Als ich 12 Jahre alt war, bekam ich das Computerspiel «Sims» zu Weihnachten. In diesem Spiel konnte man eigene Familien erstellen, Häuser für diese bauen und eine ganze Stadt errichten. Alle meine Freunde spielten dieses Spiel auch. In den Schulferien beschäftigte ich mich damit oft mehrere Tage und Nächte. War dies für mich damals nur eine Spielfreude oder schon eine Sucht?
So wie das Spiel Sims sind auch viele andere Spiele. Dazu gehören auch Gesellschaftsspiele wie Monopoly oder Schach. Die meisten sind uralt und doch bei jeder Partie wieder neu. Es gibt unzählige Kombinationen und man entwickelt seine Fähigkeiten auf das Spiel bezogen immer weiter. So entstehen auch eigene, individuelle Tipps und Tricks. Wenn man dies zum Beispiel mit einem Spielnachmittag mit der Familie vergleicht. Beim Monopoly hat jeder seine eigene Strategie. Jedoch fällt das Endergebnis jedes Mal anders aus. Trotzdem macht es Freude und man kann miteinander Zeit verbringen.
Zudem kann ein Spiel zu einem Hobby oder einer wichtigen Beschäftigung für eine Person werden. Je nach Situation kann ein Spiel einem auch wieder Hoffnung geben. Hoffnung, der Monotonie des Lebens zu entfliehen. Arbeitslose zum Beispiel finden mit einem Spiel eine Beschäftigung und können so dem «Nichts» entfliehen.
Weiterhin ist aber zu beachten, dass das Spielen auch eine sehr gefährliche Seite an sich hat. Schnell kann aus einer Spielfreude einen Spielzwang werden. Wenn man sich nicht dagegen wehrt, kann sich dieser Zwang schnell in eine Spielsucht entwickeln. Sehr gefährlich ist dies vor allem bei Geldspielen. Denn diese können eine Person in den Ruin treiben und dies hat fatale oder sogar tödliche Folgen. Mal sollte sich deshalb immer bewusst sein, dass man das Spiel «nur» spielt und nicht sein Leben dafür opfern soll. Denn so kann man sich vor einer möglichen Sucht schützen.
Darüber hinaus sind bereits erste Suchtanzeichen ernst zu nehmen. Denn wenn das Spielen keine Freude mehr ist, sondern vielmehr ein Zwang und eine Verbissenheit, das Spiel mit allen Mitteln zu gewinnen, ist man der Sucht definitiv zum Opfer gefallen. Denn eigentlich sollte man beim Spielen die Zeit geniessen, alleine oder mit der Familie und den Freunden. Egal, wer letztendlich gewinnt.
Ich denke der Spielraum zwischen Spielfreude und Spielsucht ist sehr klein. Denn findet man einmal Gefallen an einem Spiel, kann sich daraus schnell eine Sucht entwickeln. Ich habe dies früher mit meinem Computerspiel selber erfahren. Weil dies ein guter Zeitvertreib war und mir viel Spass bereitete. Zum Teil konnte ich fast nicht mehr aufhören mit dem spielen. Jedoch nahm mein «Spielen» jeweils bereits nach den Schulferien ein Ende, da ich dafür keine Zeit mehr hatte. Gerade noch Rechtzeitig.