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Paloma Spiess

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Nicht lange ist es her, da genossen wir alle noch die warmen Sonnenstrahlen und die freie Zeit der Sommerferien. Auch die Tize-Redaktion war auf Reisen – wir erkundeten neue Orte, sammelten unvergessliche Erlebnisse und tankten frische Energie. Ob entspannte Strandtage, spannende Abenteuer in der Natur oder das Entdecken neuer Kulturen – die Vielfalt unserer Reiseziele war groß. Wenn du schon jetzt Pläne für die nächsten Sommerferien schmiedest und noch nach dem perfekten Ort suchst, dann lass dich von diesem Artikel inspirieren und finde vielleicht deinen nächsten Traumurlaub!

Malta

Malta ist eine wunderschöne Insel und jedem zu empfehlen. Wer bereits alt genug ist, kann sich günstig ein Auto mieten und die ganze Insel erkunden – Achtung, es gilt Linksverkehr. In Rund einer halben Stunde kann man von einer Seite der Insel auf die andere Seite gelangen. Aber keine Sorge, auch Cartouren, «Hop On Hop Off»-Busfahrten und Bootstouren sind möglich.

In St Julian befinden sich die meisten Jungen, die gerne lange Sommernachtspartys feiern.

In der Blue Lagoon auf der kleinen Insel Comino finden sich dieser herrlich blaue Meerabschnitt.

Wer gerne filmische Kulissen sehen möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten. So ist Mdina aus Game of Thrones als die Stadt der Stille bekannt und im Popeye Village wurde der Realfilm mit Robin Williams gedreht (Tickets sind notwendig, dafür kann man dort sogar baden).

Valetta ist die Hauptstadt der Insel und immer einen Besuch wert.

Marsaxlokk ist ein Fischerdörfchen im Süden. Wer möchte, kann auch mit den Fischern mitfahren.

– Larissa Bucher

Griechenland

Während meinen Sommerferien war ich auf Verwandtenbesuch in Griechenland. Auch wenn es sehr heiss war, war die Zeit dort dennoch wunderschön. In Athen gibt es tolle Bauwerke zu besichtigen, wie z.B. die Akropolis auf dem Bild. Auch wenn es natürlich in solchen Ferienorten immer eher viele Menschen hat, ist es dennoch magisch. Das Essen dort ist etwas, was ich zu Hause definitiv vermisse. Athen bietet auch viele verschiedene Strände, je nach Ort hat es mehr oder weniger Menschen. Hier noch ein kleiner Fun Fact am Rande: In den Dörfern fahren am Morgen Melonenmänner herum – sie preisen mit einem Megafon ihre frischen Wassermelonen an. Gegen den Herbst bzw. Winter wechseln sie ihr Inventar dann zu Plastikmöbeln, da diese im Sommer durch die Hitze zerbröckeln und ersetzt werden müssen.

Tamara Jäger

Velotour

Ich habe mit meiner Familie eine Radtour entlang des Doubs, der Saone und der Loaire von St. Ursanne nach Nevers gemacht. Diese Strecke ist Teil der Euro 6, die vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik führt.

Ca. 580 km haben wir in dieser Woche in der grössten Hitze zurückgelegt. Hier also ein wichtiger Hinweis: Gut planen, damit man nicht in der Hitze fährt, sondern am besten frühmorgens losfährt und mittags eine schöne lange Mittagspause mit Siesta einplant.

Ein Wort zu den Campingplätzen in Frankreich: Nehmt Toilettenpapier mit. Es kommt nicht selten vor, dass man auf der Toilette ist und zu spät merkt, dass kein Toilettenpapier mehr da ist. Also immer eine Rolle mitnehmen.

Wenn ich schon bei Tipps bin, sage noch etwas zu den Einkaufmöglichkeiten in Frankreich. In der Gegend, in der wir gefahren sind, gibt es immer Geschäfte, aber es kann passieren, dass wir in ein Geisterdorf kommen sind und wir fragten uns, wo die Leute hin sind. Warum hat die Bäckerei nicht geöffnet? Und so weiter.

Daraus kann man schliessen, dass man gut vorausplanen muss. Wir haben aber genau das Gegenteil gemacht. Wir haben immer nachmittags geschaut, haben wir noch Kraft für ein paar Kilometer? Aber auch mit dieser Taktik können Fehler passieren. Zum Beispiel waren wir auf einem Campingplatz, wo wir unser Zelt nicht aufstellen konnten, wir mussten ein Zelt mieten, welches zum Glück frei war. Also Camping ist nicht gleich Camping.

Unter der Woche waren wir in Nevers – ab halb zehn ist in diesem Städtchen tote Hose. Es sei denn, man hat rechtzeitig eine Flasche Wein gekauft, chillt mit einer Pizza am Ufer der Loire und geniesst noch die letzten Sonnenstrahlen.

Carolina Mazacek

Portugal

Portugal scheint diesen Sommer eine der beliebtesten Destinationen für die Ferien (gewesen) zu sein. Auf Instagram häufen sich die Stories und Reels. Die Insel Madeira als europäisches Malediven, die Partystadt Algarve als portugiesisches Ibiza oder die Wellen der Küstendörfchen an der Atlantik als Alternative zu den Hawaiianischen. Portugal scheint im Hype zu sein – zu Recht?

Auch meine Familie und ich wagten die Reise in dieses Land, das manchmal ganz überschattet wird vom Mitbewohner der Iberischen Halbinsel: Spanien. Dennoch bietet Portugal meiner Meinung nach so viel mehr als der EM-Gewinner 2024. Wir besuchten zwar nicht Madeira und auch Algarve fanden meine Eltern etwas zu touristisch, wir landeten jedoch in Porto. Die erste Nacht verbrachten wir auf einem «Sleepboat». Ein Boot umgebaut in eine Art Hotelzimmer – mit Bad, Küche und allem drum und dran. Der Besitzer war ein Vorbote der Freundlichkeit und Herzlichkeit aller PortugiesInnen, die wir noch antreffen würden. Ein absolut einzigartiges Erlebnis!

Geweckt vom Rauschen der Wellen und dem Kreischen der Möwen, fuhren wir bald darauf der Küste entlang Richtung Süden. Der Küstenort Ferrel war die Destination für unsere erste Woche. Mein Rating: Zum Surfen ideal aber, ganz ehrlich, nicht gerade ein Ort aus dem Werbespot. Wir tauften Ferrel zu «The Surfsmurfs’ Town». Denn nach einer Zeit verleidet einem das Wort Surf: Surf Cloths, Surfing Lessons, Surf Bar, Surf garage, Surf blablabla. Wenn du also ein Surffanatiker bist, kann ich Ferrel nur empfehlen. Falls dies nicht auf dich zutrifft, entscheide dich für einen anderen Ort in Portugal. Authentizität, Kultur und Tradition findest du dort nämlich nicht.

Zum Glück verbrachten wir die zweite Woche an einem anderen Ort, wo wir das portugiesische Flair doch noch kennenlernen durften: Wir fuhren ins nördliche Innenland zu einem restaurierten Bauernhaus etwa 20 Minuten von der berühmten (und wunderschönen!!) Kleinstadt Ponte de Lima. In dieser Region gibt es viel weniger Touristen, die Natur ist unberührt, der Wassersport trotzdem nach 30-minütiger Fahrt an den Küsten zu finden. Wir wanderten auf Hügeln, besuchten historische Dörfchen und assen in kleinen portugiesischen Lokalen. Fazit dieser zweiten Woche: Nordportugal eine absolute 10 von 10.

Wie bei jeder anderen Feriendestination sind unterschiedliche Regionen je nach Ferienaktivitäten und -stil besser oder weniger geeignet. Als Sportliebhaberin, die Länder gerne auf die traditionelle Weise kennenlernt ist Nordportugal absolut empfehlenswert. Mit dem Feeling von «Pure Portugal» wird zumindest diese Region dem grossen Hype gerecht.

– Olivia Glatz

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Larissa Bucher, Tamara Jäger, Carolina Mazacek und Olivia Glatz geschrieben.

Am Samstag, dem 10. August 2024, traten sieben starke Bands am Band-it Finale auf. Den zweiten Platz belegte hierbei Seulfa & Band mit einer emotional packenden Performance. Seulfas tiefgründige Lyrics berührten die Herzen des Publikums, während die Band mit starken Instrumentensoli herausstach. In diesen 20 Minuten wurde das Publikum mitgerissen und durfte gemeinsam mit Seulfa und seiner Band viben. Im Anschluss an das eindrucksvolle Finale hatten wir die Möglichkeit, die Jungs in einem Interview näher kennenzulernen.

Wer ist Seulfa?

Seulfa vermittelt durch seine Texte Freude, Trauer, Wut und vor allem Liebe. Diese Emotionen reflektieren tief empfundene Erfahrungen, die aus persönlicher Erlebnisse stammen. Dabei sollen die Zuhörer*innen in der Lage sein, eigene Interpretationen zu finden und sich mit den Gefühlen zu identifizieren. Er setzt dabei auf eine breite musikalische Palette, von Klarinette bis Kontrabass.

Bei Live-Auftritten setzt Seulfa auf eine fünfköpfige Band, bestehend aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Schlagzeuger und Seulfa selbst am Klavier. Die Live-Show besticht durch einfühlsame, melancholisch-schöne Klavierstücke sowie kraftvolle Gitarrensoli, und schafft so ein Erlebnis, bei dem der Sänger gemeinsam mit seiner Band das Publikum auf eine emotionale Reise mitnimmt.

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Wir gratulieren euch herzlich zu eurem wohlverdienten Podestplatz. Wisst ihr schon, wie ihr das Preisgeld von 2000 Franken investieren wollt?

Maus (Maurizio): Süssigkeiten.

Seulfa: Das wäre wirklich eine coole Antwort, aber ich glaube, es ist realistischer, dass wir das Geld in eine Bandwoche investieren. Das haben wir ja auch schon als Vorbereitung für das Finale gemacht und ich finde, es hat uns sehr viel gebracht.

Maus: Es ist eindrücklich, wie wir als Gruppe gewachsen sind und unsere Songs eine neue Form angenommen haben, die wir heute präsentieren durften. Das zeigt einfach, was wir gemeinsam erreichen können, wenn wir diese Zeit und diesen Kreativraum haben.

Woher kommt die Inspiration für eure Musik?

Seulfa: Hauptsächlich von deutschem Indie, aber auch von vielen anderen Musikrichtungen. Jeder in der Band holt seine Inspiration aus anderen Liedern, da wir alle einen anderen Musikgeschmack haben. Diese unterschiedlichen Geschmäcker und Musikstile lassen sich dann ins Arrangement einbauen und ergänzen sich sehr gut.

