Vor Kurzem sass ich mit einem Freund zusammen. Während wir über unsere Ausbildungen, Videospiele und Fussball unterhielten, fragte er mich, warum ich denn Buchhändler geworden bin, ist ja nicht wirklich eine typische Ausbildung. Mit einem Schmunzeln meinte ich zum Kollegen das ja nicht jeder KV-Lehrling werden kann. Worauf mein Kolleg (2. Lehrjahr Bankkaufmann) meinte das KV nicht normal ist und pro Lehrplatz immer anders sei (sich natürlich leicht aufregte) und schon diskutierten wir darüber, dass viele einfach nur KV machen, weil es praktisch «normal» erscheint um eine gute Ausbildung zu machen.

Auf einer langen Zugfahrt wenig später, dachte ich über das Gespräch nach (was keineswegs damit zusammenhing, dass mein Handy keinen Akku mehr hatte😉). So kamen mir wie üblich, wenn ich ein Thema weiterdenke und auseinandernehme ein paar Fragen in den Sinn. Die Antworten auf diese Fragen habe ich nach einer Weile ebenso für mich gefunden und als kleiner Denkanstoss, wollte ich die Fragen wie meine rein persönlichen Antworten dir nicht vorbehalten.

Wer oder was bestimmt was normal ist?

Das Erste was mir einfiel, war unsere Gesellschaft oder besser die Gesellschaft, in welcher man aufwächst. Das ein Bauer, welcher auf der Alp grossgeworden ist, manche Sachen als «normal» empfindet, die etwa Jemand, der in Bümpliz aufgewachsen ist oder ein erfolgreicher Geschäftsmann ist ganz anders. Dazu kommen noch die Medien die natürlich einem fast wöchentlich neuen Trends aufzeigen. Trends, welche manchmal einem gefallen, andere wiederum gar nicht. Schliesslich bilden wir alle eine eigene Meinung über etwas. Nur weil die Mehrheit das ebenso empfindet oder eben nicht, heisst nicht, dass man seine eigene Meinung einfach so aufgibt.

Durch eine Mischung aus der Lebensweise, den Medien und der eigenen Meinung verbunden mit dem sich ständig verändernden, unberechenbaren Leben, bilden wir alle ein eigenes Bild von «normal» was sich doch stetig verändert.

Heisst unnormal gleich schlecht?

In gewisser Hinsicht für mich Nein.

Für das Nein nehmen wir am besten Hollywood als Beispiel und die Geschichte von Underdogs. Ob der tollpatschige Po in «Kung Fu Panda». Die grad mal sechzehn jährige Katniss Everdeen in «Tribute von Panem» oder mit der berühmteste Kino Underdog, der in den Armenvierteln von Philadelphia grossgewordene Rocky Balboa in der «Rocky» Reihe. Alle Underdog Helden vereint, dass Sie eine unnormale steile Erfolgsgeschichte haben, an Ihre Träume geglaubt und für diese sich bis ganz nach oben gekämpft haben. Dazu waren Underdog Helden zum Anfang meist Aussenseiter der Gesellschaft und wurde von den anderes als unnormal betrachtet. Und genau dieser Wille, die Tatsache, dass man aus unnormal sogar besser als normal wird, lässt Zuschauer in die Kinosäle strömen. So heisst unnormal ebenso immer für seine nicht immer geduldeten Überzeugungen einzutreten und dafür einzustehen.

Doch muss man ebenso aufpassen, dass man seine Überzeugungen niemanden aufdringt. Denn man muss sich erinnern, dass ein jeder eben eine eigene Meinung besitzt und diese sollte man ebenso respektieren. Wer etwa im echten Leben mit Pfeil und Bogen rumrennt und «Für Panem» ruft, muss sich nicht wundern wenn man anstösst.

Was ist eigentlich normal?

Wohl die Frage, an der ich am längsten sass und selbst irgendwie immer noch nicht vollkommen beantwortet habe. Denn was normal ist, entscheidet natürlich jeder für sich selbst.

Dazu kann kaum einer von uns nur normal sein, denn einzigartig ist dazu jeder von uns. Ob Erlebnisse, Gedanken, Ideen bis hin zum eigenen Style ist kein Mensch gleich. Und wenn es irgendwann soweit kommt, wäre es ebenso wahrlich langweilig – wenn jeder gleich ist oder eben der Normalität entspricht, auch wenn das grade wirklich unmöglich ist.

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