Du stehst auf einer grossen Wiese. Die Nacht ist bereits hereingebrochen. Würdest du nicht das nasse Gras an deinen Füssen spüren, so wüsstest du nicht, wo du dich befändest. Denn es ist so dunkel, dass du rein gar nichts erkennen kannst. Langsam blickst du dich um. Plötzlich… siehe da, ein Kerzlein brennt. Und da.. noch ein weiteres. Und dort… Vor deinen Augen wird es mit jeder aufleuchtenden Kerze heller. Du erkennst immer mehr Flämmchen und stellst fest, dass unglaublich viele Menschen um dich herum stehen.
Dies ist es, was am 16. Dezember an über 100 Orten in der Schweiz geschah. Mit der Kampagne «Eine Million Sterne» wollte Caritas ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, dass wir für eine solidarische Welt kämpfen. Kerzen wurden angezündet, um auf die Armut aufmerksam zu machen. Denn sie existiert überall, auch hier in der Schweiz. Jedes sechste Kind ist davon betroffen. Wir sind zu solch einer grossen Gesellschaft gewachsen, dass wir sie oftmals gar nicht bemerken. Wie ein Schatten schleicht sie um uns herum. Und genau dies will Caritas ändern!
«Caritas will damit einen Anlass schaffen, der die Verbundenheit aller Menschen in der Schweiz erlebbar macht. » Caritas
Im Schein der Kerzen erkannte man das Strahlen der Menschen. Trotz der Kälte waren sie alle hier, weil sie das Kerzenmeer bestaunen, ein Zeichen setzen und glücklich sein wollten.
Nebst den vielen Kerzen gab es noch weitere Attraktionen, welche diese wunderschöne Zeit unterstrichen. Wie zum Beispiel die Feuershow oder den Kinderchor, welcher klassische Weihnachtslieder sang.
Ich war das erste Mal dabei. Egal ob als freiwillige Helferin, wie in meinem Fall, oder als Besucherin. Man sollte sich die Kampagne nicht entgehen lassen. So viele Kerzen, so viel Glück auf einmal sieht man nur selten. Ich kann die Atmosphäre kaum beschreiben. Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass, genau, wie sie an diesem Abend war, immer sein sollte. Voller Freude, Zufriedenheit und ohne jeglichen Kummer.
Wir Freiwilligen von Caritas gaben unser Bestmögliches, um einen unvergesslichen Abend für alle Anwesenden zu organisieren. Denn es ist uns nicht egal! Es ist uns nicht egal, wenn Menschen hungern! Niemandem sollte dies egal sein. Im Gegenteil. Die Kampagne «Eine Million Sterne» ist eine wunderschöne Art, um einen wieder daran zu erinnern. Im Sinne von:
«Hey, vergiss trotz deines strengen Alltages nicht, dass es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht als dir»
Ich hoffe sehr, dass all die Menschen, welche am Samstag das Sternenmeer bestaunten, die Botschaft verstanden und sie mit nach Hause genommen haben. Denn all diese Kerzen standen nicht grundlos dort. Sie hatten einen ganz bestimmten Zweck. Sie sollten ein Zeichen setzen.