Maus: Ich beispielsweise höre sehr viel Funk und Jazz. Andere in unserer Band hören mehr Rock. Das fusioniert dann so schön, dass es für alle, die zuhören, einen Aspekt hat, der ihnen gefällt.

Wie kam es zur Band?

Seulfa: Ich spielte bereits vorher mit Maus in einer anderen Band, Rauchverbot. Als ich begann, meine ersten Songs zu schreiben und aufzunehmen, wollte ich diese unbedingt auch auf die Bühne bringen. Dafür brauchte ich geile, motivierte Musiker.

Maus: Also haben wir die Kollegen zusammengebracht, die ein Instrument spielen und gut in die Band passen würden.

Ihr habt alle unterschiedliche Musikstile, die sich zwar oft ergänzen. Aber führt das manchmal auch zu Auseinandersetzungen?

Nico: Ja, ab und zu gibt es das. Meistens ist es natürlich schön, wenn sich mehrere an einem Instrument auskennen, da vier Ohren mehr hören als zwei. Aber es führt auch mal zu Konflikten, wenn zwei Menschen eine andere Vision haben von einem Song.

Seulfa: Aber in den meisten Fällen können wir uns schnell einigen. Wenn es im schlimmsten Fall keine Mehrheit gibt, sage ich, wo meine Vision hinführt, da es ja meine Songs sind. Aber das Band-it Finale heute hat schön gezeigt, wie wir wirklich alle zusammen dahinterstehen, es ein „geiles Set“ finden und uns vor allem darüber gefreut haben, das gemeinsam auf die Bühne zu bringen.

Maus: Die Bandwoche hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, genug Zeit zu haben, um uns eben einigen zu können. Wenn Sachen ausprobieren können, erkennt man plötzlich auch: „Die Idee von der anderen Person ist ja gar nicht so schlecht!“

Seulfa: Oder: „Meine Bassline ist gar nicht so gut!“

Könnt ihr euch vorstellen, nächstes Jahr wieder teilzunehmen oder wollt ihr beim Höhepunkt stehen bleiben?

Seulfa: Der absolute Höhepunkt wäre natürlich der erste Platz. Aber wir sind sehr zufrieden, dass wir überhaupt auf dem Podium gelandet sind und freuen uns darüber, dass wir auch beim Special im Moods mitmachen dürfen.

Nico: Wir können dann ja beim Eurovision Song Contest teilnehmen, der nächstes Jahr in der Schweiz stattfindet. (Lacht.)

Wie sah es mit den Proben und dem Stress vor dem Finale aus?

Maus: Wir haben gestern noch unseren letzten Song produziert.

Seulfa: Nein, vorgestern. Von Dienstag bis Freitag waren wir weg und hatten uns ein kleines, schönes Setup in der Ferienwohnung von Nico eingerichtet. Wir hatten eine tolle Zeit und intensive Proben. Der neue Song, den wir dabei rausgeholt haben, war mein persönliches Highlight. 

Maus: Ja, Musikern gefällt ihr letzter Song immer am meisten.

Habt ihr auch Druck gefühlt?

Maus: Als wir die Qualifikation hinter uns hatten, haben wir erst einmal einen Monat lang nicht mehr zusammen geprobt.

Seulfa: Wir hatten gleich nach der Qualifikation zwei sehr coole Gigs. Danach ging’s erst mal in die Ferien. Wir haben wirklich alles auf diese drei Intensivtage in unserer Bandwoche gesetzt.

Maus: Und intensiv sind sie gewesen. Wir haben teilweise bis um 4 Uhr morgens gespielt. Aber das hat sich wirklich gelohnt.

Seulfa: Wir hatten sehr viel Spass und eine coole Zeit während der Bandproben und auf der Bühne.

Was sind Botschaften und Themen, die du mit den Lyrics rüberbringen möchtest, Seulfa?

Seulfa: Ich habe lange Zeit immer nur über Liebe und Herzschmerz gesungen und möchte jetzt ein wenig davon wegkommen. Die Band hat mir sehr dabei geholfen, mich von diesen traurigen Pianosongs zu lösen. Ich war zuerst so besessen vom Piano und habe dann einfach gemerkt, dass es noch so viel anderes zu erkunden gibt. Vor allem, wenn ich zwei so grossartige Gitarristen und einen so coolen Drummer und Bassisten habe. Man hat in einer Band viel mehr Möglichkeiten. Ich habe auch an funky Musik Freude bekommen. Dennoch bleibe ich meinen „Roots“ treu und produziere immer noch gerne Musik, wie ich sie früher machte.

Habt ihr Tipps an Bands für das nächste Jahr?

Maus: Macht mit. Man kann nichts falsch machen. Es ist einfach wichtig, Leute zu suchen, die den gleichen Drive haben und die eine tolle Zeit haben möchten, auf der Bühne und auch abseits. Das Wichtigste ist einfach, dass man damit beginnt.

Einheitliches Nicken der Kollegen: Ja.

Seulfa: Wir spielen jetzt seit 6 Monaten in dieser Konstellation. Für diese kurze Zeit spielen wir nicht schlecht. Und das liegt auch überhaupt nicht daran, dass wir alle super Musiker sind. Das sind wir nicht wirklich. Ich beispielsweise spiele nur mittelmässig Klavier.

Maus: Ich habe seit 5 Jahren kein Waldhorn mehr gespielt.

Seulfa: Genau. So kitschig das auch klingen mag, wenn man etwas machen will, dann geht es auch. Es braucht einfach motivierte Personen, die Lust haben, gemeinsam etwas auf die Beine stellen zu können.

Nico: Ja, und auch bereit sind, die Zeit zu investieren.

Seulfa: Richtig, es ist beeindruckend, wie viel Zeit wir in diesen sechs Monaten in die Band investiert haben. Aber das lohnt sich – nicht nur fürs Band-it, sondern im Allgemeinen. Wir haben sehr viele tolle Gigs gespielt.

Ihr scheint wirklich sehr eingespielt zu sein.

Nico: Ja, das sind wir, weil wir uns im letzten halben Jahr bis auf wenige Ausnahmen wöchentlich getroffen haben.

Seulfa: Das Band-it war ein grosser Push für uns. Es hat uns gezeigt, was wir mit intensiven Proben erreichen können.

Nico: Wir geben uns nicht mit Mittelmass zufrieden.

Es war eine riesige Freude, euch zu interviewen. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg und diesen Drive, den ihr jetzt schon habt.

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter Band-it.ch



Die Bilder in diesem Artikel stammen von Ethan Welty.

Am Samstag, dem 10. August, fand an den Winterthurer Musikfestwochen das Band-it Finale statt. Den dritten Platz belegte dabei BändL mit einem starken Bühnenauftritt. Ein exklusives Interview mit der motivierten und mitreissenden Rockband.

Wer ist BändL?

Die vielseitige Rockband mit vier Mitgliedern hat 2022 trotz unterschiedlicher Musikgeschmäcker 2022 zusammengefunden, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen: gemeinsam Musik zu machen. Einige ihrer Songs sind tief emotional, während andere einfach Spaß bringen.

Sophie FordSamuel MaddoxNico MurerAdrian Wartmann

Wir gratulieren euch herzlich zum 3. Platz. Wisst ihr schon, wie ihr das Preisgeld investieren wollt?

Sophie: Eine gute Frage. Wir wissen es ehrlich gesagt noch nicht genau, da wir gar nicht erwartet hatten, ins Finale oder sogar auf das Podium zu kommen. Somit haben wir bis jetzt noch nicht an das Preisgeld gedacht.

Samuel: Wir können das Geld sicherlich für Aufnahmen, Alben oder neues Equipment verwenden.

Sophie: Ja, vielleicht aber auch für ein Fotoshooting. Wir sind da offen und machen uns noch Gedanken darüber.

Wie lange seid ihr schon eine Band?

Sophie: Seit etwas mehr als zwei Jahren.

Also schon eine Weile. Habt ihr eine gewisse Regelmässigkeit beim Proben?

Sophie: Bis zwei Mal pro Woche.

Nico: Ja, vor dem Band-it war das so. Ansonsten eher ein Mal pro Woche.

Ihr habt schon einmal am Band-it teilgenommen. Letztes Jahr wart ihr noch nicht im Finale und jetzt habt ihr bereits den dritten Platz belegt. Habt ihr vor, nächstes Jahr wieder teilzunehmen?

Nico: Ja, auf jeden Fall! Wir konnten viel davon profitieren und hatten stets Freude daran.

Dann freuen wir uns schon auf euren Auftritt nächstes Jahr. Habt ihr seit der Qualifikation neue Lieder geschrieben?

Sophie: Theoretisch ja, ein neues.

Nico: Genau genommen haben wir ein neues Lied gespielt, das wir aber schon vor der Qualifikation geschrieben hatten. Das war dazumal noch nicht ganz ausgereift. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dort noch die alten Stücke zu spielen und haben das neue Stück heute am Finale zum ersten Mal gespielt.

Wie sah es mit den Proben aus, jetzt vor dem Finale?

Sophie: Diese Woche hatten wir zwei Proben. Mehr eigentlich nicht.

Nico: Ja, wir waren alle in den Ferien. Da wir schon vorher wussten, dass unser Drummer beim Finale nicht wird dabei sein können, haben wir Adrian als Ersatz gefunden und schon einmal in dieser Konstellation zusammen geprobt, noch bevor wir wussten, ob wir eine Runde weiterkommen. An diesem Abend haben wir dann erfahren, dass wir’s wirklich ins Finale geschafft haben. Mit den anderen zwei Proben waren es also insgesamt drei.

Es war eine Freude, euren Auftritt zu sehen. Was unterscheidet euch von anderen Musikern?

Sophie: Was sicher einen grossen Teil ausmacht, ist die Motivation. Denn die ist bei allen stets sehr präsent. Man merkt, wie alle dabei sein wollen und ihr Bestes geben, damit sie dabei sein können. Ich finde, das ist ein grosser Unterschied zu anderen Bands, die es auch probieren, aber es vielleicht nicht so weit schaffen, weil eventuell die Motivation nicht genug stark ist. Es macht mir wirklich Freude, immer diese Motivation von allen zu spüren.

Adrian: Was ich als Aussenstehender, oder als Mitglied der BändL-Fan-Crew feststelle, ist die Natürlichkeit, die es bei BändL gibt. Wenn mal ein Fehler passiert, ist das völlig egal, die Band macht einfach weiter und hat trotzdem Selbstvertrauen und Motivation. Das sehe ich bei anderen Bands weniger, diese Natürlichkeit.

Ihr harmoniert sehr gut als Team. Ist das immer so oder gibt es da auch manchmal Auseinandersetzungen?

