Auf Grund der Corona Massnahmen wird für alle, die Halloween als einen Feiertag betrachten, das Fest dieses Jahr weniger spektakulär ausfallen. Diejenigen, die gerne mal auf das konstante Haustürklingeln verzichten können, werden sich freuen. Ebenso die Horrorfilm Fans, die für den kommenden Samstagabend wenigstens einen schrecklich-schaurigen Marathon mit Gruselfilmen planen können. Doch was ist es eigentlich, das die Menschen so sehr für Horrorfilme begeistern kann? Dieser Frage wird im folgenden Artikel auf den Grund gegangen. 

Wir nehmen Angst, Schrecken und manchmal auch Albträume in Kauf, wenn wir uns dazu entscheiden, einen Horrofilm anzusehen. Eine Studie von Joanne Cantor aus dem Jahre 2004 deckte bei den untersuchten Testpersonen sogar noch andere Effekte auf, die meistens zum jeweiligen Film passten, der angesehen wurde. So gaben die Testpersonen an, sich auch im Wachzustand und nach dem Ansehen des Filmes noch immer unwohl zu fühlen, wenn sie beispielweise «Jaws» gesehen hatten und dann schwimmen gingen. Ähnlich verhielt es sich auch mit einer gewissen Angst vor Clowns, die auch nach dem Anschauen eines entsprechenden Filmes noch immer anhielt. Die Effekte von Horrorfilmen fallen natürlich nicht bei jedem gleich aus und gerade erfahrene Horrorfilmfans wissen sehr gut, worauf sie sich einlassen. Doch warum lässt man sich überhaupt darauf ein, wenn es doch eigentlich unangenehme Gefühle sind, die beim Schauen ausgelöst werden?

 Alles nur fiktional

Um dieser Frage nachzugehen, können wir eine weitere, bereits etwas ältere Studie aus dem Jahre 1974 von Boyanowsky, Newtson und Walster heranziehen. Ein wichtiger Punkt der sich dabei herauskristallisiert ist der Fakt, dass im Film der ganze Horror nur fiktional ist. Es ermöglicht dem Publikum also, schreckliche und angsteinflössende Szenarien in einem «sicheren» Setting, nämlich vor dem Bildschirm, anzusehen. Dazu gehört das Bewusstsein, dass einem das alles nicht selbst wiederfährt und man jederzeit ausschalten kann, sollte es doch zu viel werden. Dieses Erleben von nicht realen Horrorszenarien ist also eine Art der Konfrontation mit Ängsten, die jedoch selbst nicht richtig durchlebt werden müssen. So können Erfahrungen gemacht werden, die man vielleicht selbst nie im echten Leben machen möchte. 

In einer weiteren Untersuchung der oben genannten Forscher bestätigte sich der Aspekt der Konfrontation mit Ängsten noch einmal mehr: Auf einem Campus in Amerika wurde eine Studentin ermordet und der Fall konnte nicht gelöst werden. Gleichzeitig liefen in einem Kino in der Nähe zwei Filme: Ein Liebesfilm und ein Horrorfilm. Die Auswertung, welche Studierenden welchen Film bevorzugten zeigte, dass diejenigen, die näher bei der ermordeten Studentin gewohnt und sie womöglich gekannt haben, eher den Horrorfilm bevorzugten. Diejenigen, die weiter weg wohnten, besuchten beide Filme etwa gleich. Daraus schlossen Boyanowsky, Newtson und Walster, dass die, welche die Studentin eher kannten und sich eher identifizieren konnten, auch mehr dazu neigten, sich in Form dieses Horrorfilms ihren Ängsten zu stellen. Angst während eines Horrorfilms zu erleben sei wie ein kontrollierter Kontrollverlust. Die Angst kann ausgelebt und eventuell sogar überwunden werden. 

Aus meiner eigenen Sicht

Persönlich ist es für mich schwierig einzuschätzen, inwiefern diese Effekte zutreffen können, da ich generell kein grosser Fan von Horrorfilmen bin. Die Anspannung und die Schreckmomente sind für mich nicht wirklich ein Reiz sondern eher Gründe, mich davon fernzuhalten. Deswegen bist nun du gefragt. Sind Horrorfilme für dich ein Go oder ein No-Go? Und falls du dich dafür begeistern kannst, würdest du sagen, dass die Resultate der vorgestellten Studien bei dir zutreffen?

Ich würde mich sehr über deine Meinung in Form eines Kommentares freuen!

Geschrieben von:

"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it. Sauté it. Whatever, Make!" - Joss Whedon

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