Oh mein Gott! Seit zwei Stunden sitze ich vor meinem Kleiderschrank. Ich wollte ihn entrümpeln, doch habe noch nicht einmal die Hälfte! Nach zwei verdammten Stunden! Wie viele Klamotten kann ein Mensch denn eigentlich besitzen? Das muss unbedingt aufhören…
Eigentlich wäre die Konmari Methode doch so einfach: Alles der gleichen Art auf einen Haufen werfen, dann jeden Gegenstand in die Hand nehmen, ihn fühlen und sich fragen: «Macht mich dieser Gegenstand glücklich?» (Does it sparks joy?) Wenn die Frage mit ja beantwortet werden kann, bekommt der Gegenstand seinen Platz. Wenn die Antwort Nein lautet, kommt er weg. Ach ja und «Ich behalte es, weil ich es vielleicht irgendwann wieder gebrauchen kann» zählt nicht, denn dieser Tag wird nie kommen!
Doch warum fällt es mir so schwer, mich von Dingen zu trennen? Schliesslich ziehe ich in 14 Tagen um und muss mich von daher von vielen Sachen trennen, zumal ich auch noch nicht alles mitnehmen kann! Aber wenn ich so weiter mache, lebe ich bald in einer Messie-Bude…
Nun ja, ich konnte auch noch nie mit Abschieden umgehen. Wie also sollte ich Gegenstände loslassen können, selbst wenn ich sie nicht mehr gebrauchen kann und auch niemals mehr gebrauchen werde? Beim Beispiel meines Kleiderschrankes gab es so viele Dinge, die verwaschen oder kaputt sind. Ich muss mich wirklich überwinden. Also versuche ich, wirklich nach der Konmari Methode zu arbeiten. Und siehe da: Es klappt!
Knapp fünf Stunden habe ich gebraucht. Doch nun ist der Schrank wieder perfekt eingeräumt (zwar nicht nach Marie Kondo aber immerhin) und ich sehe wieder alle meine Kleider. Ich bin stolz auf mich, auch wenn ich immer noch viel mehr Kleidung besitze als ich gebrauchen kann. Doch was ich jetzt noch habe, macht mich wirklich glücklich!
Weggeworfen habe ich einen 60 l Sack, da diese Dinge verwaschen oder kaputt sind. Gespendet habe ich insgesamt drei Texaid-Säcke, welche 35 l Fassungsvermögen haben! Das war definitiv eine gute Tat, zudem es sich auch so befreiend angefühlt hat. Und so kann ich bestimmt vielen Menschen helfen, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben, immer wieder Neues zu kaufen. Daran werde ich jetzt bestimmt öfters denken, wenn ich Kleider oder sonstige Dinge habe, die ausgedient haben. Günstig verkaufen (z.B. über den Online-Flohmarkt Shpock) oder spenden, anstatt alles immer direkt in den Müll zu werfen. Denn noch gute Dinge sind doch viel zu Schade um wegzuschmeissen und verschwenderisch genug leben wir heutzutage sowieso schon!
Wenn auch du vorhast, deinen Kleiderschrank auszumisten, dann schreib uns doch in die Kommentare und erzähle von deinen Erfahrungen!