Sophie: Ganz selten. Wir haben eigentlich nie grosse Streite. Vielleicht mal…

Nico: …aus Stress. Wenn etwas Wichtiges ansteht, kann es sein, dass jemand mal ausruft. Aber nie Gravierendes.

Sophie: Wie Samuel sagt, haben wir nie gross miteinander gestritten, wir haben es immer gut miteinander.

Adrian: Gut, also letzte Woche bei der Probe… – nein, Spass. (Lachen.)

Von wo holt ihr die Inspiration für eure Musik?

Nico: Also sie (zeigt auf Sophie) hat stets am meisten Inspiration. Ich weiss nicht, woher sie die nimmt.

Sophie: Eine grosse Inspiration für mich ist Olivia Rodrigo. Ich bin «obsessed» von ihr, wenn man das so sagen kann.

(Zustimmendes Murmeln von den anderen.)

Sophie: Viele Songideen stammen von ihr. An Konzerten von ihr habe ich vor Emotionen sogar geweint. Sie ist wirklich eine grosse Sängerin. Aber auch kleinere Acts inspirieren mich. Beispielsweise Annie Taylor, eine lokale Band aus Zürich. Viele Ideen kommen auch von da: (Sie zeigt auf die anderen Bandmitglieder.) Manchmal sagt jemand etwas und ich denke mir: «Ja, das wird ein Song.»

Nico: Oft sendet Sophie uns eine Handyaufnahme mit Gitarrenakkorden und einer Melodie, wenn sie eine neue Idee hat. In den Proben kommt dann jeder mit eigenen Ideen, die sich meistens sehr gut ergänzen.

Beim Musikstil orientiert ihr euch also etwas an Olivia Rodrigo. Stammen auch die Textideen von ihr?

Sophie: Wenn ich einen Song komponiere, schreibe ich immer über persönliche Erfahrungen. Viele unserer Songs behandeln keine leichten Themen, so beispielsweise «Now I Know». Die Lieder sind zum Teil recht «heavy» und nicht jedes eignet sich zum Mitsingen. Jeder Song hat seinen Hintergrund und seine eigene Geschichte und für mich ist es auch wichtig, dass ich umsetzen kann, was ich erlebe. Somit hole ich meine Inspiration nicht von Olivia Rodrigo, sondern von meinen eigenen Lebenserfahrungen.

Du hast gesagt, dass sich nicht jeder Song von euch zum Mitsingen eignet. Trotzdem haben bei euch stets viele Personen im Publikum aus vollem Hals mitgesungen.

Nico: Ja, das ist der berühmtberüchtigte BändL-Fanclub.

Sophie: Es ist wirklich schön, wie sie uns immer supporten und so mitsingen. Ich schätze das sehr.

Adrian: Ihr müsstet mal etwas für uns, euren Fanclub, machen. (Augenzwinkern.)

Band im Chor: Ja, jetzt haben wir ja die 1000 Franken!

Sophie: Wir könnten ein Fanclubtreffen mit diesem Geld machen.

Was wäre euer Rat für Teilnehmer*innen des nächsten Band-it?

Sophie: Sie sollen sich einfach trauen mitzumachen.

Samuel: Und Spass haben ist auch wichtig. Have the time of your life.

Sophie: Ja, genau. An der Qualifikation sind uns viele unterlaufen. Aber schlussendlich haben wir es trotzdem ins Finale geschafft, da man diesen Spass auf der Bühne spürte und wir einen super Sound hatten. Wichtiger als die Fehler war es also, dass wir das Publikum mitgenommen hatten. Ja, das ist das Wichtigste: Habt Spass, macht einfach, traut euch.

Was nehmt ihr vom Band-it mit, vielleicht auch für weitere Auftritte?

Nico: Das Feedback ist einfach Gold wert. Die Jury hat uns aufgezeigt, was wir verbessern können und Ratschläge gegeben, wie wir das machen können. Aber es gab auch viele Komplimente. Das Beste – abgesehen von den 1000 Franken – sind die Connections, die man hier machen kann. Wir haben schon einige Gigs bekommen, weil Personen eine Bandbrauchten, am Band-it vorbeischauten und uns so gefunden und eingeladen haben. Und das ist extrem wertvoll.

Was darf man als nächstes von euch erwarten?

Sophie: Unsere neue Single kommt bald raus. Und danach produzieren wir hoffentlich neue Songs. Nach dem Band-it Special am 1. September werden wir noch am 6. gleich einen weiteren Gig haben.

Nico: Hoffentlich kommt bald auch ein ganzes Album heraus!

Danke vielmals für das Interview. Wir wünschen euch weiterhin das Beste in eurer musikalischen Karriere.

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter Band-it.ch



Die Bilder in diesem Artikel stammen von Ethan Welty.

Am Samstag, dem 10. August 2024, fand das jährliche Band-it Finale in Winterthur statt. Die sieben besten Bands spielten an den Winterthurer Musikfestwochen um die Preise.  

Mitreißende Musik, ein tanzendes Publikum und durchwegs gute Laune – so präsentierte sich das Band-it Finale 2024. Dank der musikalisch herausragenden Auftritte, der motivierenden Moderation und den begeisterten Fanclubs der Bands herrschte den ganzen Nachmittag über eine bombastische Stimmung. 

Als es um 14:00 Uhr mit dem ersten Act losging, waren wegen der brennenden Hitze noch nicht allzu viele Personen auf dem Kirchplatz. Doch Daetister schaffte es schnell, mit ihrer mitreißenden Musik immer mehr Menschen anzulocken und sogar zum Tanzen zu bewegen. Innerhalb weniger Minuten füllte sich der Kirchplatz. Die Bandmitglieder selbst waren ebenfalls sehr zufrieden mit ihrer Performance – besonders beeindruckend, da sie erst seit wenigen Monaten in dieser Formation proben. 

Daetister

Als Nächstes betrat Bändl die Bühne – die Band, die bereits im letzten Jahr dabei war, brachte sogar ihren eigenen Fanclub mit. Mit kraftvollen Vocals schafften sie es, das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Die Teilnahme am Band-it hat ihnen deutlich dabei geholfen, ihre Bühnenpräsenz zu stärken – das zeigte sich besonders daran, wie Leadsängerin Sophie die Bühne souverän für sich einnahm. 

Seulfa & Band erschienen als dritter Act auf der Bühne. Sie waren die Einzigen, die auf Deutsch und Schweizerdeutsch singen. Ihre tiefgründigen Texte und die vielen Instrumentalsoli begeisterten das Publikum. Immer mehr Menschen begannen zu tanzen, besonders als die Band das Lied «Me gustas tú» coverte. 

Weiter ging es mit einem ganz anderen Genre: Punk von Mace Dispute. Die Band rockte nicht nur die Bühne, sondern riss auch das Publikum mit. Früher noch eher im Indie- und Rockbereich unterwegs, hat die Band inzwischen ihren Stil gefunden. Mit energetischem Punk, der durch Metal-Einflüsse ergänzt wird, treffen sich hier zwei Musikwelten. 

Auch Fiddle Jammer brachte eine völlig neue Musikrichtung auf die Bühne. Die Band, die sich hauptsächlich auf instrumentale Musik mit Balkan-Einflüssen spezialisiert hat, begeisterte mit fröhlichen Tanzmelodien und einem energetischen Auftritt. Die neun Mitglieder weisen als Einzelpersonen ein außergewöhnlich hohes musikalisches Niveau auf. So kam es dank der Bandgrösse zu vielen mitreissenden Soloeinlagen. 

Nach der Reise in die Punkwelt und den Balkan ging es weiter mit dem jazzigen Sound von Demolüx. Dass die Band Freude an Dynamik und Kontrasten hat, widerspiegelte sich in ihrem Auftritt eindrucksvoll. Mit ihrer Musik zauberten sie dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht und entführten es auf eine musikalische Reise. 

Demolüx

Als letzte Finalband enterte Styrofoam Rain die Bühne. Bereits im letzten Jahr im Finale vertreten, hat sich die Band durch zahlreiche Proben und Auftritte weiterentwickelt und ist nun stärker denn je zusammengewachsen. Dieses eingespielte Team überzeugte mit ihrem kraftvollen alternativen Rock und machte es der Jury nicht leichter, über die Rangierung zu entscheiden.  

Nach den sieben Finalbands ging die musikalische Show weiter mit Sage Green. Sie durften als beste Schüler*innenband 2024 das Publikum mit einer kraftvollen Performance und bekannten Covers unterhalten. 

Sage Green

Wer hat gewonnen? 

Endlich war es dann soweit und der Moment der Rangverkündigung war gekommen. Mithilfe des letztjährigen Gewinners Qeller spannte die Moderation das Publikum und die Finalacts auf die Folter. Begleitet von vielen Emotionen stand am Ende diese Platzierung fest: 

  1. Fiddle Jammer
  2. Seulfa & Band
  3. Bändl
  4. Demolüx


Abgeschlossen wurde der musikalische Nachmittag mit einer stimmungsvollen und packenden Performance von Qeller.  

Das Band-it Finale 2024 war wirklich ein Highlight der Winterthurer Musikfestwochen. Die Bands haben gezeigt, dass Zürich voll von neuen Musiktalenten ist. Doch nicht nur die Musik, sondern auch die Stimmung war super – auf, vor und hinter der Bühne. Die Bands unterstützten sich gegenseitig, freuten sich über die Performances der anderen und die tolle Stimmung projizierte sich auch auf das Publikum, das mittanzte, mitklatschte und mitsang.  

Was sind die nächsten Ziele der Bands?  

«Mit unserer Musik auf den Mars zu kommen» antwortete Mace Dispute. Sogleich antwortete Demolüx: «Wir wollen auf den Mond damit.» Doch nach dem Spässeln verrieten die Bands, dass es ihr Ziel sei, den Menschen eine Freude zu bereiten. Viele Finalbands sind auch schon an einem ersten Album dran – den einen oder anderen Bandnamen wird man somit auch in Zukunft noch zu hören bekommen. 

Das Band-it ist ein Musikwettbewerb für junge Talente und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, professionelle Auftrittserfahrung zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen und unter tosendem Applaus im grellen Rampenlicht die Bühne zu rocken. Mehr über den angesagten Newcomer Contest aus dem Kanton Zürich findest du unter Band-it.ch



Die Bilder in diesem Artikel stammen von Ethan Welty

Bald ist es wieder so weit: Das Band-it Finale 2024 findet am Samstag, dem 10. August, auf dem Winterthurer Kirchplatz statt. Nach sechs Qualifikationen im Mai und Juni werden nun die besten Bands auftreten.

Komm auch du am diesjährigen Band-it vorbei und geniesse die Musik der jungen Nachwuchstalente.

