Die Tür geht auf, Garderobe und Wohnzimmer befinden sich direkt vor dir. Ein Blick nach links und das Schlafzimmer und der Kleiderschrank sind erkennbar. Rechts von dir siehst du die Küche und noch einen kleinen Bereich mit Dusche und WC. Könntest du dir vorstellen, auf kleinem Raum zu leben, an einem Ort, welcher sich nicht gross um räumliche Trennung kümmert? Ja? Dann wäre ein «Tiny House» vielleicht etwas für dich.

Wie viele andere Bewegungen kommt das Konzept des «tiny living“ aus Amerika. Hierbei entscheiden sich Menschen, auf kleinem Raum zu leben, und den zur Verfügung gestellten Wohnraum möglichst effizient zu nutzen. Da es immer mehr Bewohner auf unserem Planet gibt und geben wird, möchte man so seinen eigenen, ökologischen Fussabdruck möglichst klein halten.

Welche Herausforderungen bringt ein Leben im «Tiny House“ mit sich mit?

  • Für das Leben im «Tiny House“ braucht es viel Mut. Man lässt das „normale“ Leben hinter sich. Meistens ist ein solches Haus massangefertigt und die Realisierung des Projektes kann ziemlich anstrengend sein. Jede Schraube muss sitzen, jeder Quadratmeter wird genauestens durchdacht. Dabei kann es schnell mal geschehen, dass die Planung plötzlich auf den Kopf gestellt werden muss.
  • Das Platzproblem wird bei einem «Tiny House“ dem einen oder anderen sicherlich auch aufgefallen sein. Wenn man zu zweit lebt oder Besuch hat, kann es schnell mal eng werden. Konvertible und verstaubare Möbel sollen dem entgegenwirken, jedoch ist dies nicht für alle die ideale Lösung. Der eigene Lebenskomfort wird so oder so eingeschränkt, da man lernen muss, mit weniger auszukommen. Je nach Person ist dies ein unlösbares Problem.
  • Die jeweilige Person muss auch Land zur Verfügung haben, auf welchem sie ihr «Tiny House“ absetzen kann. In kleinen Ländern wie der Schweiz sind entsprechende Gesetzte noch nicht vorhanden und man kann daher sich nicht einfach willkürlich platzieren.

Welche positive Aspekte hat ein «Tiny House“?

  • Ein grosser Vorteil beim «Tiny House“ ist das bewusste Leben. Da auf einer kleinen Fläche alles Notwendige Platz haben soll, überlegt man es sich zweimal, was für den Alltag gebraucht wird und was nicht.
  • Weiter ist der umweltfreundliche Aspekt eines «Tiny House“ ein grosser Pluspunkt: Durch Sonnenkollektoren kann Elektrizität erzeugt und genutzt werden, während kleine Holzöfen für die Heizung und eventuell das Kochen benutzt werden können. Aufgrund der kleinen Wohnfläche reichen diese Dinge völlig aus, um dein «Tiny House“ kuschelig warm zu halten! Energie, Land und auch Wasser werden durch ein Leben im «Tiny House“ eingespart.
  • Ein «Tiny House» kann auch eine preiswertere Art zu leben sein. Während bei einem Grossbau eines Hauses eine teure Hypothek aufgenommen werden muss, oder auch viele Wartungskosten entstehen, kann man mit einem «Tiny House“ diesen Problemen ausweichen
  • Für viele Anhänger der «Tiny House“-Bewegung war es auch ein befreiender Schritt, sich für dieses Leben zu entscheiden. Sie fingen an, sich unabhängiger zu fühlen und konnten ihr Leben in eine neue Richtung lenken. Wenn man sich alleine gut zurechtfindet oder sogar am wohlsten fühlt, ist ein „Tiny House“ ein gemütlicher und übersichtlicher Unterschlupf.

Mein Leben im «Tiny House“?

Ein kompakter und effizient eingerichteter Wohnraum, mit nur Sachen, welche ich auch wirklich brauche. Mehr Unabhängigkeit und ein umweltfreundlicherer Lebensstil. Auch der Aspekt des Abenteuerlichen – mit einem «Tiny House“ durch die Wälder Amerikas oder Neuseelands zu streifen – hört sich für mich verführerisch an. In den nächsten Jahren kann ich es mir aber dann doch noch nicht vorstellen, in ein «Tiny House“ umzuziehen. Ausprobieren würde ich es aber auf alle Fälle! Und Ihr?

 

Hier könnt Ihr euch noch den Aufbau eines modernen «Tiny House“ im Schnelldurchlauf ansehen! (Englisch)

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