Die Weihnachtszeit ist vorbei, die Guetzlirezepte wieder im Regal und der Zimtgeschmack ist nicht mehr unmittelbar in all unseren Nasen. Trotzdem hat bei mir der Backofen nicht aufgehört, heiss zu laufen. Es gäbe tausende Gründe, warum jeder Tag im Jahr der richtige dafür wäre, einen Kuchen, Törtchen oder Kekse zu backen. Ich werde mich heute lediglich auf drei beschränken.

Entspannung pur

Das Gehirn kann man beim Kochen oder Backen zwar nicht ganz ausschalten, doch eine Entspannung ist es für mich auf jeden Fall. Die Konzentration bezieht sich auf keine komplizierten Formeln, Texte oder Probleme, die es zu lösen gibt. Das Einzige, womit ich meine grauen Zellen beschäftige, ist die richtige Ausführung der Anweisungen des Rezepts. Mit einer guten Vorbereitung, dem Mise en Place, ist das meist auch gar kein Problem.

Zwar war es in der Hauswirtschaft immer ein nerviger Klotz am Bein, erst alles bereit zu stellen und dann zu kochen, doch es zahlt sich mittlerweile aus. So geht nämlich bestimmt nichts vergessen und ich kann es mir ausserdem erlauben, nebenbei Serien zu schauen, während ich das zuvor bereits abgewogene Mehl in meinen Teig schütte.

Grenzenlose Kreativität

Ist erst einmal das Rezept nicht mehr von Nöten, da die verschiedenen Schritte von Mixen, Eier trennen oder Mehl sieben bereits im Kopf abgespeichert sind, kann das Experimentieren beginnen. Bin ich mir bei einem Rezept sicher, dass es mit den Standartanweisungen funktioniert, werde ich kreativ. Wie wäre es, noch Zitronenschale abzureiben und dazu zu geben? Das wäre doch ganz erfrischend. Auch möglich wäre, alles mit einigen Tropfen Lebensmittelfarbe aufzupeppen. Doch wie wäre es, statt normaler Milchschokolade einmal Toblerone zu verwenden?

Du siehst, die Möglichkeiten sind praktisch unbeschränkt. Geschmäcker sind derart verschieden, dass ein Basisrezept für einen vielleicht noch nicht alles bietet, was mit der eigenen Kreativität aber hergezaubert werden könnte. So sehen meine Rezepte, die ich ausgedruckt, selbst aufgeschrieben oder aus Büchern habe, nach einiger Zeit meistens ziemlich verschrieben aus. Am Rand sind Anmerkungen, in Klammern stehen mögliche andere Zutaten oder Mengen wurden durchgestrichen und verkleinert oder vergrössert.

Das Schöne beim Backen, vieles ist nicht in Stein gemeisselt. Natürlich, einige Dinge sind klar, wie dass es ohne Butter meist schwierig wird, wenn ich an diejenigen denke, die lieber etwas weniger von dieser Kalorienbombe verwenden möchten. Ersatz ist jedoch immer zu finden, so können aus normalen Rezepten vegane werden oder aus langweiligen, aufgepeppte. Ganz wichtig dabei ist, probieren geht über studieren. Du denkst, ein Gewürz würde gut zu deinen Muffins probieren? Dann probiere es aus. Sollte es nicht schmecken, bist du nämlich wenigstens um eine Erfahrung reicher.

Ein Genuss für die Liebsten

Wird Backen zu deinem Hobby oder deiner Leidenschaft, wie bei mir, kann es schnell passieren, dass du bei all deinen Köstlichkeiten gar nicht mehr hinterherkommst, sie alle selbst zu essen. Und da beispielweise ein ganzer Lebkuchen oder eine Apfeltorte sowieso viel zu viel für eine Person ist, freuen sich schon bald deine Eltern, Geschwister, Nachbarn oder Freunde. Es hat sich über die Jahre so etabliert, dass wenn ich Lust aufs Backen bekomme, ich meinen Freunden in der Schule ankündige, sie müssen kein Znüni oder Zvieri für den nächsten Tag mitnehmen.

Es ist ein nebensächliches Plus, doch mit selbstgemachten Backwaren macht man sich bei seinem Umfeld immer beliebt. Ausserdem musst du nie lange nach Ideen suchen, wenn du auf einer Party eingeladen bist und etwas zu Essen mitbringen sollst.

In diesem Sinne, ein dreifaches Hoch auf das Backen und fröhliches Ausprobieren!

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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