Antibiotika sind super hilfreich – keine Frage! Aber ein weltweites Problem unserer Gesellschaft ist der Antibiotika-Missbrauch. Wir benutzen sie leider zu viel und zu sorglos. In den vergangenen Jahrzehnten wurden sie immer häufiger eingesetzt und verloren so auch immer mehr an Wirkung. Der falsche Umgang mit Antibiotika führt dazu, dass immer mehr Bakterien gegen sie resistent werden. So können die unempfindlichen Bakterien überleben und sich weiterverbreiten.
Diese Thematik wird zwar hin und wieder auch mal in der Öffentlichkeit aufgegriffen, doch in den letzten Jahren ist sie leider wieder etwas unter gegangen. Viele Menschen wissen nämlich noch gar nicht, was es überhaupt mit diesen Antibiotikaresistenzen auf sich hat und wie gefährlich diese schlussendlich für uns werden können.
Doch was heisst «resistent» eigentlich? Und wie genau werden Bakterien eigentlich resistent?
Fakt ist: Jedes Mal, wenn wir Antibiotika zu uns nehmen, können resistente Bakterien entstehen. Daher ist es wichtig, auf die korrekte Einnahme zu achten. Das heisst konkret, das Antibiotika exakt so lange zu sich zu nehmen, wie es der Arzt auch verschrieben hat. Viele Leute brechen die Therapie frühzeitig ab, weil die Krankheitssymptome irgendwann verschwinden und sie denken, dass es ihnen ja jetzt wieder gut geht und sie daher die restlichen Antibiotika nicht mehr benötigen. Hier liegt aber genau der grosse Fehler: So können wenige Bakterien überleben und die Krankheit kann erneut ausbrechen.
Des Weiteren ist es sehr wichtig, auf die korrekte Einnahme zu achten. Sprich, das Medikament genauso einzunehmen wie es der Arzt auch verordnet hat. Sonst kann es ebenfalls zu überlebenden Bakterien kommen, welche während der Einnahmezeit eine Resistenz gegen das Antibiotika entwickelt haben.
Das wiederum passiert, weil Bakterien sich sehr schnell vermehren können und so die Chance sehr hoch ist, dass sie spontane Mutationen entwickeln, die sie zufällig gegen das Antibiotikum resistent machen. Genau diese Bakterien haben dann einen Überlebensvorteil und ihr Anteil im Körper steigt.
Nehmen wir das Antibiotika aber richtig bis zum verschriebenen Ende, sind die resistenten Bakterien noch in einer geringen Anzahl vorhanden und unser eigenes Immunsystem hat noch eine Chance, gegen sie anzukämpfen.
Hört man allerdings wie oben bereit gesagt früher mit der Therapie auf, weil man dankt, man sei ja wieder gesund, können die Bakterien ( die Normalen und die Resistenten ) sich blitzschnell wieder im Körper vermehren und unser Immunsystem ist rasch überfordert.
→ So hat man sich dann seine resistenten Baktreien quasi selber herangezüchtet.
Wenn man nun immer häufiger Antibiotika verschrieben bekommt und diese falsch benutzt, passiert dieser Vorgang immer und immer wieder und wir haben schlussendlich immer mehr verschiedene resistente Bakterien in unserem Körper, bis irgendwann kein Antibiotikum mehr richtig wirken kann. Dies kann dann je nach Krankheitsverlauf sehr gefährlich für uns werden.
Hier also noch ein paar Tipps, auf die du achten kannst wenn du selber einmal Antibiotika verschrieben bekommst:
- Das Antibiotika genau so lange einnehmen, wie es dir der Arzt auch verschreiben hat.
- Nicht zusammen mit Säften, Milchprodukten oder Alkohol einnehmen (dies kann die Wirkung beeinträchtigen → am besten einfach mit Wasser ;))
- Immer ungefähr zur gleichen Tageszeit einnehmen.
- Falls du nebenbei noch andere Medikamente einnimmst, solltest du dies deinem Arzt unbedingt mitteilen (um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden )
- Falls trotzdem Tabletten überbleiben sollten, darf man diese auf keinen Fall «für ein anderes Mal» aufheben! Die übrigen Medikamente am besten in der nächsten Apotheke eifach zur Entsorgung wieder abgeben.
Antibiotika sind eine echte Wunderwaffe der Medizin – solange man auch korrekt und bewusst mit ihnen umgeht!