1950, auf dem Weg in den Mittag und im Gespräch über UFOs: der Physiker Enrico Fermi ist überzeugt, dass hochintelligentes, ausserirdisches Leben existiert. Verblüfft fragt er sich: «Wo sind alle?» Fermi schien es Paradox, dass wir bis jetzt noch keine Anzeichen dieser Ausserirdischen entdeckt haben. Wie können wir uns diesen Umstand erklären?

Das Universum ist alt und gefüllt mit unzähligen Sternen. Und in jedem dieser Sonnensysteme könnte es Leben geben. Wenn die Erde kein Ausnahmefall ist, dann sollte das Universum mit Leben gefüllt sein. Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross. Auch wenn dieses Leben nur sehr selten vorkommt, sollte die Anzahl von Alien-Zivilisation sehr hoch sein.

100 000 Lichtjahre ist unsere Galaxie breit. Schon mit einem Unterlichtantrieb (mit der Geschwindigkeit von 1 bis 10% der Lichtgeschwindigkeit) wäre es möglich die Galaxie innerhalb von 1 bis 10 Millionen Jahren zu durchqueren. Das mag nach einer langen Zeit erscheinen, jedoch ist unser Universum schon um die 10 Milliarden Jahre alt. Daher wären schon tausende Durchquerungen möglich gewesen.

Das Fermi-Paradoxon basiert auf dem Konflikt zwischen der Wahrscheinlichkeit für intelligentes Leben im Universum und das Fehlen von Beweisen für die Existenz dessen. Nun können zwei Fragen zu diesem Paradoxon gestellt werden. Warum gibt es keine Aliens oder deren Artefakte hier auf der Erde, oder im Sonnensystem? Und warum finden wir keine Anzeichen für anderes intelligentes Leben im Universum?

Mögliche Erklärungen

Ausserirdisches Leben ist sehr selten oder existiert nicht

Manche denken die Entwicklung von komplexem, mehrzelligem Leben sei selten oder sogar einzigartig auf der Erde. Nach dieser «Rare-Earth-Hypothese» bräuchte es mehrere aussergewöhnliche Umstände, damit sich komplexes Leben überhaupt bildet. Und die Erde ist eben eine Ausnahme.

Eine andere Theorie meint, Leben sei weit verbreitet, Intelligenz aber sehr selten. Leben würde mit einer hohen Wahrscheinlichkeit schnell entstehen, wenn man die Geschichte der Erde von neu beginnen würde. Der Mensch ist nicht das einzige intelligente Tier auf dem Planeten. Delfine, Schimpansen und Oktopusse: All diese Tiere hatten genügend Zeit um eine gleiche Intelligenz wie der Mensch zu entwickeln. Und doch erlangte nur der Mensch eine hohe Intelligenz.

Regelmässiges Aussterben durch Naturkatastrophen

In einer weiteren Theorie wird vermutet dass Leben periodisch durch Naturkatastrophen (oder auch durch eigene Hand) zurückgesetzt oder sogar ausgelöscht werden. Zivilisationen erreichen den nötigen Fortschritt gar nicht um ferne Welten in den Weiten der Galaxie zu ergreifen.

Es liegt in der Natur von intelligentem Leben sich selbst oder andere auszulöschen

Dieses Argument befasst sich mit der Idee, dass intelligentes Leben dazu tendiert sich selbst auszurotten. Gründe dafür könnten Kriege oder die Zerstörung des Planeten sein. Nach dieser Theorie führe globale Verbundenheit zu einer instabilen Gesellschaft und folglich einer verwundbareren Zivilisation.

Nach einer ähnlichen Theorie zerstören technisch hochentwickelte Zivilisationen andere intelligente Lebewesen fortlaufend. Angst, Gier, Aggressionen oder Expansion sind mögliche Gründe. Die erste Spezies, welche die Möglichkeit interstellar zu reisen erlangt, wäre an der obersten Spitze der Nahrungskette und könnte andere aufkommende Spezies auslöschen, um mögliche Konkurrenz in den Kinderschuhen aufzuhalten.

Die dunkle Wald Theorie

Meine Lieblingstheorie ist die «Dunkler-Wald-Theorie», benannt nach Liu Cixins Buch «Der dunkle Wald». Thematisch ist sie sehr ähnlich. Nach dieser Theorie ist die Galaxie gefüllt mit Alien-Zivilisationen, welche auch in der Lage wären miteinander zu kommunizieren. Jedoch tarnen und verstecken sie sich voneinander, um nicht die Aufmerksamkeit von potenziell feindlichen Zivilisationen auf sich zu ziehen. Wie ein dunkler Wald voller gefährlicher Raubtiere.

Aliens sind zu alien

Ausserirdisches Leben könnte sich unglaublich von menschlichem unterscheiden. Die Gedankengänge und Psychologie der Ausserirdischen könnte zu abstrakt und unvergleichbar für den Menschen sein. Vielleicht existieren die Ausserirdischen nicht in einer Form, die wir kennen.

Weitere Erklärungen

Es gibt noch dutzende weitere Theorien. Um diesen Beitrag kürzer zu halten, fasse ich diese zusammen.

  • Ausserirdische haben nur einen Teil der Galaxie besiedelt
  • Kolonisation und Expansion ist keine galaktische Norm
  • Ausserirdische leben nicht auf Planeten
  • Die physische Erkundung des Weltraums ist zu aufwendig und teuer
  • Alien-Zivilisationen isolieren sich vom Rest der Galaxie
  • Mangel an Ressourcen um sich in der Galaxie zu verbreiten
  • Menschen suchen nicht richtig nach Signalen
  • Menschen suchen noch nicht lange genug
  • Wir haben die Signale verpasst
  • Intelligentes Leben ist zu weit entfernt
  • Intelligentes Leben existiert versteckt
  • Jeder hört zu aber antwortet nicht
  • Die Menschheit wird absichtlich in Ruhe gelassen
Geschrieben von:

Homo Ludens

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