📌 Ort: Kirchplatz, 8400 Winterthur
📆 Datum: 10. August 2024
⏰ Zeit: Ab 14 Uhr
🎫 Eintritt: Gratis

Aber nicht nur die Bands dürfen Bühnenerfahrung schnuppern – die Moderation selbst besteht auch aus Nachwuchstalenten. Die vier Moderierenden des diesjährigen Band-it Finals geben hier im Interview einen Einblick hinter die Kulissen des Band-it.


Alexis Brunner

Cyril Keller

Destiny Huber

Phoebe Lüscher

Bitte stellt euch doch kurz vor.

Alexis: Ich bin Alexis Brunner. Momentan absolviere ich eine Lehre als Mediamatikerin in der Migros. Ich liebe es zu singen und bin auch in der Pfadi.

Cyril: Ich bin Cyril Keller. Aktuell arbeite ich als Mediamatiker bei der Swisscom.

Destiny: Mein Name ist Destiny Huber und momentan befinde ich mich im Bachelorstudium, um Primarlehrerin zu werden. Ich liebe es zu tanzen und zu backen.

Phoebe: Ich bin Phoebe Lüscher und habe bis vor Kurzem ein Moderationspraktikum bei Radio Top gemacht. In der Freizeit tanze ich gerne.

Ihr werdet dieses Jahr gemeinsam das Band-it Finale moderieren. Wie ist es dazu gekommen?

Alexis: Eigentlich wäre ich von selbst nie darauf gekommen. Doch eines Tages hat eine Kollegin mich auf den diesjährigen Moderations-Workshop aufmerksam gemacht und ich habe schnell gemerkt, wie sehr mir das Moderieren gefällt – gerade, weil Musik eine wichtige Rolle für mich spielt und ich ein kommunikativer Mensch bin.

Destiny: Ich bin seit mehreren Jahren Teil der Band-it-Familie. 2022 hatte ich bereits die Chance, das Band-it Finale zu moderieren, letztes Jahr das Openair Altendorf und dann sogar alleine das BandXsz, das Pendant zum Band-it im Kanton Schwyz.

Cyril: 2013 habe ich bei SRF Zambo zum ersten Mal moderiert, bevor ich zum Jugendradio 4 TNG in Winterthur wechselte. Dort wurde ich auf das Band-it aufmerksam gemacht. So bin ich 2017 in die Band-it Moderation gerutscht und habe seither mehrmals als Moderator mitgewirkt.

Phoebe: Auch ich bin über das Radio 4 TNG aufs Band-it gestossen, da es als gute Übung zum Moderieren auf einer Bühne anstatt im Radiostudio empfohlen wurde. 2019 habe ich erstmals im Rahmen des 30jährigen Band-it-Jubiläums moderiert. Nun bin ich seit fünf Jahren mit dabei.

Destiny, Cyril und Phoebe, ihr habt das Band-it Finale schon einmal moderiert. Was hat euch denn am meisten daran gefallen?

Phoebe: Die Freiheit. Abgesehen von einigen Vorgaben kann man seine Moderationen so gestalten, wie man möchte. Man wird auch sehr gepusht und es macht deshalb viel Spass.

Cyril: Winterthur ist so ein schöner Ort und dort auf einer so grossen Bühne moderieren zu dürfen, war wirklich wahnsinnig.

Destiny: Das Band-it hält immer viele Überraschungen und Höhepunkte bereit. Nebst der beeindruckenden Bandbreite von verschiedenen Musikrichtungen hat mich auch die Stimmung auf und neben der Bühne begeistert.

Alexis, für dich ist es das erste Mal, dass du das Band-it Finale moderierst. Wie fühlst du dich?

Alexis: Am Finale gibt es noch viel mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als an den Qualifikationen. Dementsprechend bin ich zwar nervös, aber ich weiss, dass diese Nervosität verfliegt, sobald ich auf der Bühne stehe. Es ist eine coole Chance, auf so einer Bühne zu moderieren und ich freue mich schon jetzt darauf!

Was ist euer wertvollster Tipp, um gut zu moderieren?

Alexis: Man sollte sich getrauen, Fehler zu machen. Wenn man den Text vergisst, einfach weitermachen – das Publikum nimmt es einem nicht übel. Und sobald man weiss, dass Fehler okay sind, nimmt man das Ganze auch lockerer und das Improvisieren fällt einem leichter.

Cyril: Immer ruhig blieben und auch mal eine Pause mehr machen. Die Leute kommen sonst gar nicht nach und es ist immer gut, ihnen mal kurz Zeit zu geben.

Destiny: Auf der Bühne sollte man stets authentisch sein und sich nicht verstellen. Ehrlichkeit und Authentizität machen es am einfachsten, natürlich zu moderieren.

Phoebe: Bleib du selbst. Du weisst am besten, was du selbst erzählst. Wenn man etwas Falsches sagt, merkt das Gegenüber das nicht. Gib den Fehler zu, mach weiter, du bist der Profi und weisst am besten, um was es geht.

Auf was freut ihr euch besonders beim diesjährigen Finale?

Cyril: Nach sieben Jahren ist es wieder so weit, dass ich beim Band-it dabei sein kann. Auch freue ich mich, wieder mit anderen tollen Moderatorinnen auf der Bühne zu stehen.

Alexis: Dass ich nochmals auf der Bühne stehen darf, aber auch, dass ich die anderen Moderierenden wieder sehen kann.

Destiny: Ich freu mich darauf, mit meinen Co-Moderierenden und den Acts das Finale zu etwas Besonderem und Einmaligem zu machen, die Atmosphäre und den Moment zu geniessen, das Publikum zu begeistern und Spass zu haben.

Phoebe: Dieses Jahr sind wir zu viert in der Finalmoderation. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den anderen. Mit Alexis habe ich dieses Jahr schon zuvor an einer Band-it-Qualifikation im Gaswerk moderieren dürfen und weiss, dass wir super zusammen harmonieren. Mit den anderen zwei wird es eine Premiere, weshalb ich sehr gespannt und voller Vorfreude darauf bin.

Seid ihr durchs Band-it auf neue Musik gestossen, die euch seither gefällt?

Alexis: Das Band-it bietet zwar eine recht breite Musikpalette, aber auch ich selbst höre in meiner Freizeit alles mögliche von Pop bis zu Musicalliedern. Deshalb bin ich zwar nicht auf neue Musikgenres gestossen, folge nun aber einigen Sängern auf Insta, da mir ihre Musik sehr gefällt.

Cyril: Das Band-it trifft genau meinen Musikgeschmack. Die Musiktalente dort überzeugen, das wird die Musik der nächsten Generation sein.

Seid ihr selbst auch musikalisch?

Alexis: Ich liebe es zu singen. Deshalb bin ich unter anderem am Konservatorium Winterthur.

Destiny: Seit 11 Jahren spiele ich klassische, elektrische und Western-Gitarre und habe auch selber Songs geschrieben.

Cyril: Früher habe ich Klavier und Keyboard gespielt. Inzwischen gefällt es mir, als DJ aufzulegen, vor allem in Richtung House.

Beschreibt das Band-it Finale in drei Wörtern.

Phoebe: Einzigartig. Spannend. Aufwühlend.

Cyril: Es wird heiss, spannend und wahnsinnig musikalisch. Auch das Wort «Tanzen» muss ich unbedingt noch erwähnen, also sind es wohl doch vier Worte.

Destiny: Mitreissend. Virtuos. Euphorisch.

Alexis: Vielfältig. Gemeinschaftlich. Leidenschaftlich.

Gibt es sonst noch was, das ihr sagen wollt?

Cyril: Kommt unbedingt vorbei, es ist gratis und lohnt sich wirklich!

Phoebe: Das Moderieren ist eine extrem wertvolle Erfahrung. Wenn auch du moderieren möchtest, melde dich an und werde ein Teil der Band-it-Familie.

Destiny: Let’s rock!



Mehr Informationen findest du unter www.band-it.ch.

Am Mittwoch, dem 24.04.2024, traf sich der Bundesrat «extra muros» zu seiner Sitzung. Nicht wie gewöhnlich trafen sie sich im Bundeshaus, sondern im Grossratsgebäude in Aarau. Dass der Bundesrat in einem anderen Kanton tagt, hat sich inzwischen seit 2010 zu einer alljährlichen Tradition verfestigt. Eine Möglichkeit für die Aargauer Bevölkerung, mit dem Bundesrat persönlich in Kontakt zu treten.

Den ganzen Morgen hielt der Bundesrat seine Sitzung ab. Danach kam es zum öffentlichen Teil: Am Apéro trafen sich die Bundesräte mit etwa 300 Aargauerinnen und Aargauern. Von Schulklassen und Jungparteien bis hin zu Rentnern und Rentnerinnen waren alle anzutreffen. Die Bürger und Bürgerinnen hatten die Möglichkeit, dem Bundesrat ihre Anliegen mitzuteilen, ihm alle möglichen Fragen zu stellen oder einfach ein gemeinsames Bild zu machen.

Die Aargauer hatten die Möglichkeit, mit dem Bundesrat Bilder zu machen. Ignazio Cassis, Quelle: gov.ch

«Mit den Bundesräten kann man ohne Probleme sprechen, nur das Ansprechen braucht etwas Mut. Von da an läuft das Gespräch von alleine», so Timo Stettler, Elektroplaner aus Safenwil (AG). Auch wenn es Fragen zu aktuellen politischen Themen waren, gab der Bundesrat stets eine Antwort, sofern es ihm möglich war. «Das Volk hat die Möglichkeit, in der Politik mitzureden und seine Einwände zu äussern, wie man heute wieder ganz schön sieht», sagte ich in einem Interview mit SRF.

Der Besuch des Bundesrats zeigt einmal mehr, wie sicher unser Land ist und wie gut unser Politsystem funktioniert. Arm in Arm konnte der Bundesrat Bilder mit den Aargauern und Aargauerinnen machen, stand inmitten der Menschenmasse und war nicht abgegrenzt durch Sicherheitspersonen. Dass der Bundesrat so offen und bedenkenlos mit den Menschen sprechen kann, ist etwas, das vielen Regierungsmitgliedern in anderen Ländern nicht möglich ist. Auch dass der Bundesrat auf die Wünsche und Fragen der Bevölkerung eingehen kann, ist etwas, das wir in unserer Demokratie sehr schätzen können.

Bundesratsmitglieder inmitten der Menschenmasse. Elisabeth Baume-Schneider, Quelle: gov.ch

Die Mittelschule erfolgreich mit einer Matur abgeschlossen. Als nächstes steht die Universität bevor und danach geht es in die Arbeitswelt. Die Schüler*innen stehen hierbei am Ende mit einer ausgezeichneten Ausbildung vor der Jobauswahl. Doch immer mehr suchen Arbeitgeber Menschen, die nicht nur in der Theorie gut sind, sondern auch bereits Erfahrung in der Praxis haben. Deshalb sind Praktika oder Nebenjobs heutzutage unerlässlich für Mittelschüler*innen.

