Bibliothekare meinen immer: „Lies die ersten 50 Seiten, wenn es dir dann nicht gefällt, kannst du es weglegen.“

Ich lese nicht 50 Seiten. Nein, der erste Satz muss überzeugen, deshalb hab ich für heute einige der Besten, manchmal nachdenklichen, manchmal etwas poetischen oder urkomischen ersten Sätze herausgesucht. Viel Spass 🙂

Mit diesem Satz begann meine Suche nach guten Buchanfängen:

„Im letzten Jahr habe ich exakt 487 Mal masturbiert.“ – Chucks Welt von Aaron Karo

Der junge Autor Wells hat mich noch nie enttäuscht:

„Als er bei Neapel vor einem Lokal parkte, hatte Beck acht Stunden Fahrt und sein ganzes Leben hinter sich.“ – Becks letzter Sommer von Benedict Wells

Ein Witz dieser Anfang:

„Eigentlich war es ein Witz.“ – Schach & Matt von Severin Schwendener

Ein Klassiker:

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ – Die Verwandlung von Franz Kafka

Koala, im letzten Jahr mit einem Preis ausgezeichnet. Sein Anfang hat es jedenfalls verdient:

„Man hatte mich in meine Heimatstadt geladen, damit ich einen Vortrag über einen deutschen Dichter halte, der zweihundert Jahre früher, an einem Tag im November, am Wannsee in Berlin eine Mulde gesucht und danach seiner Freundin Henriette Vogel ins Herz und schliesslich sich selbst eine Kugel in den Rachen geschossen hatte.“ – Koala von Lukas Bärfuss

Im Jahr 2007 wurde der Wettbewerb „Der schönste Satz“ durchgeführt. Dabei wurden die besten Buchanfänge gesucht und gefunden.

Gewonnen hat damals, und das versteh ich tatsächlich:

„Ilsebill salzte nach.“ – Der Butt von Günter Grass

In der Kategorie „Kinder und Jugendliteratur“ wurde – und nur schon wegen diesem einen Satz will ich das unbedingt lesen – folgender prämiert:

„Entweder mache ich mir Sorgen oder was zu essen.“ – Blaue Wunder von Ildikó von Kürthys

Das lass ich mal so stehen:

„Immer wenn er gestorben war, kam er wieder zurück.“ – Melnitz von Charles Lewinsky

Einfach schön:

„Es gibt Lieder, die entsteigen dem Blau der Binsenlilien und dem Staub von Tausenden von Landstrassen.“ – Die Brücken am Fluss von Robert James Waller

Und zum Schluss noch für alle wahren Fans ein – nicht sehr spezieller – aber weltweit bekannter Anfang:

„In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“ – Der kleine Hobbit von J.R.R. Tolkien

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Welches eurer Lieblingsbücher hat einen guten Anfang? Welcher erste Satz kann überzeugen?

Beitrag von Jana

Geschrieben von:

auf der Suche nach etwas Inspiration

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