In dem heutigen Artikel stelle ich euch einen Film vor. Dieser ist im Jahr 2021 erschienen und unter dem Originaltitel „The Voyeurs“ bekannt.

Um was geht es im Film?

Das junge Paar Pippa und Thomas ziehen glücklich und frisch verheiratet zusammen in die erste gemeinsame Wohnung. Bald darauf bemerkt Thomas, dass Ihre Nachbarn gegenüber leidenschaftlich Sex haben. Zuerst schockiert über die Offenheit der Nachbarn (die Wohnung ist modern und ohne Vorhänge eingerichtet) beginnen sie sich immer mehr für die beiden zu interessieren. Sie geben Namen (Bryan und Margot) und erfinden Berufe, installieren einen Spiegel in ihrer Wohnung, in dem sie einen Laser reflektieren und die Wellenformen des Innenraums abhören können, bis sich eine richtige Besessenheit entwickelt.

Doch alles hat seine Schattenseiten, so streiten die Nachbarn immer mehr und Bryan scheint ein richtig fleissiger Ehebrecher zu sein. Pippa schickt daraufhin E-Mails an Margot, um diese über ihren Ehemann aufzuklären. Daraufhin kommt das unausweichliche: Margot beginnt Selbstmord. Thomas hat ein schlechtes Gewissen, fühlt sich schuldig und trennt sich daraufhin von Pippa.

Wer jetzt den der Film ist voraussehbar, irrt sich.

Pippa und Bryan bandeln nun an. Er lädt sie sogar auf seine neue Fotografieausstellung ein. Als Pippa diese besucht, erlebt sie einen Schock: Margot steht lebendig da und die Ausstellung sind ausschliesslich Fotografien von ihr und Thomas wie sie zusammen Margot und Bryan die ganze Zeit beobachtet haben. Wer lebt nun und wer ist wirklich tot oder wurde gar kaltblütig ermordet?

So viel sei verraten, das Ende ist ein richtiges Drama. Eine Person wird tot sein und zwei weiteren werden nach Selbstjustiz mit einem Schicksalsschlag für immer zu kämpfen haben.

Interpretation

Der Film zeichnet sich weder durch spezielle Musik oder bekannte Schauspieler aus. Auch die ganze Filmperspektive und Kulisse zeugt nicht von einem Meisterwerk im Vergleich zu anderen Fantasyfilmen. Dieser Film ist den Genres Thriller und Drama zugeordnet. Dreiviertel des Filmes hingegen wirken eher wie ein lahmer Liebesfilm, welcher nicht auf den grossen Emotionen basiert. Gegen Ende hin teile ich diese Meinung und etliche Filmkritiker auch:

Die faszinierende, freche und anzügliche Geschichte hat viel zu enträtseln, und die Zuschauer bekommen am Ende einiges geboten. Letztendlich ist der Film eine lobenswerte Erkundung der menschlichen Psyche.

Als Zuschauer hat man den ganzen Film über das Gefühl ebenfalls ein externer Beobachter zu sein, gegen Ende hin wird man aber eines besseren Belehrt, da im Film nur eine Seite der Geschichte gezeigt wurde.

Thematik Beobachten

Wie aus dem Artikel und dem Filmtitel bereits hervor geht, ist das Thema beobachten im Vordergrund. Doch wieso sind wir Menschen von Natur aus neugierig und beobachten gerne andere? Nicht nur unsere Nachbarn, auch in Restaurants oder im Verkehr ertappen wir uns, wie wir beginnen anderen Gesprächen zu lauschen.

Wenn wir alleine in der Straßenbahn sitzen und andere Personen beobachten, dann gehen wir meist davon aus, dass wir selbst ungesehen bleiben. Niemand hat so ein großes Interesse an uns, niemand sonst schaut die anderen Leute so genau an, denken wir. Erica Boothby und ihr Psychologenteam haben in einer Studie an der Universität Yale herausgefunden, dass die meisten Menschen davon ausgehen, sie selbst würden fremde Personen in einem deutlich höheren Maße beobachten, als ihre Mitmenschen.

Es ist also gar nicht so unüblich, dass wir mehr beobachtet werden als wir zuerst annehmen. In der erwähnten Studien wird die Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung verglichen, welche anhand auch weiterer anderen Studien oftmals weit auseinander klaffen. Dieses Phänomen ist Beispielsweise auch daran zu erkennen, dass wir denken die anderen alle verstehen zu können, aber selten versteht jemand unsere Gefühlslage.

Selbst wenn sich unsere Blicke mit dem eines anderen Menschen kreuzen, schließen wir oftmals nicht drauf, dass wir ebenfalls beobachtet wurden. Es könnte sich ja genauso gut um einen Zufall handeln.

Fazit

Der Film ist sicher kein Klassiker oder ein typischer Film für die ganze Familie. Trotzdem ist es interessant solch einen Film einmal gesehen zu haben und sich selbst Gedanken zu machen, wo man andere beobachtet oder selbst beobachtet werden könnte, ohne dass man es selbst bemerken würde.

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