Dazu stehen den Schüler*innen verschiedene Jobplattformen zur Verfügung, doch die meisten bieten oftmals Jobs für alle Altersklassen und für Menschen, die bereits eine spezifische Ausbildung haben, an. Student Rockets jedoch spezialisiert sich nur auf Job-Angebote für Mittelschüler*innen.

Durch das Ausführen eines Neben- oder Ferienjobs oder auch eines Praktikums bekommen die Schüler*innen Werte vermittelt, die sie in jedem späteren Beruf verwenden können. Kommunikationsfähigkeit, vernetztes Denken, Selbstständigkeit, selbstsicheres Auftreten, Eventmanagement und Marketing sind nur einige der Werte, die hierbei bei den Jugendlichen gestärkt werden. Student Rockets ist ein Startup von fünf jungen Menschen. Sie alle haben selber Erfahrungen darüber gesammelt, was in der Berufswelt wichtig ist. Kaum jemand weiss deshalb besser, was für Qualitäten die Mittelschüler*innen brauchen und all diese Qualitäten kann man durch Student Rockets erreichen.

Nicht nur die Schüler*innen profitieren von Student Rockets, sondern auch die Unternehmen. Urbanisation ist schon lange ein Problem. Die jungen Akademiker*innen suchen sich Studentenwohnungen in der Nähe ihrer Universitäten und bleiben oftmals auch nach dem Studium in dieser Region. Firmen, die in eher ländlichen Regionen angesiedelt sind, haben deshalb oftmals Mühe, Fachpersonen zu sich zu bringen. Deshalb fokussiert sich Student Rockets vor allem auf Jobs in der Ostschweiz. Die Schüler*innen können so auf gute Berufsstellen in der Nähe ihrer Heimatregion aufmerksam gemacht werden.

Student Rockets ist eine eher neue Plattform und deshalb noch im Ausbau einiger der Features. Jedoch werden vor allem drei verschiedene Optionen angeboten:

  • Jobplattform
    Das Hauptziel ist es, dass die Mittelschüler*innen auf Jobs aufmerksam gemacht werden. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Nebenjobs, Ferienjobs und Praktika. Momentan betrifft dies hauptsächlich die Ostschweiz. Dies wird jedoch noch weiter ausgebaut.
  • Nachhilfe
    Auch Nachhilfe ist über die Plattform möglich. Ältere Mittelschüler*innen können sich hierbei bereitstellen, um den Jüngeren Nachhilfe in etlichen Fächern zu geben. Nachhilfeunterricht mit einem nicht allzu grossen Altersunterschied erweist sich oftmals als sehr nützlich. Beide Parteien können hierbei profitieren: Die Jungen bekommen gute und verständliche Hilfe, um zu lernen. Die Älteren hingegen können Geld verdienen und durch das Unterrichten ihr Wissen selbst auffrischen.
  • Events
    Des Weiteren bietet Student Rockets immer wieder Events an. Hierbei können die Schüler*innen mit Erwachsenen in Kontakt treten, für verschiedene Meinungen sensibilisiert werden und Tipps und Unterstützung für die Berufswelt erhalten. Hierbei kann sich Student Rockets auf lokale sowie internationale Partner*innen berufen.

Student Rockets lohnt sich sicherlich für jeden Mittelschüler und jede Mittelschülerin. Die Plattform ist gratis – die einzige Voraussetzung ist es, aktiv zu sein.

Student Rockets lohnt sich sicherlich für jeden Mittelschüler und jede Mittelschülerin. Werte der Plattform sind Professionalität, Bildungsorientiertheit und noch viel mehr. Die Plattform ist gratis – die einzige Voraussetzung ist es, aktiv zu sein.

Jeder kennt Löwenzahn. Ein Unkraut, das in fast jeder Wiese wächst und zur Pusteblume wird. Für die Kinder ist es ein Spass, für die Erwachsenen ein lästiges Wildkraut, das man aus dem Rasen entfernen muss. Nur die wenigsten wissen, dass der Löwenzahn auch ein Superfood ist und zwar wegen seiner Vitamine wie Vitamin C.

Die vier Kantonsschüler Adrian, Babette, Joel und Vivien haben dieses Potenzial, das im Löwenzahn steckt, erkannt – und deshalb einen Löwenzahneistee entwickelt. Der Eistee wird auf einer Grünteebasis produziert und beihaltet nebst dem bitteren Löwenzahn auch noch süsse Wildbeeren. Das Produkt verkaufen die vier durch das Unternehmen Leon, das sie letzten Herbst selbst gegründet haben.

Nebst der innovativen Produktidee ist auch etwas anderes beeindruckend an diesem Startup: Die vier Unternehmerinnen und Unternehmer sind alle noch minderjährig: Zwischen 16 und 17 Jahren alt! In diesem Alter können die meisten Jugendlichen nur von einem eigenen Unternehmen träumen – die vier haben sich diesen Traum jedoch selbst verwirklicht. Unterstützung bekommen sie dabei von YES (Young Enterprise Switzerland), das Schülerinnen und Schüler bei der Gründung eines eigenen Unternehmens unterstützt.

Young Enterprise Switzerland

Young Enterprise Switzerland, kurz YES, ist eine Non-Profit-Organisation, die fünf verschiedene Bildungsprogramme anbietet: Bei allen steht eine Sensibilisierung für Wirtschaft und Politik bei Jugendlichen im Vordergrund. Durch das Gründen eines eigenen Unternehmens oder eines Debattierwettbewerbes kommen die Schüler*innen auf einem spielerischen Weg näher an Kompetenzen wie die Rhetorik und den Umgang mit Finanzen. Selbstsicheres Auftreten, logisches Denken, Innovation – das sind Werte, die von YES vertreten werden und die schon mehrfach aus ehemaligen YES-Teilnehmern Grosses hervorgebracht haben.
Mehr Informationen zu YES gibt es unter yes.swiss.

Das Jungunternehmen wurde vergangenen September gegründet und ist nun nach wenigen Monaten schon in etlichen Geschäften vertreten. Unter anderem vertreiben die Schülerinnen und Schüler ihren Eistee im Jelmoli und Cinque. Die meisten Produkte konnten sie jedoch über den Marketplace verkaufen, eine Online-Verkaufsplattform, die YES den Mini-Unternehmen zur Verfügung stellt. Ausserdem hat sich auch die Mund-zu-Mund-Propaganda sehr bewährt, da kaum einer nicht begeistert ist von diesem Superfood-Eistee.

Doch die junge Gruppe macht nicht nur durch gute Feedbacks auf sich aufmerksam: Viele Medien haben bereits über die 4 jungen Unternehmerinnen und Unternehmer berichtet; unter anderem die Winterthurer Zeitung und Teletop.

Der Erfolg lässt sich jedoch auch mit den Verkaufszahlen zeigen: Nachdem das Unternehmen den Breakeven bereits bei etwa 200 verkauften Flaschen erreicht hat und nun bei etwa 900 verkauften Flaschen liegt, ist das nächste Ziel, 7000 neue Eisteeflaschen abzufüllen. Sollten auch diese 7000 Flaschen gut verkauft werden, wollen die Unternehmerinnen und Unternehmer allenfalls sogar auf eine GmbH umsteigen.

Und hier sind die vier Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits so jung schon ihren Erfolg geniessen können, von links nach rechts:

Adrian Meier (CMO)
Joel Weber (CPO)
Vivien Milone (CEO)
Babette Niederberger (CFO)

Während diesen Monaten, in denen das Unternehmen bereits läuft, haben die vier viel dazu gelernt, was es für ein erfolgreiches Unternehmen braucht und haben hier einige Tipps und Erfahrungen:

  • Ein guter Teamgeist
    Ein Unternehmen hat viele Aufgaben in verschiedenen Bereichen. Alleine kann man dies nicht bewältigen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass im Team alles funktioniert und man sich immer aufeinander verlassen kann.
  • Offenheit
    In einem Unternehmen wird es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kommen. Doch durch richtiges zuhören und das Eingehen von Kompromissen kann man das Unternehmen genau durch diese Differenzen sogar weiterbringen. Man sollte stets ein offenes Ohr für Feedback haben und bei Kritik dennoch respektvoll sein.
  • Zeit
    Auch die Zeit, die zur Verfügung steht, und das Zeitmanagement spielen natürlich eine grosse Rolle. Man kommt nicht darüber hinweg, manchmal den ganzen Tag für das Unternehmen freizunehmen müssen. Die zwei Lektionen, die von der Schule bereitgestellt werden, reichen bei weitem nicht: Meist muss man mit mindestens 4 bis 5 Stunden in der Woche pro Person rechnen.
  • Verkaufstalent
    Auch wenn das Produkt im Zentrum eines Unternehmens steht, ist die Vermarktung mindestens genau so wichtig. In einem kurzen Pitch muss jeder der Unternehmer fähig sein, den Mehrwert des Produktes vorzustellen. Hierbei ist ein selbstsicheres und überzeugtes Auftreten massgebend.

Leon

Dem Löwenzahn-Eistee, der auf einer Grünteebasis produziert wird, wird durch sein süsses Wildbeerextrakt der perfekte Geschmack verliehen. Zu nur 4 Franken bekommen Sie eine Flasche. Lassen Sie sich selbst von diesem veganen und kalorienarmen Getränk überzeugen und finden Sie raus, weshalb der Löwenzahn so sehr als Superfood gepriesen wird!
Mehr zum Produkt finden Sie auf Instagram unter @leon_icetea oder auf dem YES-Marketplace unter folgendem Link: marketplace.yes.swiss/de/leon.

Ein Leben als Flüchtling ist etwas, das vielen von uns zum Glück nie bei eigenem Leibe erleben mussten. Andauernd hören wir von Flüchtlingen – damals bei der grossen Flüchtlingskrise in 2014 und nun von den Ukrainischen Flüchtlingen. Doch das meiste, das wir davon hören, sind die Zahlen. Wie viele neue Flüchtlinge gibt es? Wir klassifizieren sie nach Flüchtlingsgrund und sehen sie als eine Flüchtlingsgruppe an, doch nicht mehr als Individuum. Das Leid, das diese Flüchtlinge erleben, ist uns oftmals gar nicht richtig bewusst und auch wenn wir ihre Geschichten hören, können wir uns ein solch schreckliches Schicksal kaum vorstellen. Und dennoch ist es wichtig, diese Geschichten zu hören. Es ist wichtig, uns bewusst zu werden, wie schrecklich das Schicksal bestimmter Menschen ist, oftmals nur wegen der Kriegslust von uns Menschen.

