«Das Duell um das Jahrhundert» galt es in den Nachrichten. In den Chats wurde heiss diskutiert und man klebte praktisch am Bildschirm als es losging in Toronto, Canada. Der grosse Fight zwischen Jordan Peterson und Slavoj Žižek. Du sasst ja sicher ebenso am Bildschirm und hast gespannt zugeguckt, wie das Duell lief. Was du hast nicht? Wart mal und dir sagen die beiden Namen gar nicht?! Na, dann lass mich dich kurz aufklären.

Es handelte sich nicht um einen Fight zwischen zwei Boxern, MMA Fightern oder noch irgendetwas mit Sport, nein. Es war tatsächlich eine Debatte über Politik und Philosophie. Na? Klingt doch schon mal spannend. Gut okay klar wahrscheinlich hat kaum einer was darüber mitbekommen, weil es doch irgendwie langweilig klingt. Muss ja selbst zugeben habe erst nach der Debatte vom Ganzen mitbekommen. Aber doch zeigte die Debatte von den beiden etwas, was oft heute vermisst ist. Doch erst mal zu den beiden «Fightern».

Wer sind die beiden Herren denn?

Slavoj Žižek

In der linken politischen Ecke der Initiator des Duells und von vielen später als Gewinner angesehen, der slowenische «Star-Philosoph» Slavoj Žižek. Žižek welcher in Paris und Slowenien Philosophie studierte gilt als einer der führenden Linken unserer Zeit und a. In seinen unter jungen Philosophen recht beliebten Büchern und Zeitungskolumnen greift Žižek immer wieder unser heutiges politisches System an. Dazu setzt er sich für eine grössere Wichtigkeit unseres Verstehens der Sprache ein, wobei er sich auf den französischen Philosophen Lacan beruft. Nebenher ist Žižek noch Professor der Philosophie in Slowenien sowie internationaler Direktor des Birckbeck College an der Uni London, welches als eines der besten der Welt gilt.

Ganz anders aber doch irgendwie ähnlich, seines Kontrahenten aus der rechten politischen Ecke; Jordan Peterson.

Jordan Peterson

Der Psychologie Professor wurde erst vor kurzem von der New York Times als wichtigster Intellektueller unserer Zeit bezeichnet. Peterson welcher zwar keinen Fernsehauftritt scheut, um seine Argumente zu vertreten, war vor gut drei bis vier Jahren eher unbekannt in der Öffentlichkeit. Erstes Aufsehen erregte er mit Reden während einer Demonstration zum Thema Transsexualität 2016 an der Uni Toronto. Peterson spricht sich gegen die Idee verschiedener Geschlechter aus, hält den Gedanken des Kommunismus für einen der grössten Fehler der Menschheit und spricht sich offen gegen die Idee der «Männer»-dominierten Welt aus. Über die sozialen Netzwerke wo sich weitere Reden verbreiteten wie über seinen eigenen YouTube Kanal schaffte sich Peterson eine unglaubliche Popularität. Sein Buch «12 Rules for Life» wurde schnell zu einem weltweiten Bestseller.

Gut hätten wir die beiden «Fighter» doch

Worum ging es eigentlich in der hier vom Autor des Artikels so bewegenden Debatte?

Die Debatte selbst fand unter dem Motto «Glücklichkeit; Kapitalismus vs. Marxismus» statt. So wurde Peterson als Kapitalist und Žižek als Kommunist, praktisch als totale Gegensätze dargestellt. In der kurzen Fassung diskutierten beide über Karl Marx (Ideengeber der linken Politik) seine politischen wie wirtschaftlichen Ansichten. Dazu über schier alles was politisch in unserer Gesellschaft stimmte oder eben nicht.

Gut ich muss zugeben, die gesamte Diskussion konnte ich mir selbst nicht angucken. Abgesehen von der Länge bräuchte ich eine Menge Hilfe von Wikipedia für die ganzen Begriffe. Doch was mich selbst beim Best-Off wie bei der Recherche über das Duell bemerkte, waren immer wieder die Verweise, in welcher Art beide mit einander redeten. Viel hat sich in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft geändert ob auf den Strassen dieser Welt oder in den Regierungen. Aus einfachen Diskussionen wurden Streitereien, aus Gesprächen entstanden Demonstrationen und es werden nicht mehr simple Meinungsunterschiede ausgetauscht, sondern wird heute aufeinander losgegangen.

Ein schon typisches Bild in den Medien heute, Demonstration über all auf die Welt setzt man sich ein, was heute falsch läuft.

In vielen Parlamenten dieser Welt fliegen die Fäuste gegeneinander, Politiker verbieten Journalisten kurzerhand was Sie sagen dürfen und als I-Tüpfelchen von als Spitze des Eisberges schickt ein Präsident ungefiltert täglich begrenzt auf ein paar Zeichen seine Meinung raus ins Internet.

Žižek und Peterson diskutierten fast zweieinhalb Stunden zwar mit dem ein oder anderen Johlen von den Zuschauern bei manchen Argumenten. Aber auf eine ruhige sachliche Art. Ein wörtlicher Fight gleich einem Schlagabtausch, wie viele ihn erwartet hatten wurde es nicht. So gingen beide ausser ordentlich fair mit einander um, obwohl ihre Meinungen unglaublich stark aus einander liegen. Eine zwar nicht einfache doch wirklich faire Diskussion zwischen zwei Sturköpfen ihrer Fachgebiete. Mich persönlich haben zwar beide mit ihren Begriffen enorm verwirrt, doch hoffe ich wirklich, dass wir bald mehr Diskussionen dieser Art sehen könnten. Am liebsten in der Politik, wobei man sich fragen muss, ob manch ein Politiker überhaupt in der Lage ist.

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