Sicher habt ihr schon vom Schwingen gehört, kennt aber die Regeln nicht und habt keine Ahnung, wie es abläuft. Oder ihr wollt für das ESAF (Eidgenössisches Schwing und Älperfest) top vorbereitet sein, das dieses Jahr am 26. bis 28. August im Pratteln stattfinden wird. Dann seid hier ihr genau richtig. In diesem Artikel erfährt ihr alles rund ums Schwingen, genannt auch Hoselupf.
Geschichte
Man weiss nicht so genau, wo die Wurzeln des Schwingens liegen. Aber eine sichere Quelle ist das Bild der Schwinger, das in der Kathedrale in Lausanne zu sehen ist und die wurde im 13. Jahrhundert gebaut. In dieser Zeit gehörte das Schwingen zu jedem Fest und man hat um Ruhm und Ehre gekämpft.
Im 19. Jahrhundert kam das Schwingen in die Städte und somit wurde es sehr populär. Im Jahr 1895 wurde ESV, der Eidgenössische Schwingerverband gegründet. Im diesem Jahr fand auch das erste Eidgenössische statt. Die Popularität stieg. Seit 1980 können auch die Frauen schwingen.
Wie funktioniert Schwingen?
Die Vorbereitung auf einen Kampf
Die Paare werden vom Einteilungskampfgericht eingeteilt. Meistens werden die Besten gegen die Besten antreten oder Schwingerkönige bilden ein Paar. Wenn möglich sind die Duelle nicht zwischen Personen, die in gleichen Verband sind. Wenn die Paare gemacht wurden, müssen die Gegner rechtzeitig und korrekt gekleidet zum Kampf antreten.
Der Gang
Vor dem Gang schütteln sich die Gegner die Hände und es wird das Grifffassen gemacht. Dies macht man so: Die rechte Hand fasst am Gurt und die linke Hand am Hosenbein der Schwingerhose des Gegners. Wenn der Kampfrichter Gut sagt, geht es schon los. Innerhalb von 5 Minuten muss einer den anderen auf den Rücken legen. Ein Resultat kann nur erzielt werden, wenn man den Gegner mit einer Hand noch festhält, Ein Ausnahme ist der Bodenlätz, wo man mit beiden Hände den Gurt loslässt, die Schultern packt und den Gegner auf den Rücken legt.
Punkte
Liegt 2/3 der Schulterblätter im Sägemehl oder gar der ganze Rücken, hat der andere gewonnen. Die Punkte werden folgendermassen verteilt:
- Wer gewonnen hat: 9.75 – 10,00 Punkte
- Wer verloren hat: 8.50 – 8.75
- Unentschieden: 8.75 – 9.00
Entscheidend ist auch, wie aktiv man gekämpft hat. So können bei einem Unentschieden, die Schwinger unterschiedlich bewertet werden.
Kampf um Schwingerkönig – Der Schlussgang
Nach sieben Gängen (bei der ESAF) werden die zwei punkthöchsten Schwinger gegeneinander antreten. Gibt es mehrere Schwinger bildet das Einteilungskampfgericht das Paar. Wer gewinnt, ist der Schwingerkönig und wischt dem Erstgekrönten das Sägemehl vom Rücken. Schwingerkönig bleibt er bis zu seinem Tod. Der Schwingerkönig bekommt einen Muni (Stier). Doch die andere kommen nicht leer aus. Von dem Gabentempel können zuerst die Besten etwas aussuchen und dann die weniger Guten. Im Gabentempel ist fast alles zu haben z.Bsp. Rasenmäher.
Kranz – Eidgenosse
Manche der Teilnehmer, die bei Eidgenössischen teilnahmen, bekommen einen Lorbeerkranz. Wer einen bekommt, ist Eidgenosse und ein Böser.
So, jetzt habt ihr die wichtigsten Regeln kennengelernt und mit diesem Wissen seid ihr für den ESAF 2022 sehr gut vorbereitet. Ich werde auf ESAF sein und werde eine Reportage für euch machen. Bis bald!