Das Schicksal, von dem hier berichtet ist, ist das Schicksal eines Afghanen. Nennen wir ihn Massih, um seinen wahren Namen nicht zu erwähnen. Vor drei Jahren durfte ich ihn bei einem Asyltreff kennenlernen, als wir mit der Kirche die dort angebotenen Deutschkurse besuchten. Es war das erste Mal, das ich wirklich aufmerksam wurde auf das Leben dieser Flüchtlinge.

Nun, nach knapp drei Jahren, treffe ich Massih endlich wieder. Ein anständiger Mann, mit seinen etwa 1.60 Metern kaum gross, doch mit umso mehr Erlebnissen, die er zu erzählen hat. Obwohl seine Augen mich glücklich anschauen, sind sie umrandet von Falten. Das ganze Gesicht – trotz seines jungen Alters ist es voller Falten. Auch wenn ich mich freue, ihn wieder zu sehen, erfasst mich eine gewisse Traurigkeit, denn seine Augen erzählen bereits so viele Geschichten, zu denen er mir später mehr erzählt.

Obwohl mein Leben im Vergleich zu dem seinen nicht viel Spannendes zu berichten hat, fragt er mich danach. Wir unterhalten uns über Belanglosigkeiten wie das Boxen. Doch nach einer gewissen Zeit fängt er an, über sein Leben zu reden. Prompt stockt er jedoch wieder und fragt mich: «Stört oder langweilt es dich aber auch ganz sicher nicht, wenn ich dir über meine Vergangenheit erzähle? Sie ist nicht wirklich schön.» Sofort schüttle ich den Kopf. Und dann beginnt er zu erzählen.

Mit seiner Familie hat Massih schon mehrere Monate Kontakt mehr. Das letzte Mal, als er seine Mutter finanziell unterstützen musste, da sie eine Operation brauchte. Seit seiner Flucht hat er seine Familie nie mehr gesehen. Nicht einmal Bilder von ihnen bleiben ihm noch, denn diese hatte er alle auf einem Memorystick. Einem Memorystick, den er leider verloren hat, einem Memorystick, wo all seine Bilder seit seiner Jugend drauf waren. Nun gibt es keine Überbleibsel mehr von seiner Vergangenheit ausser seiner eigenen Erinnerungen. Erinnerungen, die vielleicht zu seinem eigenen Besten vielleicht auch gleich in Vergessenheit hätten geraten sollen. Doch sie sind noch hier und machen aus Massih diesen Menschen, der er nun ist.

Massih kam in einer Familie zur Welt mit einem älteren Bruder und drei jüngeren Schwestern. Inzwischen haben sie alle eine Familie, doch die meisten seiner Neffen und Nichten konnte Massih nie kennenlernen. Im Alter von nur 15 Jahren wurde er schon verlobt mit seiner Cousine. «Sie ist wirklich hübsch und intelligent, doch wir beide wollten das gar nie», sagt Massih zu mir. Dass er sich verloben soll, wurde von seinem Vater und seiner Tante entschieden. Seine Tante hatte keinen einzigen Sohn und bat ihren Bruder deshalb um seinen Sohn. Die beiden Kinder fanden sich damit ab, bis sie wirklich heiraten würden, würden sowieso noch einige Jahre vergehen.

«Als ich endlich in der Schweiz angekommen bin, sagte ich ihr, dass wir uns trennen sollen. Unsere Beziehung war eh nie mehr als der Entscheid unserer Eltern und als streng-muslimische Frau hätte sie es nicht leicht gehabt hier in der Schweiz. Nach dem hatte ich keine Beziehung mehr. Inzwischen wünschte ich mir das. Ich wünschte, ich hätte eine Familie. Ich fühle mich so alleine.»

Diese Worte lösten eine gewisse Trauer in mir aus. Denn Massih ist so viel gereist in seinem Leben, dass er nie die Möglichkeit hatte, sich wirklich an einen Menschen zu binden. Stets musste er von einem Ort zum anderen fliehen. Und nun, da er endlich seit etwa sechs Jahren sesshaft ist in der Schweiz, hat er niemanden. Er ist schon Mitte dreissig, um eine Familie mit Kindern zu haben, wird es also immer mehr und mehr zu spät.

Die beiden waren schon einige Zeit lang zusammen verlobt, als der Krieg in Afghanistan sie immer mehr und mehr betraf. Massih diente einige Monate im Militär, eine äusserst strenge Zeit, wie er hinzufügt. Da er weiss, dass ich schiesse, erzählt er mir sogleich: «Als ich im Militär war, konnte ich mit verschiedensten Waffen schiessen. Das Ganze macht wirklich Spass», lächelt er. Sogleich fügt er jedoch hinzu: «Aber nur wenn man auf eine Zielscheibe schiesst, aber niemals wenn man auf Menschen schiesst!» Die Jahre im Militär sind die letzten Momente, die er noch in seinem Heimatland verbringen durfte. Sein Bruder diente sieben Jahre im Militär, inzwischen ist er jedoch auch wieder fertig damit. Der Vater starb wegen einer Bombe im Krieg.

Die Zeit zu flüchten war für Massihs Familie gekommen. Zusammen flohen sie alle in den Iran, wo bis heute der Rest seiner Familie bleibt. Zur Zeit der Flucht hatte Massih nur sechs Jahre Unterricht gehabt und bekam danach nie wieder in seinem Leben die Möglichkeit, die Schule immerhin bis zu einem Schulabschluss weiter zu besuchen.

Da Massih im Militär gedient hat, musste er jedoch auch schnell wieder aus dem Iran fliehen. Das war der Wendepunkt seines Lebens, ab dem er nur noch sich selbst hatte. Wo bis zu diesem Augenblick hin seine Familie stets dabei gewesen war, musste er sich nun ganz alleine durchkämpfen. Der Weg begann in den Wäldern des Irans. Wochenlang musste er durch diese hindurchgehen. Er hatte kein Essen, kein Trinken, keine Begleiter. Er hatte gar nichts. Ganz auf sich alleine gestellt musste er diese Wälder also durchgehen, ernährte sich nur von dem, das er irgendwie irgendwo finden konnte. Obwohl er völlig unterernährt war, musste er die ganze Strecke laufen und sogar joggen. Weiter, weiter und immer nur weiter – mehr gab es in diesem Moment nicht. Sobald er die Polizei sah, musste er sich sogleich wieder in den Tiefen des Waldes verstecken.

Doch endlich kam er an die Küste. Von hier aus schaffte er es, mit einem Schiff bis nach Griechenland zu gelangen. Griechenland war jedoch nicht sein Ziel, so versuchte Massih, nach Italien zu gelangen. Er entdeckte eine Fähre und versteckte sich unter einem Lastwagen. Doch kaum in Italien angelangt, entdeckte ihn die Polizei. Sofort wurde er zurückgeschickt, zurück nach Griechenland.

Damals war das Jahr 2014 – das Jahr der Flüchtlingskrise. Wir erinnern uns alle an die Bilder, die wir damals von Griechenland zu sehen bekamen – überfüllte Flüchtlingscamps. Zu wenig Essen. Zu wenig Hygiene. Zu wenig Hoffnung für die Menschen. Genau in dieses grosse und allbekannte Camp kam Massih. Ein Gefängnis – so beschreibt er es.

Das Lager ist wie ein Gefängnis. Zu viele Menschen, zu viel Leid und man darf es nicht mal verlassen. Man ist eingesperrt wie ein Verbrecher, obwohl man doch gar nichts verbrechen wollte.

Massih über das Flüchtlingscamp in Griechenland

Eigentlich hätte er viel länger dort bleiben sollen, doch zu seinem Glück blieb er nicht länger als ein paar Monate dort. Sobald er es erst einmal aus dem Camp rausgeschafft hatte, versuchte er sein Glück nochmals auf einer Fähre. Diesmal entschied er sich jedoch nicht für einen grossen Lastwagen, sondern für einen kleinen Car mit weniger als einem Duzend Reisenden. Mithilfe eines Kopftuches band er sich an der Unterseite an – und verharrte dort für die nächsten 24 Stunden. Keine Nahrung, kein WC, keine Bewegung. Regungslos lag er da, festgemacht an seinem einzigen Hoffnungsträger, den er noch hatte.

Und endlich schaffte er es nach Italien. Sobald die Fähre anhielt, ging es nicht lange, bis die Car-Reisenden in bemerkten. Doch sie waren so in Schock über diesen Schwarzfahrer, dass sie nur ein Foto schossen und ansonsten nichts taten. Sobald er das Kopftuch gelöst hatte, rannte Massih schnell davon, so weit er konnte. Als er in einem nahe gelegenen Wald endlich alleine zu sein schien, konnte er endlich wieder anhalten. Sofort schmiss er sich auf den Boden, denn alle Energie hatte ihn verlassen. Nach so vielen Stunden voller Reglosigkeit und Hunger konnte er keine weitere Energie mehr aufbringen und lag still da. Genoss den Boden des neuen Landes unter sich, auch wenn er wusste, dass seine Reise noch lange nicht fertig war.

Es vergingen nicht mehr als zwei Stunden, las plötzlich ein Mann zu ihm stosste. «Wodurch geht es nach Rom?», fragte Massih ihn. «Nach Rom?», fragte der Fremde ihn, «bist du gerade fertig geworden mit deiner Arbeit?» Der Fremde strahlte ein gewisses Vertrauen aus und sogleich erzählte Massih ihm, dass er nicht ein Arbeiter, sondern ein Flüchtling war. Geschockt schaute ihn der Fremde ein. «Du weisst, dass hier jederzeit Polizisten auftauchen können? Du musst dich verstecken, ansonsten wirst du gleich zurückgeschickt!» Das war der Beginn einer kurzen, doch sehr tiefen Freundschaft. Massih lernte viel über das Überleben als Flüchtling bei diesem Fremden und bekam Unterstützung, wo nur möglich. Er hatte damals nur zwei Kleidungsstücke bei sich, die er beide gleichzeitig am Leibe trug. Denn auf der Reise konnte er nicht, nicht einmal eine kleinste Tasche mitnehmen. Der Fremde wusch ihm die Kleider, pflegte ihm die Wunden. Ein wahrer Engel, der in der schlimmsten Zeit für Massih da war.

«Dieser Mensch war gut. Er half mir, als ich niemand anderen hatte», erzählte Massih mir. Doch so sehr der Fremde nur das Beste für ihn wollte, musste er durch den Fremden auch einige schmerzliche Entscheidungen treffen. So musste er sein Handy wegwerfen, seinen Pass und all seine anderen Papiere. Es sind nur materielle Sachen, mag man meinen, doch es war seine Identität. Mit dem Wegwerfen seines Passes verlor er seinen Namen, seinen Geburtstag, ja alles.

