Der etwas andere Reisebericht würde jetzt mit Emotionen, verschiedenen Eindrücken und ganz viel Fotos beginnen. Doch so soll dieser nicht werden.
9 Tage, 9 Städte. Der Tag genau durchgeplant, wann wird was erledigt und wann fährt der Zug. In jeder Destination das gleiche Prozedere: Aufstehen, Musik hören, frühstücken und den Kaffee nicht vergessen, überstürzt packen, Bett abziehen, an den Bahnhof eilen, im Zug sitzen und Postkarten schreiben oder schlafen und lachen, ankommen, Mittagessen holen und essen, Jugendherberge suchen und finden, Gepäck verstauen, Tagessitzung nicht vergessen, manchmal die Zeit verlieren, Aktivität machen, filmen, erste Gedanken zu Beiträgen machen, Angst vor einer kurzen Nacht machen, irgendwann doch mal wieder etwas essen und dann beginnen, die Beiträge zu schreiben, hoffentlich bald schlafen zu gehen.
Ganz ohne Emotionen gesehen wäre das ein ziemlich stressiger Tag, ein Hin und Her von Aufträgen, Filmen und Aktivitäten, hektischen Telefonaten und irgendwo ein bisschen Essen.
Die Summertour war stressig ja, wir hatten wenig Schlaf ja, wir waren manchmal wütend vor lauter Hunger ja, aber was sind solche kleine Dinge im Leben, wenn man so etwas erleben darf? Die Freiheit, zu spüren, was Freundschaft heisst, auf einander aufzupassen, einander unter die Arme zu greifen, zusammen eine Idee entwickeln, zusammen weiterzukommen. Das Gefühl von Liebe, von Freiheit und vor allem: Unglaublicher Teamzusammenhalt.
Das Team, von Tag zu Tag verrückter, fröhlicher, aber auch müder und gespannt auf das, was noch kommt.
Die Summertour war nicht grossartig, nein, sie war der absolute Hammer. Jede Minute zu geniessen, an andere Dinge zu denken und Zeit mit Leuten zu verbringen, die man eigentlich über Whatsapp und WordPress kennengelernt hat. Ziemlich verrückt, zu siebt auf Schweizerreise zu gehen, sich vorher in dieser Konstellation einmal gesehen zu haben und irgendwie funktioniert es trotzdem.
Und jetzt? Jetzt sitzen wir da, vielleicht gerade irgendwo in einem Zug oder auf dem lang ersehnten, bereits bezogenem, Bett und denken nach. Über die wunderschöne Zeit und das Gefühl, was jetzt auf uns zukommt. Die Leere, das Alleinesein, was man in den letzten Tagen nie zu gespüren bekam. Einfach nur die Abwesenheit der Menschen fehlt alleine schon.
Ich nenne es das Loch – definiert ganz nach mir selbst.
Das Loch (Nomen, neutr.)
Ein Zustand, wenn man nach einer tollen Zeit ziemlich niedergeschlagen, traurig und sich alleine fühlt, ganz viel Musik hört und sich Fotos anguckt, in Erinnerungen schwelgt und irgendwie doch zurück möchte.
Die Frage ist jetzt nur, ob wir dieses Gefühl auch wieder losbekommen, den die Vorfreude verblasst irgendwann, der Abschiedsschmerz gefühlt nie.
1 Comment
Du sagst es Janine; sprichst mir vollkommen aus dem Herzen! ❤️ Schön war die Zeit – doch jetzt muss das Loch erst wieder überwunden werden. Das neue Loch.
Als ich am Montag nach Hause gekommen bin, war alles total komisch, iwie war mir sogar mulmig zumute. Einfach plötzlich diese anderen 6 weg, nicht mehr da, niemand der die ganze Zeit lacht, niemand mehr, der seine Musik laufen lässt, niemand mehr, der manchmal nervt, man ihn oder sie aber trotzdem ganz lieb gewonnen hat!
Loch.