf dem Messegelände Basels in drei Stockwerken traf man allerlei an Gestalten aus Büchern, Serien und Filmen. Wer mehr erfahren will über die Fantasy Basel, ist der Artikel hier von Kollegin Julie Roth zu empfehlen.
Woher kommt dieser Umschwung?
Man könnte meinen, es hat sich mit der Zeit einfach angebahnt. Fantasy wie Sci-Fi Serien sind heute im Mainstream angekommen, siehe etwa denn Erfolg von Game of Thrones oder Stranger Things. Die erste Generation an Potterheads und Herr der Ringe-Leser ziehen heutzutage ihre Kinder mit den Geschichten aus den fernen Welten von Tolkien und Rowling auf. Superhelden-Filme erscheinen am laufenden Band im Kino. Lohnt sich natürlich, sprengen sie ja einen Zuschauerrekord nach dem anderen.
So hat eben vor allem die Filmbranche wie Serien aus den Vereinigten Staaten seit jeher einen starken Einfluss auf das, was wir mögen, uns gefällt, ja hallt von was wir Fan sind. Es brauchte jedoch seine Zeit, bis selbst die Grössen in Hollywood merkten, dass ein Nerd mehr als ein Typ mit Hornbrille und ein Muskelprotz mehr als ein Dummkopf mit Muskeln ist.
Aufrütteln mit den Rollenbildern
Ein Film, der recht gut die klassischen Rollen des amerikanischen Films aufrüttelte, ist der Klassiker «The Breakfast Club» welcher deshalb von manch einem Kritiker sogar «Bester Highschool-Film aller Zeiten» betitelt wurde. In diesem werden sechs vollkommen unterschiedliche Arten an jungen Menschen gezwungen, mehrere Stunden zusammen beim Nachsitzen zu verbringen. Innerhalb von ein paar Stunden werden aus den klassischen Hollywood Highschool Charakteren ein Rowdy, eine Sportskanone, eine Verrückte, eine Schönheitsqueen und einen Streber eine verschworene Gemeinschaft. Denn jeder zeigt sich von seiner ganz eigenen Seite, die Seite eines verletzten Jugendlichen, welcher mit einer Rolle in unserer Gesellschaft klar kommen muss.
Veränderung tritt ein
Kurz ein kleiner Ausflug in die amerikanische Filmgeschichte. Doch zeigen uns diese typischen Filmfiguren, womit viele konfrontiert werden – Rollenbildern. Rollenbildern, die lange Zeit unsere Gesellschaft dominierten und so ebenso Jugendliche heutzutage falsche Vorbilder zeigten. Lange Zeit konnte man daher in Rollen von Minderjährigen ja Highschoolern nur ausgewachsenen, durchtrainierten und barbusigen Schauspielern sehen. Zielgruppe erreicht! Aber das hat sich ebenso über die Jahre geändert. Man sieht weitaus mehr Jugendliche in Rollen ihres Alters (dazu wieder ein Verweis auf Netflix Stranger Things). Ebenso wie man weitaus mehr Leute in der Öffentlichkeit sieht, welche sich zu ihrem Fansein bekennen.
Wer mehr Geschichten über das Fansein hören will, empfehle ich den Artikel hier und hier von Mitredakteuren Svenja und Jana. Ansonsten noch einen geekigen Tag.