«Als ich später dann in der Schweiz war, konnte mein Dolmetscher meine Sprache nicht richtig und so trug man mir den ersten Januar als Geburtstag ein», lacht Massih. «Viele Menschen sagen, was für ein toller und einfacher Geburtstag. Ich sage dann immer, dass das nicht mein richtiger Geburtstag ist. Doch die beim Amt wollen das Datum nicht ändern, bis ich einen Pass mit dem richtigen Geburtstag vorweisen kann. Und meinen Pass habe ich seit diesem Tag nicht mehr. Einen neuen kann ich mit der momentanen Situation jedoch auch nicht anfordern. Ich hoffe, ich kann es einfach irgendwann wieder tun.»

Nur wenige Tage vergingen, da verliess Massih den fremden Helfer in Italien wieder. Seine Reise ging weiter nach Rom, von wo aus er über die Schweiz bis schlussendlich Finnland gelangen wollte, da er dort einen Freund hatte. Mit dem Zug fuhr er schwarz bis in die Schweiz ein, doch er wurde im Zug sofort kontrolliert. Als die Kontrolleure merkten, dass er kein Billet hatte und wohl nicht von hier war, nahmen sie sogleich einen Fingerabdruck von ihm. Somit war er für immer im System registriert. Man gewährte Massih daraufhin zwar das Asyl, doch er durfte die Schweiz nicht mehr verlassen. Sobald er einmal über die Grenze ginge, sollen die Schweizer Grenzen für immer geschlossen sein für ihn.

«Ich kann weder meine Familie besuchen, noch nach Deutschland oder in ein anderes Nachbarsland gehen», erzählt Massih mir. «Wie gerne würde ich doch einmal in ein anderes Land in die Ferien gehen. Doch leider darf ich das bis jetzt nicht. Vielleicht habe ich dieses Jahr Glück und bekomme statt eines F-Ausweises den B-Pass. Mit diesem dürfte ich dann ins Ausland.»

F-Ausweis – die Arbeit ist ihm erlaubt, vieles ist ihm erlaubt, doch er ist für immer in den Schweizer Grenzen gefangen, bis er einen anderen Ausweis erlangt.

Ein neuer Abschnitt im Leben von Massih begann, als er hierher kam. Zuerst fand er natürlich nicht sofort Arbeit und es war ihm ganz am Anfang auch noch nicht gestattet. So lebte er von der Sozialhilfe: Eine kleine Wohnung wurde ihm bereitgestellt. Dazu 70 Franken pro Woche. Für das Essen, für die Kleidung, für all den Unterhalt. 70 Franken – also nicht mehr als 10 Franken pro Tag.

Immerhin hatte Massih nun einen Ort, von dem er nicht mehr weiterflüchten muss, auch wenn es nie sein Ziel war. Immerhin hat Massih hier nun Sicherheit. Inzwischen hat

Doch zu was für einem Preis? So vieles musste Massih in dieser schrecklichen Flucht hinter sich lassen. Den Traum, nicht alleine zu sein. Den Traum, eine Familie zu gründen. Den Traum, eine anständige Schule besuchen zu können und später zu studieren – Computer Sciences war seit seiner Kindheit immer sein grosser Traum gewesen, teilt er mir mit. Das Bedürfnis, verstanden zu werden. Das Bedürfnis, immerhin eine Identität zu haben.

Bald ist es wieder soweit: In 10 Tagen wird die Schweizer Bevölkerung über fünf Vorlagen abstimmen, unter anderem über zwei Volksinitiativen. Doch wie soll man abstimmen? Sind die Vorlagen sinnvoll oder nicht? Viele haben weder Zeit noch Interesse daran, sich richtig mit den einzelnen Vorlagen zu beschäftigen. Deshalb beschäftigt dieser Artikel sich mit einer Auswahl an Pro- und Kontraargumenten sowie einer Kurzzusammenfassung zur Forderung der jeweiligen Vorlage, um sich einen schnellen Überblick über die aktuellen Vorlagen zu machen.

Die fünf Vorlagen, die uns im Juni beschäftigen, sind folgende:
1. Volksinitiative für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung
2. Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»
3. Covid-19-Gesetz
4. CO2 -Gesetz
5. Bundesgesetz über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus (PMT)

Volksinitiative für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung

Die Trinkwasserinitiative verlangt, dass ein Teil der bezahlten Steuern zukünftig in eine pestizidfreie Lebensmittelproduktion fliesst. Ausserdem soll die prophylaktische, also vorbeugende Verwendung von Antibiotika verboten werden. Die Tiere auf den Höfen sollen mit betriebseigenem Futter ernährt werden. Nebst den Subventionen sollen die Bäuerinnen und Bauern mit Investitionshilfen, Forschung und Bildung unterstützt werden.

Pro

  • Momentan wird der Pestizidgrenzwert im Trinkwasser vielerorts überschritten. Der Konsum dieses Wassers kann uns über längere Zeit gesundheitlich schaden – eine Versorgung mit einwandfreiem Wasser ist somit nicht möglich.
  • Durch übermässige Verwendung von Antibiotika entstehen mehr antibiotikaresistente Bakterien – somit entstehen mehr Krankheiten, gegen die wir keine Medikamente haben. Sogar in unserem Trinkwasser findet man bereits solch antibiotikaresistente Bakterien vor.
  • Die Tierbestände für die Produktion von Fleisch und Eiern in der Schweiz sind heute durch den massiven Futterimport von 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr künstlich überhöht. Die Folge sind Gülleüberschüsse, die zu Nitrat, einem krebserregenden Salz, im Trinkwasser führen.
  • Durch die Importfutterproduktion gelangt auch Ammoniak in unsere Böden, Gewässer und in die Luft. Ammoniak belastet unsere Lungen mit Feinstaub, zerstört die Biodiversität und schadet dem Klima.
  • Durch die Subventionsumlenkung würden ökologische Lebensmittel nicht mehr teurer als die umwelt- und gesundheitsschädigenden sein.

Wir müssen auf unsere Gesundheit und auf die Umwelt achten und dazu gute Massnahmen zur Durchsetzung einführen.

Kontra

  • Bereits heute werden viele Lebensmittel aus dem Ausland importiert. Durch die Trinkwasserinitiative würde die Lebensmittelproduktion im Inland teurer und strenger werden, weshalb man noch mehr auf Import setzen würde, weshalb die Umweltbelastung noch mehr steigt.
  • Seit einigen Jahrzehnten wird der prophylaktische Antibiotikaeinsatz drastisch verschärft. Mit der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) werden laufend weitere Massnahmen ergriffen, damit der Antibiotika-Einsatz reduziert werden kann. Bereits jetzt sieht man gewaltige Fortschritte: Seit 2018 wurde der Antibiotikaeinsatz bei Tieren um 48% reduziert.
  • Viele Höfe haben nicht genug Platz und Ressourcen, um genügend Produkte herzustellen für ihre Tierhaltung – sie könnten somit weniger Tiere halten, da die Tiere neu von vom Hof hergestellten Produkten ernährt werden sollten.
  • Die im Trinkwasser nachgewiesenen Rückstände liegen fast immer weit unter den gesetzlichen Höchstwerten. Neue Erkenntnisse für den Wirkstoff Chlorothalonil haben unlängst dazu geführt, das dessen Abbauprodukte von «nicht relevant» zu «relevant» eingestuft wurden. Der gesetzlich vorgeschriebene Grenzwert wurde dadurch um den Faktor 100 reduziert. An zahlreichen Trinkwasserfassungen wurden in der Folge die Grenzwerte überschritten. An der Wasserqualität hat sich jedoch nichts geändert.

Die Initiative ist keine Trinkwasser-, sondern eine Importförderungsinitiative.

Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»

Diese Initiative schlägt folgende Änderung in der Bundesverfassung vor: Der Einsatz synthetischer Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege ist verboten. Die Einfuhr zu gewerblichen Zwecken von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind, ist verboten.
(Pestizide sind Stoffe zur Abwehr und Bekämpfung von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern. Sie werden eingeteilt in Pflanzenschutzmittel, Biozide sowie Tierarzneimittel.)

Pro

  • Mit der Initiative soll die Schweiz von diesen Giften befreit werden. Denn synthetische Pestizide schaden nicht nur der Gesundheit, sondern verunreinigen auch unsere Umwelt.
  • Pestizide und ihre Abbauprodukte lassen sich heute im Körper klar nachweisen. Die Natur kann den Abbau nicht bewältigen. Langfristige Studien haben gezeigt, dass eine chronische Exposition gegenüber bestimmten Pestiziden selbst bei sehr niedrigen Konzentrationen negative gesundheitliche Auswirkungen hat. Besonders betroffen sind Kinder. Pestizide können die Entwicklung des Gehirns bei ungeborenen Kindern sowie die sexuelle Entwicklung von Jugendlichen negativ beeinträchtigen. Der Verzicht auf Pestizide ist notwendig für unsere Gesundheit.
  • Synthetische Pestizide gelangen über die Luft und das Wasser in natürliche Kreisläufe und zerstören damit ganze Ökosysteme: Die Zahl der Insekten ging innerhalb nur einer Generation um fast drei Viertel dramatisch zurück, Wasserläufe wurden vergiftet, Böden immer unfruchtbarer und ganze Bienenkolonien starben aus.
  • Pestizide sind auch deutlich in unseren Lebensmitteln nachzuweisen. Zugang zu giftfreiem und unbedenklichem Essen zu haben, sollte ein Grundrecht sein.
  • Menschen, die sich ausschliesslich oder mehrheitlich von pestizidfreien Bio-Lebensmitteln ernähren, erleiden durchschnittlich ein um 25% geringeres Krebsrisiko als Menschen, die sich hauptsächlich von konventionell produzierten Lebensmitteln ernähren.

Das Grundrecht, umweltfreundliches und nicht gesundheitsschädigende Lebensmittel konsumieren zu dürfen, sollte wieder zu uns zurückkehren.

Kontra

  • Auch private Gartenbesitzer und die SBB benutzen Pflanzenschutzmittel, die Initiative bezieht sich jedoch lediglich auf die Landwirtschaft.
  • In der Initiative sind alle Pestizide im Fokus, unter anderem auch Pflanzenschutzmittel inbegriffen. Damit wäre auch der Biolandbau betroffen, der diese Schutzmittel momentan benutzt.  Ohne Pestizide können die Landwirte ihren Gemüseanbau nur ungenügend vor Krankheiten, Schädlingen und der Konkurrenz von Unkräutern schützen
  • Die Versorgung mit Schweizer Lebensmitteln und die Auswahl an importierten Lebensmitteln wird eingeschränkt. Bei der Produktion werden Hygienevorschriften schwieriger einzuhalten sein. Zudem würden internationale Handelsabkommen verletzt.
  • Bei einem vollständigen Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel würden die Erträge massiv zurückgehen: In der konventionellen Landwirtschaft um 30 bis 50 Prozent, bei Obst und Gemüse sogar bis 80 Prozent. Der Bio-Landbau (mit 20 bis 30 Prozent weniger Ertrag als die konventionelle Landwirtschaft) hätte noch einmal bis 50 Prozent weniger Ertrag.
  • Ohne Pestizide brauchen Gemüseanbauer mehr Fläche für denselben oder sogar weniger Ertrag – die Selbstversorgungsquote sänke drastisch und Gemüse müsste vermehrt aus dem Ausland importiert werden. Da man auch im Ausland die pestizidfreie Produktion kontrollieren müsste, wäre das ein sehr kostspieliger bürokratischer Aufwand, den wir Konsumenten zahlen müssten. Gemüse würde ein Luxusprodukt werden.
  • Ohne Pestizide steigt der Qualitätsmangel bei Gemüse – das Risiko, dass die Ware nicht gekauft wird, erhöht sich und mehr Foodwaste ist nicht auszuschliessen.

Mit der Initiative fördern wir nur den Import.

Covid-19-Gesetz

Als letztes Jahr wegen der Pandemie gesellschaftliche Massnahmen notwendig waren, um die Corona-Verbreitung einzudämmen, musste der Bundesrat das Notrecht einberufen, denn das Epidemiegesetz deckte nicht alle notwendigen Massnahmen, Erwerbsersatzentschädigungen und die Härtefallhilfen,  die ergriffen werden mussten. Doch das Notrecht kann maximal nur sechs Monate andauern – da die Pandemie jedoch noch weiter andauerte, beziehungsweise andauert, hat das Parlament am 25. September 2020 das Covid-19-Gesetz einberufen, um weiterhin die Massnahmen durchführen zu können. Das Gesetz ist sofort in Kraft getreten, doch nach Meinung des Referendumskomitees ist das Gesetz überhastet und am Volk vorbei erarbeitet worden.  So ist nun ein Referendum zustande gekommen und am 13. Juni 2021 wird entschieden, ob das Covid-19-Gesetz weiterhin gilt oder nicht.

Pro

  • Das Gesetz ist nötig, um die Covid-Tests und die Unterstützungen beispielsweise der Restaurants weiter problemlos zu finanzieren. Auch der Zugang zu Medikamenten gegen Corona könnte ohne das Gesetz beeinträchtigt werden.
  • Neue Massnahmen bei einer neuen Ansteckungswelle würden wieder komplizierter einführbar sein.
  • Ein «Nein» zum Corona-19-Gesetz ändert nichts daran, dass der Bundesrat Versammlungsverbote verhängen und Schulen, Restaurants und Läden schliessen kann. Diese Massnahmen sind alle bereits durch das Epidemiengesetz erlaubt.
  • Bei einem «Nein» ist die finanzielle Hilfe nach dem September nicht mehr möglich (oder zumindest erschwert.) Leistungsausbau bei Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, Härtefallhilfe, Hilfsgelder für Kultur, Sport, Medien und Krippen fallen somit ab Ende September alle aus.

Schwere Zeiten fordern spezielle Massnahmen, um nicht in Chaos zu versinken. Wir müssen die durch die Pandemie Arbeitslosen weiterhin finanziell unterstützen können.

Kontra

  • In Artikel 3a wird vorgesehen, dass Menschen, die geimpft sind, nicht mehr in Quarantäne müssen. Das schafft eine Rechtsungleichheit: Die Ungeimpften – Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen – sind weiterhin dem willkürlichen Freiheitsentzug von Isolation und Quarantäne ausgesetzt. Ungeimpften werden allgemein Grundrechte entzogen.
  • Auch wenn das Gesetz abgelehnt wird, werden die Finanzhilfen bis zum 25. September 2021 weiterlaufen.
  • Die wirtschaftlichen Einschränkungen haben schlimme Nachfolgen: Jugendarbeitslosigkeit, häusliche Gewalt und Suizide nehmen zu.
  • Die Mediensubventionen erhöhen sich mit dem Covid-Gesetz auf neu 480‘000‘000 Franken jährlich. Nach Worten der Gegner des Covid19-Gesetzes kaufe der Bundesrat die Medien und die Pressefreiheit sei somit gefährdet.

Das Parlament hat das Gesetz letztes Jahr an uns vorbeigeschmuggelt – in einer Demokratie dürfen wir uns das nicht gefallen lassen.

CO2 -Gesetz

Das CO2-Gesetz sieht vor, dass die CO2-Abgabe auf Heizöl und Erdgas erhöht wird und dass der Benzinpreis steigt. Auch das Fliegen soll teurer werden – wegen einer Flugticketabgabe von 30 Franken auf Europaflügen und maximal 120 Franken auf Interkontinentalflügen. Ausserdem sollten Privatpersonen und Unternehmen, die einen geringen CO2-Aussstoss haben, Rückvergütungen bekommen.

Pro

  • Das Gesetz schützt das Klima durch einen niedrigeren CO2-Ausstoss.
  • Es werden neue Arbeitsplätze mit Zukunft und zusätzliche Aufträge geschaffen für kleine und mittlere Unternehmen.
  • Die Schweiz wird unabhängiger gegenüber dem Import ausländischer Erdölkonzernen.
  • Die Bevölkerung und Unternehmen werden nicht so sehr bestraft wie mit anderen umweltschützenden Massnahmen.
  • Als Alpenland sind wir Schweizer vom Klimawandel besonders betroffen – im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt erwärmt sich die Schweiz doppelt so schnell. Pflanzenarten sowie Gletscher sterben aus; Naturgefahren wie Erdrutsche häufen sich an.
  • Steigt der CO2-Gehalt in der Luft weiter, müssen wir mit gewaltigen Folgekosten rechnen. So kostet uns dies schlussendlich mehr, als wenn wir jetzt schon auf unser Klima achten.
  • Mit dem Gesetz sollen sich die CO2-Emissionen 2030 halbieren im Vergleich zu 1990. Bis 2030 sollen sich die Emissionen gegenüber 1990 mindestens halbieren. Dies ist möglich durch eine Kombination von finanziellen Anreizen, Investitionen und neuen Technologien.
  • Die Massnahmen des CO2-Gesetzes sind fair und sozial ausgestaltet.
  • Ohne Gesetz fällt die Schweiz beim Umweltschutz zurück, unser Klimaziel können wir auch nicht mehr einhalten.

Wir müssen jetzt handeln und unsere Umwelt schützen – wir müssen die Emissionen senken.

Kontra

  • Ein CO2-Gesetz würde am weltweiten CO2-Ausstoss nicht viel verändern, da die Schweiz im weltweiten Vergleich nur einen geringen Ausstoss (0,1%) haben.
  • Das Gesetz hat auch finanzielle Auswirkungen auf das Volk.
  • Durch das Gesetz wären Mittelstand und mittlere und kleinere Unternehmen konfrontiert mit mehr Abgaben und Vorschriften.
  • Durch das CO2-Gesetz entstehen mehr Verbote und Vorschriften, sowie Steuern und Abgaben.
  • Nicht alle haben genügend Geld, um sich erneuerbare Heizungen einbauen zu lassen oder die teuren Abgaben, die sonst entstehen zu bezahlen.
  • Benzin und Diesel werden um bis zu 12 Rappen teurer, die Abgabe bei Heizöl und Gas wird mehr als verdoppelt.
  • Vor allem das kleine Gewerbe, Pendler, Mieter und Menschen der tieferen Arbeitsschichten werden durch das Gesetz belastet – die grösseren Firmen leiden dagegen fast nicht.
  • Auf Flugtickets wird eine neue Steuer von fast 120 Franken eingeführt.
  • Fliegen und Autofahren wird zum Luxus, den sich nur Reiche leisten können.
  • Die Bevölkerung in Gebieten, in denen kein enges ÖV-Netz zur Verfügung steht, wird überproportional belastet, da sie mit dem Auto fahren müssen – also alle, die ausserhalb der urbanen Zentren oder in Bergregionen leben. Dies führt zu einem Graben zwischen der Bevölkerung in städtischen und ländlichen Gebieten.

Durch das CO2-Gesetz kommen die Mittel- und die arme Schicht in eine finanzielle Notlage, die Emissionen weltweit werden jedoch dadurch kaum gesenkt.

Bundesgesetz über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus (PMT)

Das PTM dient in erster Linie dazu, eine Sicherheitslücke schliessen zu können. Die Polizei erhält mehr Instrumente, um schon im Voraus gegen terroristische Akte vorzugehen. Mit den bisher geltenden Gesetzen kann man erst nach einer Straftat Massnahmen ergreifen, also nie eine Straftat verhindern. Die Polizei darf nur dann eingreifen, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt und solange es verhältnismässig ist. Hausarrest kann nur mit Bestätigung des Gerichts durchgeführt werden.

Pro

  • Die Polizei kann Terrorakte vorbeugen und Massnahmen einführen, damit Terroristen ihren Anschlag nicht durchführen können.
  • Sicherheit und Schutz der Bevölkerung werden können durch das Gesetz besser garantiert werden.
  • Europa wurde in den letzten Jahren vermehrt terroristischen Akten ausgesetzt. Auch die Schweiz hat im letzten Jahr zwei dschihadistische Attacken mit Messern erleben müssen.
  • Die terroristische Bedrohung in der Schweiz ist weiterhin hoch – das behauptet der Nachrichtendienst des Bundes.
  • Die Schweiz wird mit Einführung des Gesetzes als autoritäres Regime zum Vorbild.
  • Die neue Rechtsgrundlage ist mit den Grundrechten, mit der Europäischen Menschenrechts-Konvention (EMRK) und den einschlägigen UNO-Verträgen vereinbar.

Durch das PTM können Terrorakte verhindert und somit Menschenleben gerettet werden.

Kontra

  • «Terroristische Aktivität» wird im Gesetz nicht genügend definiert.
  • Das Gesetz kann die Menschen- und speziell Kinderrechte gefährden.
  • Das Gesetz gefährdet unschuldige Bürger, die beschuldigt werden.
  • Massnahmen gegen Bürger können auch eingeführt werden, wenn keine ausreichenden Beweise für die Einleitung eines Strafverfahrens vorliegen, sondern lediglich ein Verdacht besteht.
  • Lediglich mit einem Verdacht kann man sogar unter Hausarrest gestellt werden oder ein Ausreiseverbot bekommen – man wird also seiner Freiheit beraubt ohne richtige Beweise.

Das Gesetz ist leicht missbräuchlich und kann sogar unseren Menschenrechten schaden.